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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gelockt werden, um als ihr Mahl zu enden?«
    »Es sah sehr wirklich aus.« Sha’taï hob die Schultern. »Ich kann es nicht mehr untersuchen, seit ich meinen Talisman verlor.«
    »Du brauchst ihn nicht. Deine Kräfte sind stark genug. Warum sonst hätte man dir die Aufgabe anvertraut?« Endô raffte sich auf. »Dann führe du mich jetzt.« Er streckte ihr lächelnd die Hand hin. »Und denke an deine Augen.«
    Sha’taï ergriff seine Finger und zog ihn hinter sich her.
    Es ging steil bergauf, die Wanderer mussten klettern. Der Schnee hatte die Spuren des Mädchens bedeckt, doch sie hielt unbeirrt auf ihr Ziel zu.
    Endô tat ihr den Gefallen und legte keine Pause mehr ein, auch wenn sein Herz wie verrückt in der Brust schlug, das Blut in seinen Ohren rauschte und die schwarzen Kreise vor seinen Augen nicht mehr verschwanden.
    Dafür roch es nach Äpfeln, und das beständige Tosen eines Wasserfalls erklang.
    »Hier ist es!« Sha’taï zerrte ihn voran.
    »Diesen Weg bist du alleine hin und zurück gegangen?« Endô gelangte hustend und ächzend auf eine kleine Plattform, von der Stufen abwärtsführten.
    Als er seine Blicke auf das Tal warf, das sich vor ihnen auf zwei Meilen mal einer halben ausbreitete, brach er in Tränen der Erleichterung aus. Und mochte es noch so sehr Dämonenwerk sein, er freute sich darüber. Er würde jedem Geist dienen, der darüber herrschte.
    Obstbäume wuchsen auf den angelegten Terrassen, die Früchte leuchteten rotbackig in der Sonne; verwilderte Felder zeugten von aufgegebenem Getreideanbau. Zerfallene Steingebäude erhoben sich auf dem Grund des Tales, ein Feuer musste hier gewütet haben. Nur zwei Bauwerke schienen von der Zerstörung verschont worden zu sein.
    Endô sah zum kleinen See, in den sich der Wasserfall warf, den er von Weitem rauschen gehört hatte. Ob es Fische darin gab? Sein Herz raste noch mehr vor Freude.
    Ein warmer Luftzug strömte aus dem Tal in die Gesichter der Wanderer. Der Ursprung schien in den zahlreichen Löchern im porösen Gestein zu liegen.
    »Gerettet«, flüsterte er und wischte sich die Tränen von den Wangen, auf denen sich die verbrannte Haut schälte. »Lass uns nachsehen, was die einstigen Bewohner für uns hinterließen.« Er strich Sha’taï über den Schopf. »Wenn sie Mahlsteine haben, kann ich uns Brot backen.« Angewidert warf er den Proviant der Söldner hinter sich.
    Seine Nichte lachte laut auf und jagte die Treppe hinab.
    Endô atmete ein und folgte ihr.
    Nach einigen Stufen erfasste ihn Schwindel, sein Herz schmerzte in seiner Brust, wie er es schon mehrfach auf der Reise erlebt hatte. Die Höhe setzte ihm zu, doch er musste sich nur ruhig hinsetzen und abwarten.
    »Wo bleibst du?«, rief Sha’taï ihm zu, die fast schon unten angelangt war.
    »Gleich, gleich, Liebes. Ich genieße noch ein bisschen die Aussicht«, erwiderte Endô und ging langsam in die Knie, um Platz zu nehmen.
    Die Wände und die Treppe drehten sich bei seiner Bewegung plötzlich, die schwarzen Kreise entstanden erneut. Er streckte die Arme aus, um das Gleichgewicht zu halten, aber sein rechter Fuß rutschte weg, und Endô fiel nach vorne.
    Die Treppe schien länger und länger zu werden, die Kanten härter und steiler, während er sie hinabrollte und seine Nichte vor Schreck schreien hörte. Nichts wollte ihm Halt geben, nach einer Rolle folgte der nächste Überschlag.
    Dann sah Endô den blauen Himmel über sich, und er streckte die Arme nach rechts und links. Sein Sturz kam endlich zum Erliegen.
    Nur sein Kopf ruckte mit einem letzten, harten Schwung nach hinten.
    Endôs Genick brach trocken knackend über der Kante.
    Im gleichen Moment erloschen jegliche Gedanken an Vergangenheit und Zukunft, da die Gegenwart ihm den Tod brachte.

    Geborgenes Land, Graues Gebirge, 6492.   Sonnenzyklus, Frühling
    Belogar Streithammers buschige, braune Augenbrauen hoben sich ganz langsam, als er von der Zackenkrone nach Norden blickte und das kleine Tal erkannte, das nicht weit entfernt von ihm und seinen Begleitern lag. »Bei Vraccas!« Der Zwerg aus dem Clan der Brockenwälzer vom Stamm der Fünften schulterte den Streitkolben, und das Kettenhemd unter der dicken Schicht Mäntel klirrte leise. »Da liegt sie, die verschwiegene Siedlung.«
    Phenîlas schob sich an den aufrecht stehenden Felsen vorbei, die dem Gipfel seinen Namen gegeben hatten, und schlug dem Zwerg auf den Rücken. »Ein großartiges Wunder von meiner Göttin und deinem Gott«, befand der Elb. »Mein Volk

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