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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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verfolgt wurden. So gesehen, war eine kleine, unreine Seele, die möglicherweise in meinem fremdartigen Körper wohnte, noch ein zusätzliches, kaum einschätzbares Wagnis. Die Skriek wollten auf keinen Fall, dass ihnen Bahluna zürnte, wenn sie mich auf ihrer Wanderschaft mitnahmen. So beschlossen sie, den nächsten Vollmond abzuwarten und mich dem Urteil ihrer Göttin zu überlassen. Meine Mutter hüllte mich in ein warmes Biberfell und legte mich, kaum dass die Abenddämmerung einsetzte, auf einen sichelförmigen Fels unweit unserer Höhle. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie mir noch einmal tröstlich über die Stirn strich. Dann wurde ich meinem Schicksal überlassen. Doch Bahluna war mir wohlgesonnen und kein Raubtier kam, um mich zu fressen, noch erschienen Gnome oder Kobolde, um mich zu rauben. Bahluna hatte ihr Urteil gesprochen und ich wurde von den Skriek als Sippenmitglied angenommen. Meine Mutter jauchzte erfreut und spielte ihrer Göttin eine fröhliche Weise auf ihrer Knochenflöte. Zwei Tage später zogen wir zu den Zangischen Felsen, stets Bahlunas Ruf folgend.
    Ich wuchs heran, wurde größer und stärker und spielte mit den anderen Skriekkindern. Mein fremdes Aussehen schien niemanden mehr zu stören und alle waren freundlich zu mir. Sie riefen mich Hama und erzählten mir Geschichten. So erfuhr ich schon als kleines Kind viel über die Länder unseres magischen Kontinents Allunien, der nicht nur die Skriek beheimatete, sondern auch von vielen anderen Wesen bewohnt wurde. Ich hörte von Gnomen, Kobolden, Zwergen, Riesen und Trollen, die in ihren jeweiligen Territorien herrschten. Ich hörte aber auch von Kampftruppen und Freischärlern, die zahlreich und ohne Grenzen zu kennen, durch Allunien zogen.
    Die männlichen Skriek der Sippe berichteten von ihrer Suche nach Silber und zeigten mir, wie man einen Wanderstab mit einem Knochenmesser schnitt. Mahansata lehrte mich das Singen und die Neue Sprache, die in Euptonien gesprochen wurde. Mit Puntamina übte ich die Hohe Sprache Alluniens, mittels derer sich Gnome, Kobolde, Riesen, Trolle und Zauberer verständigten. Meine Mutter brachte mir das Schnitzen und Spielen von Knochenflöten bei.
    An dieser Stelle ist es mir wichtig anzumerken, dass sich viele Lügen und falsche Legenden um die Knochenflöten der Skriek ranken. Niemals würde ein Skriek ein anderes Wesen töten, um an einen Oberschenkelknochen heranzukommen. Sie bedienen sich lediglich bereits Verstorbener, die in einem Kampf gefallen oder an einer Krankheit oder einem Unfall verstorben waren. Den Knochen aller Wesen wohnt eine Melodie inne, die es einem Wesen mit großer Seele ermöglicht, unmittelbar mit Bahluna in Kontakt zu treten. So ist es nur zu verständlich, dass die Skriek, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet, nicht davor zurückschrecken, einen Oberschenkelknochen mit ihren scharfen Krallen aus dem Fleisch bereits Toter zu schneiden.
    Die Skriek wissen seit tausenden von Jahren, dass es von Volk zu Volk deutliche Unterschiede im Klang der Oberschenkelknochen gibt. Die Knochen der Gnome und Kobolde sind von einem weichen, zarten Ton. Zwerge klingen erdig und manchmal auch rau. Trollknochen haben eine harmonische Schwingung, die Bahluna besonders gut gefällt, sie sind aber nur schwer zu bekommen. Die Knochen der Riesen verströmen Kraft und Stärke, auf ihnen kann man vor allem die tiefen Töne sehr gut spielen. Die Skriek verwenden auch gerne Menschenknochen, da sie leicht und schnell zu bearbeiten sind und fröhlich und hell klingen. Vor allem junge Frauen haben einen sehr ansprechenden Klangkörper.
    Leider führte und führt die Liebe der Skriek zur Musik wiederholt zu Missverständnissen mit den anderen Wesen. Daher werden sie auch immer noch völlig zu Unrecht verfolgt und getötet und ihre Zahl ist stark im Schwinden.
    Doch von all dem Hass, der den Skriek entgegenschlug, merkte ich anfangs, als ich noch klein war, kaum etwas. Damals erreichten wir völlig unbehindert das nördliche Tannengebirge, das Ziel meiner ersten Reise. Ich war knapp über ein Jahre alt, als wir dort ankamen und keiner aus unserer Sippe war während des Marsches verstorben. Die Skriek werteten dies als gutes Zeichen und meinten, dass ich Bahluna günstig stimmen würde. Meine Mutter war sehr stolz auf mich.
    Wir blieben fast zwei Jahre im Tannengebirge und ich lernte von den anderen Kindern, wie man steile, glatte Felswände bezwingen konnte. Anfangs stellte ich mich noch ungeschickt an und

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