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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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war.
    Ohne ihn, das musste Mallenia eingestehen, wäre es für ihre Soldaten schwer möglich gewesen, das Schwarzauge zu töten, das nach ihrem Leben getrachtet hatte. Trotzdem muss ich ihn nicht mögen.
    Die Wachen, die in der gedrungenen Halle um die Königin standen, konnten ihr Unbehagen gegenüber dem Zwerg mit der schwarzen Haut und den schwarzen Haaren nicht verbergen, der durch die Einwirkung der Aklán eine unübersehbare Umwandlung durchlaufen hatte.
    Eine Manifestation von Nacht und Bosheit. Mallenia, die ihre Rüstung trug, versuchte zu lächeln. Doch es gelang nicht recht. »Was möchtet Ihr als Belohnung, Freund Zwerg?«
    »Mein Schwarzauge zurück.« Der Zhadár funkelte sie an und legte die geschwärzten Finger an den Gürtel. Es war ein kluger Zug gewesen, nicht in Rüstung zu erscheinen, die ihn noch unheimlicher erscheinen ließ.
    »Es ist nicht Euer Schwarzauge. Er wurde in Bhará gefangen, soweit ich weiß, und Ihr habt ihn als Begleiter mitgenommen, um die Geschichten aufschreiben zu lassen, die Ihr bei Eurer Jagd erlebt«, verbesserte sie ihn. »So wurde es mir von Fiëa berichtet. Zudem verhielt es sich so, dass sie den Alb überwältigte. Verbessert mich, sollte ich mich täuschen.«
    Carâhnios atmete tief ein. »Also erhalte ich ihn nicht zurück?«, grollte er.
    Mallenia schwieg. Niemals.
    Der Zhadár neigte den Kopf. »Ich muss mich sehr wundern, Königin«, sprach er dunkler als zuvor. »Du hasst die Albae. Sie töteten deine Verwandten, du bekämpftest sie gnadenlos und schworst, nicht eher zu ruhen, bis alle von ihnen umgebracht seien. Aber nun rettest du einem das Leben? Nenne mir einen Grund, den ich verstehe.«
    »Du weißt, dass es kein gewöhnlicher Alb ist.« Mallenia war auf den Vorwurf vorbereitet. »Es handelt sich um Carmondai, der die letzten Zyklen in einem Verließ verbrachte. Sein Name taucht nicht in Verbindung mit einer Gräueltat in der jüngsten Geschichte des Geborgenen Landes auf. Man kann ihm vorwerfen, an der Errichtung von Dsôn Balsur beteiligt gewesen zu sein und Geschichten erschaffen zu haben, welche die Schwarzaugen besser dastehen lassen, als es der Wahrheit entspricht«, hielt sie ruhig dagegen. »Das ist alles.«
    Carâhnios lachte verbittert. »Hörst du deine eigenen Worte? Du verteidigst einen Alb, Königin. Einen Alb! Prinz Mallen von Ido würde dich dafür ohrfeigen.« Nach der Beleidigung wandte er sich um und ging auf die Tür zu. »Ich rechne damit, dass du mir eine Nachricht sendest, sobald er reisetauglich ist.«
    »Ich rate Euch, Freund Zwerg, weiterzuziehen, bevor es sich rumgesprochen hat, dass ein Zhadár Jagd auf die Albae macht«, erwiderte Mallenia. »Euer Eingreifen war nicht zu übersehen.«
    Ohne zu antworten, verließ Carâhnios den Raum.
    Die Königin atmete erleichtert auf. Auch die Wachen um sie herum entspannten sich, wie man am Reiben und Schaben des Metalls ihrer Rüstungen vernahm. Wenn ich den Alb hinrichte, müsste ich dich gleichfalls ermorden lassen. Wer weiß, was du alles an Taten vollbrachtest.
    Der Zhadár erschien ihr als der Gefährlichere von beiden. Und dass er versucht hatte, nach dem Attentat das Blut des verstümmelten Assassinen in einer Flasche aufzufangen, machte ihn nicht vertrauenswürdiger.
    Er besitzt mehr dämonisches Wissen als der Geschichtenweber.
    Mallenia erhob sich von der Fensterbank und ging zusammen mit einer Eskorte hinab in die Gewölbe des Rathauses, wo sich neben dem Weinkeller und den Vorratsfässern auch die Verliese befanden. In einem davon hatten sie den Alb auf einer Liege angekettet; ihr Heiler kümmerte sich um ihn.
    Mit seinen letzten Worten hatte Carâhnios sie getroffen, denn sie stimmten im Grunde: Die Ido gewährten keinem Schwarzauge Gnade.
    Aber es gab einige Umstände, die sich bei Carmondai anders verhielten, und solange diese Rätsel nicht gelöst waren, sah sie von seiner Hinrichtung ab. Selbst Mallen würde ihn verschonen.
    Mallenia betrat das Gewölbe und eilte zu der fensterlosen Zelle, wo sie den Alb eingeschlossen hatten. Zehn Wachen sicherten den Ausgang und hatten die Anweisung, beim geringsten Anzeichen von unerklärlicher Furcht bis Dunkelheit oder dem Verlöschen der Fackeln den Gefangenen sofort umzubringen.
    Sie trat ein und sah den Heiler, der neben dem Alb saß und ihm etwas Suppe einflößte. Der muskulöse Oberkörper war an verschiedenen Stellen mit Verbänden bedeckt, auch die Schulter wurde von einer dicken Lage ausgekochten, hellen Leinens bedeckt.
    Er

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