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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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unentwegt neu von ihnen beladen und abgefeuert.
    Carmondai erreichte die Tiere und ging auf den Fuchs der Elbin zu, der den Kopf hob und misstrauisch schnaubte. »Ruhig, ich will dir nichts tun«, beschwichtigte er das Tier.
    »Aber ich dir.« Die Weißgerüstete trat hinter dem Brunnen hervor. Sie hielt zwei lange Schwerter in den Händen, die sie gegen ihn streckte. »Ich dachte mir, dass du flüchten würdest«, sagte sie voller Genugtuung, ihre Blicke schweiften über seine sauberen Klingen. Ihre Stimme war durchwirkt von dem feinen elbischen Singsang, der sogar der Gemeinsprache von Tark Draan Klangvolles verlieh. »Die Soldaten leben noch?«
    »Ich krümmte ihnen kein Haar.« Carmondai überlegte fieberhaft. »Was ist in Dsôn Bhará und mit den Drillingen geschehen?«
    Die Elbin zog die feinen Augenbrauen zusammen. »Was soll diese unsinnige Frage?«
    Carmondai lauschte auf eventuelle Schritte, die hinter ihm erklangen und vom Eintreffen der irregeleiteten Krieger kündeten. »Ich war ein Gefangener. Seit vielen Umläufen saß ich unter dem Palast in einem Verlies. Ich befreite mich und …«
    Die Elbin lachte, während sich die Sonne auf der weißen Palandiumrüstung spiegelte. »Eine nette Geschichte, um sich von Verantwortung rein zu waschen.« Sie schwang die Klingen. »Doch es gibt keine unschuldigen Albae!« Sie stach mit dem rechten Schwert nach vorne und schlug gleichzeitig waagrecht auf Kopfhöhe von rechts nach links. »Ihr seid die Brut des Bösen!«
    Carmondai fing den hohen Schlag mit dem Dolch ab und klemmte die gegnerische Klinge in der überlangen Parierstange ein; dem Stich entging er mit einer raschen Körperdrehung, um seinen Ellbogen anschließend in das Gesicht der Elbin zu rammen.
    Aber seine Feindin wich aus und versetzte ihm einen Kopfstoß mit dem Helm.
    Ich war früher wirklich schneller. Vor Carmondais Augen blitzten Sterne, Blut schoss ihm aus der Platzwunde auf der Stirn, der Lebenssaft raubte ihm die Sicht.
    Geblendet taumelte er zurück, gegen das aufgeregt schnaubende Pferd, und entriss der Elbin dabei mit dem Dolch eher ungewollt eines ihrer Schwerter; klirrend fiel es zu Boden. Durch schnelle, kurze Hiebe, ohne die Feindin zu sehen, hielt er sich deren Angriffe vom Leib, rieb sich das Gesicht mit dem Oberarm ab, um wieder etwas erkennen zu können.
    Da bekam er einen unglaublich harten Tritt gegen die Körpermitte, der ihn nach hinten warf.
    Sein Ausgleichsschritt ging fehl, und er stürzte die Treppe hinab.
    Der Harnisch bewahrte ihn vor Rippenbrüchen, Carmondai musste jedoch seine Waffen freigeben, um sich damit nicht zu verletzen. Er wunderte sich bei jedem neuerlichen Überschlag, wie viele Stufen die Treppe hatte.
    Als er zum Liegen kam, fühlte er die Schwertspitze an seiner Kehle, bevor er sich zu rühren vermochte. Schwindel tobte in seinem Verstand, der rechte Arm und das rechte Bein pochten warnend, als seien sie gebrochen.
    »Du bist einer der letzten Albae im Geborgenen Land. Wer mir und meinen Mitstreitern entging, wird gerade von den Zwergen gejagt«, vernahm er die Stimme der Elbin. »Um es mit euren Worten zu sagen: Dein Tod heißt Fiëa.«
    Carmondai war zu benommen, um das Schwert mit einem verzweifelten Schlag gegen die breite Seite fortzufegen, zumal sich die Klinge bereits in die Haut gebohrt hatte. Wenigstens sterbe ich nicht im Kerker, sondern an der frischen Luft, dachte er zynisch.
    »Halt!«, erschallte der laute Ruf einer kräftigen, kernigen Stimme.
    Die Spitze drang tiefer in seinen Hals ein.
    »Weswegen?«, rief die Elbin verständnislos zurück. »Er ist ein Alb, der …«
    » Das ist Carmondai«, unterbrach sie der Mann. »Der Schreiber, der die vielen Geschichten verfasste.« Schwere, kurze Schritte näherten sich von oben.
    »Ah, der die vermeintlichen Heldentaten seines Volkes besang«, gab Fiëa höhnisch zurück. »Dann wird es mir eine große Freude sein, ihm zuerst die Hände abzuhacken, bevor ich ihn enthaupte.«
    Carmondais Schwindel wich, die kreiselnde Welt kam zum Stehen.
    Die Elbin stand über ihm, das Schwert unter sein Kinn gedrückt.
    »Nun warte doch, sage ich!« Neben ihr erschien eine kleinere Gestalt. Ihren Leib schützte sie mit einer schwarzen Lederrüstung mit einer Verstärkung aus Tioniumplatten, deren Runen abgekratzt worden waren. Die Beine lagen unter einem rockähnlichen Gewand aus geschwärzten Eisenplättchen, der Kopf steckte unter einem geschlossenen, schwarzen Lederhelm mit zahlreichen Ornamenten aus Nieten

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