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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und Silberdraht.
    Behandschuhte Finger schoben das Visier nach oben, ein geschwärztes Gesicht kam zum Vorschein, in dem ein gestutzter Bart saß. »Ja«, sagte der Zwerg nickend. »Das ist Carmondai.«
    Noch war sich der Alb nicht sicher, ob es von Vorteil war, erkannt worden zu sein. Möglicherweise würde man ihn gern mehr foltern als einen gewöhnlichen Krieger.
    Dem Äußeren des Unterirdischen nach zu schließen, handelte es sich um einen Zhadár, einen der Unsichtbaren, die eine Eliteeinheit aus den Reihen der Dritten bildeten. Umgeformt durch Sisaroths Tränke und unterwiesen in albischer Magie bildeten sie eine starke Waffe gegen die Feinde der Drillinge.
    Sie haben die Seiten gewechselt. Carmondai hob langsam die schmerzenden Arme.
    »Was soll’s«, gab Fiëa zurück. »Welchen Grund gäbe es, ihn zu verschonen?«
    »Wir könnten ihn zwingen, dieses Mal unsere Geschichte aufzuschreiben. Wie wir die Albae jagten und welche Gräueltaten sie vollbrachten und derlei.« Er legte die Linke an den Griff seiner schwertähnliche Waffe, die im unteren Teil breit gehalten war, um schwere Hiebe abzufangen, und im vorderen Teil zu einer langen, dünnen Spitze geformt war, die durch Lücken in Panzerungen stechen konnte. »Die Sieger bestimmen, was fortan geschrieben wird. Und er ist gut. Ich las vieles von ihm, bis er plötzlich verschwand.«
    »Ich war Gefangener der Drillinge«, sprach Carmondai. »Ihr werdet meine Zelle gefunden haben.« Ihm fiel der Brand ein, der sicherlich noch wütete. »Wäre es möglich, meine Schriften zu retten, die ich in der Haft verfasste?«
    Fiëa erhöhte den Druck, Carmondai verzog vor Schmerz das Gesicht. »Und schon glaubt er, er würde sein Leben behalten.«
    »Zumindest, bis er einiges aufgeschrieben hat.« Der Unterirdische betrachtete ihn. »Denke nach: Er ist von großem Nutzen, Fiëa. Er war dabei, als Dsôn Balsur entstand, und kennt viele Geheimnisse der Aklán.«
    »Dann sollten wir ihn verhören.«
    Carmondai sah sich bereits gefoltert werden und fürchtete noch immer um seine Hände. »Ich verspreche, alles zu erzählen und jede Frage zu beantworten.«
    Der Unterirdische ging neben ihm in die Hocke und grinste. »Das wirst du, Schwarzauge.« Er drückte die elbische Schwertspitze weg. »Und wie du das wirst.«
    Der ansatzlose, harte Faustschlag gegen das Kinn schickte den Alb in die Dunkelheit.

    Tark Draan, Graues Gebirge, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Frühsommer
    Seinen beständigen Dauerlauf, mit dem er so rasch durchs Geborgene Land nach Norden gelangt war, musste Aiphatòn aufgeben.
    Das Graue Gebirge wies ihn auf vielfältige Weise in die Schranken: tückische Untergründe, sehr dünne Luft und eine äußerst launische Witterung.
    An solche Grenzen zu gelangen, bedeutete eine neue Erfahrung für ihn.
    Bürgermeister Münzler hatte ihm die Wahrheit gesagt, den steilen Pfad fand Aiphatòn ohne viel Mühe. Was ihm sofort auffiel, waren die trüben Rinnsale, die ihm entgegenkamen und den Weg dort aufweichten, wo er nicht aus festem Untergrund bestand. Die erstarkende Sonne taute Eis und Schnee auch in den höher gelegenen Regionen.
    Die Zackenkrone zumindest ist unverfehlbar. Aiphatòn blickte zum weit entfernten, ungewöhnlich geformten Gipfel, der aus senkrecht aufgestellten Obelisken zu bestehen schien. Es wird mich sicherlich acht Umläufe kosten, um dorthin zu gelangen. Oder noch mehr.
    Die weißen Flächen auf seinem Weg bereiteten ihm Sorgen. Von den zahllosen Tücken der Gebirge hatte er gelesen. Zur dünnen Höhenluft gesellten sich hoch oben unablässiger Frost und manch unergründliche Spalte im Untergrund, verborgen unter dünnem Firn, durch den er dank seiner schweren Ausrüstung im Rucksack einbrechen konnte.
    Aiphatòn wandte den Blick nach vorne und behielt die Umgebung im Auge. Er hoffte, dass Firûsha ebenso wenig Erfahrung mit dem Aufstieg hatte .
    Unter Umständen traf er schon bald auf sie – oder einen Hinterhalt durch einen ihrer Krieger. Vier Veteraninnen und Veteranen begleiteten sie noch, nachdem er sie in Dsôn Bhará absichtlich hatte entkommen lassen, damit sie ihm Geheimnisse offenbarte oder ihn gar zu ihren Brüdern führte.
    Wie er die Aklán einschätzte, würde sie höchstwahrscheinlich zwei von ihren Kriegern lauern lassen, um ihn umzubringen, während sie selbst weiterzog.
    Dass es einen Pass geben sollte oder einen Tunnel, der hinaus nach Tark Draan führte, glaubte Aiphatòn nicht. Ein solches Geheimnis

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