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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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rechter Arm hob sich, der Zeigefinger deutete auf das Wappen auf ihrer Rüstung. »Er soll dem Gefangenen das Zeichen meiner Familie auf beiden Wangen einbrennen, denn er ist von nun an mein Sklave.«
    »Ich verstehe. Eine wundervolle Art, die Unterwerfung der Schwarzaugen zu zeigen, Hoheit«, stimmte er erstaunt und begeistert zu. »Ich gehe und …«
    »Warte«, hielt sie ihn auf und bog in die Wachstube ein, um sich Papier und Feder zu nehmen. »Danach soll der Henker einen feinen Draht nehmen, ihn zum Glühen bringen und Folgendes in die Stirn des Schwarzauges schreiben.« Sie notierte die Worte auf das Blatt, um es dem Kerkermeister in die Hand zu drücken. »Und schert den Gefangenen. Ich will, dass man die Schrift gut sieht.« Mallenia wandte sich dem Ausgang zu. »Meinem neuen Sklaven soll kein Leid geschehen, das nicht von meiner Hand rührt.«

    Ishím Voróo, Albaestadt Dsôn Dâkiòn, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Spätsommer
    Ich muss den Fluss erreichen. Aiphatòn sprang von Dach zu Dach, während ihm die Albae zu Hunderten durch die Gassen und Straßen von Dsôn Dâkiòn folgten.
    Sie hielten den Blick fest auf ihn gerichtet, liefen und schoben sich gegenseitig aus der Bahn. Wer fiel, wurde überrannt, keiner kümmerte sich um den anderen. Gnadenlos angetrieben vom magischen Befehl des Botoikers, gab es fortan nur diese einzige Aufgabe in ihrem Verstand.
    Niemand rief, keiner schrie ihm etwas zu, und das war das Unheimliche an der Szenerie. Das Scharren der Füße, das Reiben von Stoff, Leder und Metall, das Fallen von Körpern oder das erstickte Röcheln, wenn ein Gestürzter nicht mehr rasch genug auf die Beine kam und von den Nachfolgenden zertreten wurde wie Unrat – andere Laute gab es nicht.
    Alle gemeinsam und doch jeder für sich. Aiphatòn änderte erneut die Richtung, um sie im Ungewissen zu lassen, wohin er wollte. Dadurch gelang es ihnen bislang nicht, ihm den Weg abzuschneiden.
    Jedes Mal hielt die Masse an.
    Die Augenpaare blickten sich um, bis man den Gesuchten ausmachte, und schon begann das Dahineilen erneut.
    Und jetzt zur Brücke. Aiphatòn rannte unvermittelt los, genau in die entgegengesetzte Richtung, und sprang von Schindeln zu Schindeln dorthin, wo es unter ihm lediglich sehr enge Gassen gab. Das wird sie verlangsamen.
    Er rannte, ließ sich in die Tiefe auf ein Vordach fallen und erreichte den Boden. Schon hetzte er auf die goldene Brücke zu. Wenn ich wüsste, ob man sie auf die Schnelle zum Einsturz bringen kann. Nun wünschte er sich, er hätte sich länger mit Irïanora unterhalten. Sie hätte mir einen Hinweis geben können.
    Trappelnd und keuchend erschienen die ersten Albae hinter ihm. Etwa hundert Schritte Vorsprung hatte ihm sein Manöver eingebracht, aber die Geschwindigkeit, mit der sie ihm an den Fersen hingen, war beachtlich.
    Das wird nicht ausreichen, um ein Tor zu schließen. Aiphatòn rannte durch die Unterstadt und jagte auf die Brücken zu, die hinausführten. Er blickte dabei zum Fluss, wo er die Fackeln ausmachte, die Ávoleï und ihre Krieger bei sich trugen. Sie untersuchen noch immer den Damm.
    »Hey«, schrie er, so gut er im Rennen konnte; die Luft wurde knapp. »Los, weg da! Sucht ein Boot und legt ab!« Dann musste er das Rufen einstellen, da es ihm das Atmen zu sehr erschwerte. Es sind zwei Meilen. Sie werden mich hören, aber nicht verstehen.
    Er ließ die Runen auf seiner Rüstung aufflammen, damit die Elhàtorianer ihn sahen und sich hoffentlich zusammenreimten, dass er flüchtete.
    Aiphatòn wagte einen Blick zurück über die Schulter.
    Die Häscher hatten weiter aufgeschlossen und sich auf fünfzig Schritte genähert. Vorneweg rannten acht Kriegerinnen und Krieger, die ihre Rüstungen abwarfen, ohne anzuhalten, um noch schneller zu sein. Ihr Mienen waren verzerrt, die Schmerzen in den Beinen mussten enorm sein, aber der mentale Befehl des Botoikers ließ sie die körperlichen Beschwerden überwinden.
    Ob sie mit gebrochenen Beinen auch versuchen würden, mich einzuholen? Im Vorbeirennen riss er eine große Petroleumleuchte um.
    Die Flüssigkeit verteilte sich auf den Steinen und machte sie rutschig.
    Die ersten beiden Verfolger gelangten sicher darüber hinweg, dann begann das Stolpern und Schlingern. Kaum fiel ein Alb, stürzten weitere über das lebendige Hindernis, bis sich ein gewaltiger wimmelnder Knäuel vor dem zweiten Tor und der unteren Brücke gebildet hatte.
    Aiphatòn wusste, dass es die Besessenen

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