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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Getümmel bekam ihn eine Kriegerin am Ende der Albaekette um ein Haar fest zu fassen. Ihre Finger glitten über seine nasse Schulter, ohne Halt zu finden.
    Beinahe hätte sie mich gehabt. Bevor Aiphatòn ausholen und sie gänzlich wegschmettern konnte, geschah es: Ein kleiner Schlag durchzuckte ihn, als hätte er einen stark magischen Gegenstand berührt.
    Dieses verdammte Energiefeld. Aiphatòn fühlte sich nicht anders als zuvor und nahm das Schwimmen erneut auf, um Strecke gutzumachen. Der Tronjor trug ihn mit sich.
    Die Kette aus Albae löste sich indes auf, und sie schwammen ans Ufer. Der Krieger mit dem Kupferhelm legte seine Hand nacheinander gegen Ávoleï und die vier übrig gebliebenen Albae aus Elhàtor.
    Somit sind sie zu Werkzeugen des Botoikers geworden. Aiphatòn lachte grimmig auf. Aber ich entkam ihm. Wir werden sie mit Petroleum zu Asche verbrennen, und …
    Seine Arme und Beine vollführten kräftige Züge. Doch zu seinem Entsetzen bewegte er sich plötzlich nach rechts ans Ufer wie alle anderen Albae, um an Land zu gehen und sich aus dem Strom zu kämpfen.
    Das … kann nicht sein. Er wurde zum Zuschauer seiner eigenen Handlungen.
    Triefend stapfte er aus den Fluten, die Beine hoben und senkten sich und trugen ihn auf das Fischerdorf zu, umringt von den willenlosen Werkzeugen des Botoikers.
    Aber das Denken gelingt mir. Aiphatòns Verstand schien in einem widerspenstigen Körper eingesperrt, der ihn nach Belieben durch die Gegend trug.
    Nichts wies bei den Bewegungen darauf hin, dass er sie nicht selbst befehligte, er stakste nicht oder benahm sich anderweitig auffällig. Weder der engste Freund noch ein Vertrauter würden Verdacht schöpfen, wenn er sich ihm näherte – bis er einen Mord oder eine beliebige Schandtat auf Geheiß des Botoikers vollbrachte.
    Er durchschritt die Menge und endete vor Tanôtaï, die neben dem Kupferhelmkrieger stand.
    Sie griente widerlich, was nicht zu ihr passte. »Willkommen. Du hast es mir nicht leicht gemacht. Du musstest berührt werden, um Gewalt über dich zu erlangen«, begrüßte sie ihn. »Die Übertragung auf diesem Weg reicht vollkommen.«
    Ich finde heraus, wo du dich versteckst, Botoiker, und vernichte dich, dachte er und spürte die Zorneslinien auf seinem Antlitz entstehen. Aber seine Arme hingen schlaff herab, sein Körper gehorchte einem fremden Willen und ließ ihn untätig bleiben.
    Zudem ergibt es keinen Sinn, Tanôtaï umzubringen. Der Botoiker würde sich ein anderes Sprachrohr suchen und mich verlachen. Aiphatòn begriff, welche unendlichen Möglichkeiten der Verstandsbeherrscher besaß. Er kann mich in seinem Namen sprechen lassen und alle Welt glauben machen, es seien meine eigenen Worte.
    »Das war ein aufregender Tag, nicht wahr? Wir haben uns Ruhe verdient.« Die Todestänzerin musterte ihn. »Wir werden einen Plan ersinnen, wie du und deine Freundin mir die Flotte verschaffen werdet, die sich nähert. Das sollte leicht sein, weil sie euch für Verbündete halten.« Sie zeigte auf den Kupferhelmkrieger. »Oh, ich weiß: Ihr werdet mein Ghaist als Gefangenen mitnehmen, und schon bald gehört mir Boot um Boot.« Sie wandte sich ab. »Machen wir es uns im Dorf gemütlich. Zuerst die Schiffe, und danach Elhàtor«, eröffnete Tanôtaï im Weggehen. »Noch mehr Krieger für meine Armee!«
    Die Albae marschierten los, drängten und schoben sich auf die Häuser zu, um darin zu verschwinden.
    Auch Aiphatòn folgte dem unausgesprochenen Befehl, der vom Botoiker an alle ausgesandt wurde, und betrat eine der Behausungen. Die Krieger, Cîani, Kinder und Erwachsenen rollten sich auf dem Boden, auf den Stühlen und Tischen zusammen, wo sie gerade Platz fanden.
    Die Kleidung der meisten sah bereits mitgenommen aus, zeigte Flecken und Schmutz. In manchen Augen erkannte er Tränen, auf wenigen Antlitzen zuckten die schwarzen Striche und zeigten die Wut und den Hass. Ich bin demnach nicht der Einzige, der seinen Verstand behalten hat.
    Aber keiner besaß die Macht, sich zu erheben und dem Zauber zu widersetzen, der über sie gekommen war.
    Nicht einmal die Cîani vermögen es. Aiphatòns Körper schritt über die Leiber am Boden hinweg, warf zwei Albae aus dem Bett und ließ sich darin nieder.
    Niemand kam, um ihm das Lager streitig zu machen.
    Aiphatòn versuchte, die Lippen zu bewegen und etwas zu sagen, doch mehr als ein Zucken entstand nicht. Vermutlich wird es erst gelingen, wenn der Botoiker abgelenkt ist. Seine Lider schlossen sich, er tauchte in

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