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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Falls der Troll jedoch nicht tat, was ihm aufgetragen wurde …
    Er bückte sich und zerriss die Kette, die den Drouj an den eisernen Ring fesselte, als wäre sie aus Papier. »Und jetzt verschwinde!«, befahl er. »Lass dich von niemandem aufhalten. Und vergiss nicht, was du tun sollst. Wenn du meine Befehle nicht befolgst, werde ich dich finden. Jetzt geh.«
    Er trat zurück. Der Troll stand auf und rieb sich Handgelenke und Knöchel, wo die Kette die Haut aufgescheuert hatte. Dann warf er dem alten Mann noch einmal einen Blick zu, setzte die Kapuze seines Mantels auf, so dass sein Gesicht verborgen war, und ging ohne ein weiteres Wort durch die Tür und die Treppe hinauf. Der Lumpensammler lauschte auf den Klang seiner Schritte, der immer schwächer wurde, und blieb, wo er war, bis alles wieder still war.
    Dann verließ er den Raum, zufrieden, dass die Dinge genauso liefen, wie er es beabsichtigt hatte. Dass er den Troll befreit hatte, sollte für genügend Aufregung sorgen. Mit etwas Glück würde er mit der Armee seines Vaters im Schlepptau zurückkehren, was den Jungen mit dem schwarzen Stab im Eiltempo hierherführen sollte.
    Immerhin war das der einzige Weg, wie diese Angelegenheit geklärt werden konnte. Er glaubte keinen Augenblick daran, dass es Arik Siq besser gelingen würde als Skeal Eile, den Stab zu finden und in Besitz zu nehmen, um ihn dann dem Lumpensammler zu übergeben. Den Stab würde er selbst erbeuten müssen. Der Trick bestand darin, die richtigen Bedingungen zu schaffen, um den Träger dorthin zu locken, wo er bereits auf ihn wartete.
    Er ging die Treppe hinauf und verließ das Ratsgebäude. Der Himmel war schwarz und leer. Bis zum Sonnenaufgang dauerte es noch etliche Stunden; die Bewohner des Dorfs schliefen noch.
    Er lächelte schwach. Heute Nacht wartete nur noch eine Aufgabe auf ihn. Und er war begierig darauf, sie zu erledigen.
    Der Dämon war in das Tal gekommen, um den Mann und den schwarzen Stab zu finden und beides zu zerstören. Die Suche dauerte bereits Monate, also erwartete er nicht, dass sie jetzt schnell zu Ende gehen würde. Der Dämon war geduldig, wie die meisten Dämonen, und er erwartete Hindernisse und Schwierigkeiten. Vor allem jedoch hegte er keinen besonderen Plan, um seine Ziele zu erreichen, sondern wartete einfach ab, worauf er stieß. Sobald er nah genug an sein Ziel gekommen war, kam er dann zu dem Schluss, dass sich die Suche dem Ende näherte.
    Die Begegnung mit dem Mädchen in der Festungsruine war der erste echte Hinweis darauf gewesen, dass die Jagd dem Ende zuging. Nachdem er den Weg in dieses Dorf gefunden und mit den Leuten gesprochen hatte, war diese Hoffnung verstärkt worden. Aber es war Skeal Eile gewesen, der ihm die notwendigen Werkzeuge geliefert hatte. Der Seraph hatte ihm so viel mehr gegeben, womit er arbeiten konnte, Informationen und Einsichten. Jetzt konnte er seine übliche Taktik anwenden, um die Art von Aufruhr zu stiften, die den Träger des Stabs direkt zu ihm führen würde.
    Er säte jetzt die Samen, die noch in dieser Nacht keimen und schließlich zur Ernte heranreifen würden. Aber nicht auf eine Art und Weise, die irgendjemand erwarten würde. Er musste unbedingt unbemerkt unter den Menschen wandeln, wenn er effektiv sein wollte. Oh nein, er würde die Menschen die Arbeit für sich tun lassen.
    Es war so einfach. Menschen waren sehr berechenbare Kreaturen. Sie waren Gefangene ihrer Emotionen, unfähig zu vermeiden, denselben Fehler immer und immer wieder zu machen. Sie versuchten vielleicht, sich zu verändern, aber am Ende wiederholten sie ihn doch. Ihre moralischen Codices und ihr Bedürfnis nach einem Gefühl von Heimat in der Welt, sowie ihre Abhängigkeit voneinander verurteilte sie bereits in ihrer Wiege zum Untergang und führte sie schließlich ins Grab. Sie würden sich niemals ändern, und der Dämon wollte es auch nicht anders haben.
    Der Lumpensammler fand Aislinne Krays Kate ohne Schwierigkeiten, weil er sich genau an die Wege erinnern konnte, die ihn beim ersten Mal hierhergeführt hatten. Das Haus lag im Dunkeln, und es war still, aber er blieb trotzdem eine Weile draußen stehen, um sich zu vergewissern, dass er nichts übersah. Er hatte den verkrüppelten kleinen Mann nicht vergessen, der bei seinem letzten Versuch aus dem Nichts aufgetaucht war. Ein hässlicher kleiner Wachhund, der eindeutig weit gefährlicher war, als er aussah. Er hatte das besitzergreifende Funkeln in den Augen des Krüppels gesehen, und ihm

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