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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Seraph ihm erzählt. Diese Geschichte hatte den Lumpensammler überhaupt auf die Idee gebracht.
    Er stand auf und betrachtete seine Arbeit. Es würde auf die anderen so wirken, als hätte sie beide Wachen getötet und Arik Siq befreit. Warum sie das hätte tun sollen und was danach passiert war, darüber sollten sich die Leute den Kopf zerbrechen. Hatte er sie vielleicht mit falschen Versprechungen getäuscht? War sie zusammengebrochen, als sie die Wahrheit entdeckte, hatte er sich entschieden, sie zurückzulassen? Es würde reichlich Spekulationen geben, was das Leben der Dorfbewohner weiter aufwühlen würde. Dies wiederum erhöhte die Chancen, seine Pläne weiter so umzusetzen, wie der Lumpensammler es beabsichtigt hatte.
    Was auch immer passieren mochte, wenn und falls die Dinge sich geklärt hatten, war der schwarze Stab in seinem Besitz und er bereits weit weg. Der ganze Sinn dieser Übung war einfach, so viel Aufregung für die Bewohner des Tals zu erzeugen, dass sie nicht bemerkten, was er vorhatte. Es interessierte ihn nicht im Geringsten, welche Konsequenzen irgendetwas von alldem hier auf diese Leute hatte.
    Denn in nur wenigen Wochen waren sie ohnehin alle tot.

KAPITEL 16
    »Was sollen wir machen, Pan?« Prue starrte ihn mit ihren merkwürdigen leeren Augen an, aber ihre aufgewühlten Emotionen zeigten sich unübersehbar auf ihrer Miene. »Glaubst du, dass er uns die Wahrheit sagt?«
    Sie waren ein Stück zur Seite gegangen, in sicherer Entfernung von dem Gefangenen, damit er sie nicht hören konnte. Sie standen nah beieinander und hatten die Köpfe gesenkt, dass sie sich fast berührten. Die Sonne ging auf, und es wurde allmählich heller. Feuchtigkeit schimmerte über den Meren, und Dunst waberte über dem Wasser. Wasservögel krähten einander etwas zu, tauchten mit aufblitzendem bunten Gefieder auf, um im nächsten Moment wieder wie Geister im Dunst zu verschwinden.
    »Ich weiß es nicht«, gab Panterra zu. »Aber ich wüsste nicht, was es ihm bringt, wenn er uns belügt. Warum sollte er sich diese Geschichte ausdenken? Er weiß, dass wir ihn nicht laufen lassen, auch wenn wir ihn nicht nach Arborlon bringen.«
    »Er klingt wirklich nicht so, als würde er lügen«, stimmte sie ihm zu.
    »Wenn auch nur das Geringste davon wahr ist, können wir das Risiko nicht eingehen, ihn der Königin auszuliefern, ohne zuerst die Wahrheit zu überprüfen. Selbst wenn wir vor den Hohen Rat treten und ihn dort erzählen lassen, was er uns verraten hat, wären wir in großer Gefahr. Die Königin könnte eine Möglichkeit finden, die Geschichte umzudrehen und uns dafür verantwortlich zu machen. Sie könnte behaupten, dass wir irgendwie in die Ereignisse verwickelt gewesen wären. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Hohe Rat uns eher glaubt als ihr. Wir haben keinerlei Beweise für unsere Behauptungen. Letztendlich steht Bonnasaints Wort gegen ihres, und das ist nicht genug.«
    »Aber wir müssen etwas unternehmen. Wir müssen Phryne helfen, ganz gleich wie.«
    Er nickte. »Das schon, aber wir können ihr nicht helfen, wenn wir mit ihr zusammen eingesperrt werden.«
    Als hätten sie denselben Gedanken, blickten sie zu Bonnasaint hinüber, der dasaß und zerstreut ins Nichts starrte. »Zu schade, dass wir ihn nicht einfach hierlassen können«, murmelte Pan.
    »Wenn wir das täten, könnte er seine Geschichte nicht erzählen. Irgendwie müssen wir eine Möglichkeit finden, dass er es tut, und die Elfen dazu bringen, ihm zu glauben.«
    Pan sah sie an. »Das sollte eigentlich nicht zu schwierig sein, habe ich Recht?«
    Sie lächelten gleichzeitig. »Also, was tun wir?«, fragte sie erneut.
    Er dachte darüber nach. Er war immer noch von den Ereignissen der letzten Nacht aufgewühlt, erschüttert von der Vorstellung, dass jemand so dringend ihren Tod wollte, dass er ihnen einen Meuchelmörder hinterherschickte. Ganz sicher hegte Skeal Eile keine Liebe für sie, aber trotzdem kam ihnen das hier ein bisschen drastisch vor. Was konnte der Seraph gewinnen, wenn er sie tötete?
    »Und wenn jetzt einer von uns nach Arborlon geht«, schlug er vor, »Tasha und Tenerife sucht und sie zu einem Treffen hierherholt? Vielleicht können sie uns helfen zu entscheiden, was wir tun sollten.«
    Sie senkte den Kopf. »Aber du hast geschworen, dass wir uns nie wieder trennen würden. Ganz gleich, was passiert.«
    Er sah sie beklommen an. »Das habe ich nicht vergessen. Aber welche Wahl haben wir? Wir können Bonnasaint nicht allein

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