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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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in den hinteren Rücken ließ ihn ruhig werden; die roten Augen glühten vor Wut.
    » Du wirst der Einzige sein, den ich nicht umbringe, wie hoch auch immer der Lohn sein möge.« Gàlaidon hob den Finger mit dem Ring. »Auch deinen Nachtmahr sollst du zurückbekommen. Ich verdanke dir viel, und doch stehst du in meiner Schuld, alter Meister. Ohne dich wäre Ahisiá womöglich noch am Leben. Diese Schuld soll dich einholen, das ist mein Wunsch für dich.« Er jagte auf dem schwarzen Hengst zur Höhle hinaus in den Gang.
    Ishím Voróo erwartete ihn, dort wollte er seine Kampfkunst verfeinern. Und wenn es soweit ist, kehre ich nach Dsôn zurück und biete den Albae meine Dienste an .
    Sicherlich, ein Zhartài war ehrlos, weil er die Unsterblichen ohne ein Vergehen in die Endlichkeit schickte. Doch es gab genügend seines Volkes, die auf sein Können zurückgreifen würden.
    Er sah auf den Ring, der an seinem roten Finger blitzte.
    Virssagòns bester Schüler, angefüllt mit Gleichmut und Können, mit kaltem Ehrgeiz und dem Wissen, dass die Götter ihn dazu auserkoren hatten. Wieso sonst ließen sie mich in jener Nacht am Leben? Wieso sonst raubten sie mir meine Empfindungen, um mich kalt werden zu lassen, dachte er und drosch den Rücken des Nachtmahrs blutig, um dieses grässliche Gebirge zu verlassen. Schnaubend preschte der Hengst voran, durch Soldaten, durch Bestienhorden hindurch.
    Phainòris und Weïdoris Tod erfüllte Gàlaidon weder mit Genugtuung noch mit Mitleid. Sie waren gestorben, ausgelöscht und vergangen. Sie hatten ihn niemals interessiert.
    Gàlaidon jagte dahin, spürte den Wind. So bin ich es denn, das Werkzeug von Samusin und Inàste, vom Gott des Ausgleichs und der Schöpferin.
    Deutlicher hätten sie es ihm nicht zu verstehen geben können.

Die Liebe
    bringt größtes Leid in diese Welt.
    Doch nur die Liebe
    vermag dieses Leid zu nehmen.
    Wer nun sagt, dass die Liebe ein Dämon sei,
    dem sage ich:
    Gib dich ihm hin!
    Er wird dich lohnen, er wird dich strafen,
    doch du wirst erkennst,
    dass es die Liebe ist,
    die unsere Unendlichkeit erträglich,
    ja sogar
    lebenswert macht.

Was Liebe bewirken und anzurichten vermag …
    Über die Goldstählerne Schar wurde und wird vieles erzählt.
    Diese besondere Einheit, gesegnet mit den tapfersten Kriegerinnen und Kriegern, die es in unserem Volk gibt, ist bislang kaum im Feld gesehen und beobachtet worden.
    Das liegt an dem Umstand, dass die Unauslöschlichen die Goldstählernen meist ohne unsere üblichen Soldaten aussenden, um ihr Ansehen bei den Gegnern zu stärken und die Feinde allein durch den Anblick der besonderen Rüstungen zur Aufgabe bewegen zu können.
    Die Stärke, die Überlegenheit, die Einzigartigkeit dieser Veteraninnen und Veteranen liegt nicht nur in ihrer Waffenkunst begründet.
    Sie liegt in einem Gefühl: bedingungslose Liebe. Weder wird sie verlangt noch gefordert, nicht offen und nicht durch geschickte Worte.
    Die Paare verteidigen ihre Leben unerbittlich, gnadenlos und mit einer unaufhaltsamen Wut, gegen die nichts besteht.
    Wie ich schon einmal schrieb:
    Wo reine Kraft und purer Verstand ein Schwert führen, ist die Liebe tausendfach überlegen. Denn Liebe tötet, um Liebe zu schützen.
    Einen stärkeren Antrieb kann es nicht geben.
    Vernehmt, was ihnen geschah und was sie herausragender, edler und bewundernswerter macht.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), Albaereich Dsôn Faïmon, Strahlarm Kashagòn, 4369. Teil der Unendlichkeit (5188/89. Sonnenzyklus), Winter
    Bestens gegen die Harnische der Kwaitoo geeignet. Haïmoná, in einen dicken, nachtblauen Mantel gehüllt, saß auf einer Steinbank und prüfte die glattrunde Speerspitze, die dafür gedacht war, massive Panzerungen zu durchbrechen, und die ohne Widerhaken auskam. Dahinter schloss sich eine umlaufende Reihe gezackter Klingen an, die ins Fleisch schnitten; der Schaft, der anderthalb Schritt maß, war unmittelbar hinter dem Eisen angefeilt, sodass er nach der Wucht eines Einschlags von selbst abbrach. Damit würde der Feind keine Gelegenheit erhalten, die handlange Spitze zu entfernen. Das wird ihnen eine vernichtende Lehre sein.
    »Du siehst dir die neuen Speere bereits zum vierten Mal an, seit ich dir zuschaue«, kommentierte Amitàrai aus dem Schatten eines immergrünen, vollblättrigen Stjarfô-Baums. Die Wintersonne schien grell und grausam vom Himmel, der Schnee streute die gleißende Helligkeit unbändig. Die blonde Albin hatte im Baum Zuflucht vor dem Licht

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