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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Heeres. Das erwies sich vor nicht allzu langer Zeit von Vorteil, als er im Bauch des Schiffes zugange gewesen war, kurz bevor er von Bord befohlen wurde.
    Sie gelangten durch den Regen aus taumelnden Blüten näher an den weißen Palast, an dem Banner und Fahnen im Wind wehten und das Heer begrüßten. Auf diese Weise huldigte ihnen die Herrscherin.
    Aiphatòn spürte die zarten Blätter auf seinem freien Oberkörper, einige blieben auf der Panzerung und der braunen Haut haften. Er musste sie lassen, wo sie landeten.
    Irïanora und Ávoleï bildeten in ihren weißen Lederrüstungen die Spitze. Kôr’losôi lief irgendwo in der Streitmacht, versehen mit einem geschlossenen Helm, damit ihn seine menschlichen Züge nicht verrieten. Das Ghaist blieb unbeirrt an Aiphatòns Seite, als ahnte es, wie viele Freiheiten der Alb in Wahrheit besaß. Hoffentlich bemerkt es meinen Geruch nicht.
    Der Zug hatte den von Albaemengen umsäumten Vorplatz erreicht, vor ihnen erhob sich der stadthausähnliche Palast, dessen Fassade mit Walbein und dunkelblauen Meeresmotiven verziert war; noch immer wurde vor Begeisterung über den Sieg der Flotte geklatscht und gerufen.
    Auf dem großen Balkon zeigte sich zuerst Modôia in einem weißen Kleid, deren Auftritt vom Volk umgehend bejubelt wurde. Anschließend kam ihr Sohn Ôdaiòn in seiner prunksüchtigen, blau-silbernen Garderobe hinzu, während Leïóva zwar ins Freie trat, sich aber sehr im Hintergrund hielt; ihre schwarze Kleidung ließ sie wie eine perfekte Albin wirken.
    Aiphatòns Beine hielten inne, der Kupferhelm stand ebenso still.
    Etliche Kriegerinnen und Krieger bildeten einen großen Kreis, sodass sie unmittelbar vor den Zuschauern aufragten, die anderen marschierten zusammen mit Irïanora und Ávoleï durch das Tor, um auf den Balkon zu gelangen.
    Sie bringen sich in Position. Es wird unglaublich schnell gehen. Aiphatòn biss die Zähne vor Enttäuschung zusammen. Mein Plan könnte misslingen. Dabei bräuchte ich nur eine kleine Gelegenheit.
    Dann setzten sich seine Beine in Bewegung, er folgte der Kommandantin und der Nichte des Regenten. Die Strecke führte ihn durch das Tor in den unterstandartigen Empfangsbau und sogleich links den Aufgang hinauf. Kurz nach Elbin und Albin erreichte er den Balkon über dem Vorplatz.
    Das Kribbeln war wieder da, und es schmerzte mehr als bei seinem ersten Besuch. Sein von Magie durchdrungener Leib nahm ihm den Aufenthalt zunehmend übel. Ich hoffe, ich trage keine bleibenden Schäden davon.
    Aiphatòns Beine waren stehen geblieben, er befand sich dicht neben der schwarz gekleideten Elbin, die sich im Schatten hielt und misstrauisch umherblickte. Anscheinend sah ihn die Botoikerin als Rückendeckung gegen Leïóva vor.
    Als Irïanora und Ávoleï an das Geländer des Balkons traten und sich zur Herrscherin und ihrem Sohn gesellten, wurden die Freudenstürme weiter angefacht, bis Modôia, die schwach und kränklich aussah, die Arme hob, um die Menge zum Verstummen zu bringen. Die Sonne schien auf sie und brachte ihr blondes Haar zum Leuchten.
    »Welch tragischer Moment der Unendlichkeit«, rief sie und klang weniger euphorisch als vermutet. »Unser siegreiches Heer kehrt mit der Nachricht zurück, dass Shôtoràs und Dâkiòn nunmehr Geschichte sind. Und Inàste weiß, dass sie uns dazu zwangen. Viele Albae mussten sterben, und es schmerzt tief in meiner Seele. Doch auch die Schöpferin weiß: Mir blieb keine Wahl.« Sie wich symbolisch einen halben Schritt zur Seite. »Berichtet selbst, was geschah und wer dieser rätselhafte Gefangene ist, den Ihr uns bringt.«
    Ávoleï trat an die Balustrade, sie atmete hastig und blickte dann über die stumme Menge. Tränen traten in ihre Augen, obwohl sie ein verzerrtes Lächeln auf dem Antlitz trug.
    Sie wehrt sich gegen den Befehl.
    Leïóva betrachtete ihre Tochter genau und runzelte die Stirn.
    Ist sie die Einzige, die ihr Ringen bemerkt? Sie werden es als Rührung deuten. Als Mitgefühl gegenüber den Toten.
    Die Bewohner blieben gespannt. Niemand wagte es, die Kommandantin der erfolgreichen Flotte aufzufordern, endlich zu beginnen.
    Auf dem Balkon marschierten weitere Soldaten auf, die zum Kontingent gegen Dâkiòn gehört hatten und von Elhàtors Bewohnern als Ehrenbezeugung verstanden wurden.
    In Wahrheit geht es darum, eine Kette vom Ghaist bis hinauf zu bilden.
    Ávoleï schlang die Finger um das Geländer und senkte den Kopf, keuchte auf. »Wir segelten den Fluss hinauf«, setzte sie zu einer

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