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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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was er denken und glauben sollte. »Es ärgert mich, dass du dich nicht an meine Anweisungen gehalten hast«, wiederholte er wütend.
    »Es war unerheblich, ob die Zugänge bei eurer Ankunft noch vorhanden gewesen wären. Ich hätte deine Freiwilligen nicht in das Loch steigen lassen, weil sie die Scheusale hierhergelockt hätten.« Die Elbin richtete sich auf und sah auf die Kriegerinnen und Krieger aus den Zwergenstämmen. »Ihr Tapferen! Nehmt auch meinen Dank für eure hehren Absichten und den Willen zu dieser Unternehmung. Doch sie endet aus Vernunftgründen hier.«
    »Das muss uns der König sagen«, erwiderte eine dunkelhaarige Kriegerin, die eine Streitaxt mit Doppelklinge führte. »Nicht du.«
    Fiëa nickte und entfernte sich langsam vom Rand und der Gruppe. »Wenn ihr mögt, bleibt diese Nacht. Wir haben noch Platz in den Zelten.« Sie deutete eine Verbeugung an. »Ich gehe und überwache die Arbeiten. Wir wollen vor Wintereinbruch fertig sein, und in acht Umläufen will die ehrenwerte Maga und Königin Coïra uns besuchen und sehen, was sie mit Magie vollbringen kann.« Die Elbin drehte sich um und schritt davon.
    Ingrimmsch stapfte durch den Matsch auf sein geschecktes Pony zu und kehrte in den Sattel zurück. Die Wut ließ langsam nach, der Regen kühlte sein Haupt. Wenn ich daran denke, dass sie die Goldene Ebene wieder bevölkern und wir noch mehr von diesen Besserwissern haben werden, wird mir übel.
    »Wir rücken ab«, verkündete er laut. »Nicht weit von hier ist ein Gasthof, wo wir einkehren und die Nacht verbringen. Lieber liege ich zusammen mit sechzig schnarchenden Zwerginnen und Zwergen im kratzenden Heu als in der Nähe dieser hochnoblen Elbin.«
    Die Truppe lachte lauthals und schlug zur Bekräftigung gegen die Kettenhemden und Schilde.
    »Dann los! Mir ist nach Bier, um meine Wut und meinen Ärger hinabzuspülen.« Ingrimmsch setzte sich an die Spitze des Trosses, und sie trabten zu den Serpentinen zurück.
    Die dunkelhaarige Zwergin, die Fiëa geantwortet hatte, kam auf seine Höhe geritten und blickte ihn ehrfurchtsvoll an. Die Statur war kräftig, und sie schulterte ihre Doppelaxt auf die gleiche Weise, wie er den Krähenschnabel zu tragen pflegte. »Ich muss dich einfach darum bitten, die Entscheidung zu überdenken, König Boïndil.«
    »Ho, wir bleiben ganz gewiss nicht hier, es sei denn, Vraccas erscheint und verlangt es von mir.«
    »Dies meinte ich nicht, sondern dass du das Amt des Großkönigs ablehntest und die Wahl erst in zwanzig Zyklen stattfinden lassen möchtest«, erklärte sie. Unter ihrem Lederumhang lag ein geschwärztes Kettenhemd, wie er erkannte.
    »Meinst du das?« Ingrimmsch sah sie überrascht an. »Würdest du mir nochmals deinen Namen nennen? Die Wut jagte ihn aus meinem Gedächtnis.«
    »Beligata Todschlag aus dem Clan der Blutvergießer, einst vom Stamm der Dritten, nun eine Freie.« Sie deutete eine Verbeugung an und zeigte dabei eine feine, doch grüne Narbe an der rechten Wange.
    »Und wieso sollte ich meine Meinung ändern?«
    »Die Stämme und ihre Clans brauchen einen Großkönig, der für Beständigkeit und Heldenmut steht. Du besitzt beides .« Sie zeigte verächtlich mit dem Daumen über die Schulter hinter sich. »Es sind nur zwei Spitzohren, aber kaum kriechen sie aus den Wäldern, zeigen sie ihre alte Überheblichkeit. Ein Zwerg wie du, mit diesem Alter, dieser Erfahrung und dieser Geschichte, kann ihnen als unser Großkönig entgegentreten. Sonst werden die Menschen bald erneut in Ehrfurcht erstarrt sein und sie zu Göttern der Weisheit erheben.« Beligata neigte den Kopf dieses Mal tiefer. »Meine Stimme hättest du.« Sie ließ sich zurück in den Tross fallen.
    Ingrimmsch brummte vor sich hin und verfiel ins Grübeln.
    Ich darf den schlechten Gedanken keinen Platz in meinem Herzen lassen. Sonst sind wir schnell wieder da, wo das Geborgene Land einst stand. Er schnalzte mit der Zunge und ließ das Pony antraben. Beligata hat recht. Einigkeit. Unter den Kindern des Schmieds und allen Völkern. Das ist das beste Mittel.
    Und dennoch zog er zumindest an diesem Abend den Gasthof der Gesellschaft der Elbin vor.
    Etwas später hatten sie das Gehöft erreicht und bescherten der Wirtsfamilie den Verdienst eines ganzen Zyklus, auch wenn es bedeutete, dass Vorrats- und Bierfässer ebenso geleert wurden wie die Kammern mit den Würsten und dem Käse.
    Mitten in der schönstens geschmetterten Weise »Tausend Becher, tausend Zecher« öffnete sich die Tür

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