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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Elben eure Verwandten sind und sie schon einmal mit den Eoîl das Verderben in meine Heimat brachten, möchte ich jedes kleine Geheimnis kennen, das die Albae über sie besitzen. Es heißt: Feinde wissen meist die gefährlicheren Dinge über jemanden als Freunde.«
    »Ich werde mich darum kümmern, sobald ich schreiben kann.« Carmondai löffelte die Suppe. »Ich stehe in Eurer Schuld, Königin.«
    »Du hast mein Leben gerettet. Dafür stünde ich in deiner Schuld, wenn du kein Schwarzauge wärst.« Mallenia bemerkte, dass sie den Alb zusehends faszinierend fand. Es war eine Sache, gegen sein Volk zu kämpfen, doch ein Exemplar vor sich zu haben, das nicht von Mordgedanken gegen sie besessen war, bedeutete etwas anderes. Ich sehe schon lange Gesprächsabende am Kamin. »Fangen wir doch gleich einmal mit neuem Wissen für mich an: Was macht der Zhadár mit dem Blut der Albae?«
    Carmondai berichtete ohne Rücksichtnahme, wie Carâhnios vorging und was er sich aus dem Lebenssaft destillierte, um seine Kräfte zu steigern. Die Kräuter sorgten dafür, dass keine Lüge über seine Lippen sickerte.
    Mallenia hörte angespannt zu und sah sich in ihrem Empfinden bestätigt. Der Letzte der Zhadár war durchaus gefährlicher als ein Alb.
    Ich möchte ihn nicht mehr in meiner Nähe wissen. Das werde ich ihm ausrichten und ihn aus Aichenburg werfen lassen. Soll er gehen und die Albae jagen. »Ich danke dir«, sagte sie und steckte das Schwert weg. »Damit hat auch Carâhnios einen Grund, dich zu töten.«
    »Das ist mir bewusst. Er drohte es mir bereits an.«
    Was ich nicht zulassen darf. »Übrigens will dich auch König Boïndil vom Stamm der Zweiten unbedingt empfangen, wie ich hörte. Es geht um eben jenes Mittel, das ihm ein Zhadár …« Sie zögerte. »Das ihm eben jener Carâhnios zu trinken gab. Er will wissen, woraus es besteht und was man dagegen tun kann.«
    »Ich bin Euer Gefangener, Königin.« Carmondai trank den letzten Schluck Suppe unmittelbar aus der Schüssel. »Ihr entscheidet.«
    Allmählich war sich Mallenia nicht mehr sicher, ob das Schwarzauge ihr etwas vorspielte oder die Sanftheit auf die Wirkung des mit Kräutern versehenen Essens zurückging oder er sich schlicht aufgegeben hatte, weil er sich in ihrer Obhut sicher wusste. »Das ist wohl so.«
    Die Königin grübelte eine Weile.
    Schließlich erhob sie sich und ging zur Tür. »Du wirst dich nach deiner Genesung zu meiner Verfügung halten und dich frei in meinen beiden Reichen bewegen dürfen. Niemandem ist erlaubt, dich zu töten oder dich zu schlagen, weil du von nun an mein Eigentum bist: ein Alb als Sklave eines Menschen. So ändern sich die Zeiten«, verkündete sie hart. »Solltest du die Grenzen von Idoslân und Gauragar verlassen, kann ich nicht für deine Unversehrtheit garantieren.«
    Er stellte verblüfft die Schüssel ab. »Das ist eine sehr große Gnade.«
    »Du verfügst über sehr viel Wissen über Albae und Elben. Das ist eine sehr große Gelegenheit.« Mallenia deutete auf die Wunden. »Sie heilen übrigens deswegen, weil meine Freundin Coïra an deinem Lager stand und einen Heilzauber sprach, der dich zudem an mich band: Sollte ich sterben, wirst auch du vergehen. Das ist meine Absicherung gegen mögliche weitere Assassinen.« Sie deutete ein Nicken an. »Damit wäre dann meine Schuld dir gegenüber abbezahlt.« Sie öffnete den Eingang und kehrte in den Gang zurück.
    »Königin! Wie wollt Ihr dafür sorgen, dass mich Eure Untertanen nicht mit einem gewöhnlichen Alb verwechseln?«, rief er ihr nach.
    »Man wird dich erkennen.« Mallenia schloss die Tür und schickte einen der Wärter nach dem Kerkermeister, während sie das Gewölbe durchquerte. Der Zauber, der Carmondai angeblich an sie band, war eine Lüge. Doch er hat es geglaubt.
    Der Kerkermeister eilte aus der Wachstube heran und verneigte sich tief vor ihr. »Hoheit?«
    »Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit«, lobte sie ihn und deutete auf die Zelle, in der Carmondai saß. »Aichenburg hat einen eigenen Henker?«
    »Ja, Hoheit.«
    »Versteht er sich aufs Foltern?«
    »Gewiss, Herrin.«
    »Ist er ein Trinker oder führt er eine ruhige Hand?«
    Der Kerkermeister wusste mit ihren vielen Fragen nichts anzufangen. »Nun, ich würde sagen, er beherrscht alle nötigen Handgriffe, um dem Schwarzauge sämtliche Antworten zu entlocken, die er Euch bei der Befragung verweigerte, Hoheit.«
    Mallenia lächelte. »Er war sehr aufgeschlossen und berichtete freimütig.« Ihr

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