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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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war mir damals noch nicht klar. Damals galt meine größte Sorge Malamanninas Verhalten mir gegenüber. Auch den anderen Skriek blieb die Veränderung an dem kleinen Mädchen nicht verborgen. Vor allem ihre Mutter Puntamina und meine eigene Mutter zeigten besorgte Gesichter und steckten oft die Köpfe zusammen, um einander Rat und Trost zu spenden.
    Eines Tages, wir hatten das Große Meer erreicht und den Winter gut überstanden, sagte Puntamina, dass sie mit ihrer Tochter unsere Sippe für ein Monat verlassen würde. Ich wusste sofort, worum es ging. Malamanninas Seele war noch nicht geheilt. Und das war allein meine Schuld.
    So verließen die beiden unsere Gemeinschaft, begleitet von unseren besten Wünschen. Jeder von uns wusste, wie gefährlich es war, nur zu zweit durch die Lande zu streifen, aber der Ruf Bahlunas war nicht zu überhören und sogar ich selbst vermeinte, ihr Wispern zu vernehmen.
    Jeder Tag des folgenden Monats war voller Qual für mich. Ich sorgte mich um Puntamina und Malamannina.
    Meine Mutter nahm mich nach einer Woche zur Seite und hockte sich mit mir in den weißen Sand, gegen den sanft die Wellen des Großen Meeres anliefen. Ich hatte im letzten Winter schwimmen gelernt und fühlte eine seltsame Verbindung zu dem Meer. Es machte mich ruhig und friedlich. Meine Mutter hatte dies bemerkt, deswegen wählte sie das sandige Ufer, um mit mir zu sprechen. Wenn es um die Seele geht, kann man vor einem Skriek kaum etwas verbergen.
    Viele Jahre später habe ich die unterschiedlichsten Wesen kennengelernt: Zwerge und Trolle, Riesen und Menschen. Alle erscheinen mir noch heute im Vergleich mit den Skriek dumpf und einfältig zu sein.
    Damals am Strand sprach meine Mutter von meinem menschlichen Erbe und davon, dass nur gewisse Teile meines Körpers mit Schuppen bedeckt waren. Der Rest jedoch zeigte menschliche, sonnengebräunte Haut. Ich hatte also, meinte meine Mutter, nicht nur äußerlich Ähnlichkeit mit meinem Vater, auch meine Seele zeigte deutlich menschliche Schwächen. Wenn ich ärgerlich oder traurig wurde, erklärte mir meine Mutter, verzogen sich meine Gesichtsmuskeln und meine, damals als Kind noch hellgrünen Schuppen, verfärbten sich in ein giftiges, dunkles Grün. Das waren Zeichen, auf die ich achten müsste. Wenn mich Ärger überkam, sollte ich das Wasser aufsuchen, ruhig atmen, das heilige Zeichen des Mondes formen und zu Bahluna beten. Das würde den wütenden menschlichen Teil in meiner Seele besänftigen.
    Ich nahm mir an jenem Tag fest vor, die Ratschläge meiner Mutter zu befolgen und meine Schuppen stets genau zu beobachten, wenn ich in mir Zank oder Hader spürte. Das sagte ich auch meiner Mutter mit ernster Stimme. Daraufhin lächelte sie mich an und strich mir liebevoll über den Kopf. Unsere Blicke verschmolzen. Und unsere dunkelblauen, ovalen Augen, die im Gegensatz zu denen anderer Wesen weder das Weiß rund um die Iris, noch Pupillen hatten, verbargen nichts vor dem anderen. Wir konnten einander tief in die Seelen blicken und ich fühlte mich meiner Mutter in diesem Moment ganz nah.
    Da hörten wir plötzlich das Knirschen von beschlagenen Pferdehufen im weißen Meeressand. Reiter kamen herangeritten, direkt auf uns zu. Erschrocken wollte ich hochspringen und fliehen, doch meine Mutter hielt mich zurück. »Bleib, Hama«, sagte sie. Ich starrte sie verwundert an. Meine Mutter lächelte und zeigte mit ihrer Krallenhand hinter mich. Schnell drehte ich mich um und sah drei Reiter auf großen, weißen Pferden. Es waren zwei Männer und eine Frau. Sie wirkten machtvoll und erhaben. Graue Mäntel umwallten ihre Körper, sie trugen weiße Togen und purpurne Gürtel. In ihren Händen hielten sie lange Stäbe aus Zedernholz, deren Enden mit feinem Eisen beschlagen waren.
    »Wer sind sie?«, fragte ich.
    »Zauberer«, flüsterte meine Mutter und senkte demütig den Kopf.
    Ich tat es ihr gleich.
    Die drei Wesen ritten an uns vorüber. Einer nickte uns freundlich zu, die anderen beiden hoben grüßend die Arme. Dann waren sie vorbei und feiner Sand senkte sich in die Hufspuren, die sie am Meeresstrand hinterlassen hatten. Meine Mutter erhob sich und blickte ihnen hinterher. Ich stellte mich zu ihr.
    »Die Zauberer sehen wie Menschen aus«, sagte ich verwundert.
    »Es sind Menschen«, nickte meine Mutter, »aber Menschen mit einer großen Seele. Daher können sie Magie wirken und verfügen über große Macht.«
    »Warum haben sie uns nichts getan?«, fragte ich. Alle Wesen, die

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