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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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rettete.
    Kein
Sandkorn zu früh: Die Leiter erreichte den Scheitelpunkt und stürzte mit den
Orks nach hinten, um im Heer der Belagerer einzuschlagen.
    Endrawolt
packte Doghosh sichernd am Harnisch. »Wir brauchen Euch dringend, Kommandant«,
sagte er vorwurfsvoll unter dem Beifall der Verteidiger, die gesehen hatten,
welche Heldentat ihr Anführer vollbracht hatte. »Überlasst solcherlei Späße den
Akrobaten.«
    Â»Das
verspreche ich, nein, ich schwöre es.« Doghosh duckte
sich mit rasendem Herzen unter den heranzischenden Pfeilen weg und sprang auf
den Wehrgang, blickte hinab.
    Es
hatte sich nichts geändert: Die Orks wimmelten vor der zehn Schritt hohen
Mauer, stiegen über die eigenen Toten hinweg, rammten Leitern in den Boden und
versuchten, den Verteidigungswall zu erklimmen. Der Rammbock hämmerte gegen das
Tor und zermürbte das Holz, als gäbe es einen Wettlauf zwischen ihm und den
Kletternden, wer sein Ziel zuerst erreichte.
    Â»Was
unternehmen wir gegen sie?«, raunte Doghosh abwesend. Sein Blick verschwamm,
die Feinde wurden zu einer wogenden grünschwarzen Masse, ihr Schreien und
Grölen zu einem gleichförmigen Ton, begleitet vom Wummern des Rammbocks. Bizarre Musik. »Ein paar Tausend haben wir getötet, aber zu
Tausenden greifen sie noch immer an.«
    Endrawolt
stand stumm neben ihm. Er wusste ebenso wenig, was zu tun war.
    Da
sie keine Reiter aussenden konnten, durften sie nicht auf Unterstützung hoffen.
Aufgeben kam dennoch nicht infrage. Die Scheusale würden die Einwohner
massakrieren oder noch schlimmere Dinge mit ihnen tun. Gnade war von diesen
Bestien nicht zu erwarten. Auch nicht für Frauen und Kinder.
    Ich brauche ein Wunder, ihr Götter! Steht uns bei, wenn uns die
Zwerge schon im Stich ließen! Doghosh atmete tief ein.
    Nach
dem letzten Rumpeln des Rammbocks erklang lautes Bersten, gefolgt von lauten,
tierhaften Freudenschreien der Orks.
    Â»Der
Rammbock ist durchgebrochen!« Endrawolt stieß einen Fluch aus. »Zurück zum
letzten Wall, Kommandant?«
    Â»Ja.
Rückzug.« Doghosh sah hinauf zur Sonne, die auf ihrer sinkenden Bahn verlief.
Dennoch war die Nacht noch weit entfernt. »Die Kessel sind angefeuert?«
    Â»Ja.«
    Â»Dann
zurück mit allen!« Doghosh würde die Orks von der letzten Mauer mit kochenden
Fäkalien und heißem Wasser überschütten. Er hatte sogar das Blei aus den
Fenstern und das Gold der Reichen einsammeln und schmelzen lassen, um es über
die Feinde zu ergießen. Die Orks mussten zurückgeschlagen werden. Dabei spielte
die Wahl der Mittel und ihre Beschaffenheit keinerlei Rolle. Gold, Blei, Scheiße – Hauptsache, es bringt den Tod, edel oder
nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass sie einen Angriff auf den nächsten folgen
lassen. »Lass das …«
    Mitten
in seine Worte schmetterte einer seiner Krieger ins Horn. Das Signal
verkündete, dass sich Freunde näherten!
    Â»Was?«
Doghosh und Endrawolt blicken sich um, woher der Beistand kommen sollte.
    Dann
sah der Kommandant, was sich Sonnenhag aus vollem Galopp und mit eingelegten
langen Lanzen näherte.
    Eine
doppelt gestaffelte Linie schwerer Reiterei donnerte heran und überrollte die
hintersten losen Reihen der Orks. Mit etwas Abstand folgte eine weitere
Zweierreihe, deren Kämpfer ihre Waffen noch aufrecht hielten. Wimpel mit Runen
wehten im Wind, die nicht von Menschenhand gezeichnet worden waren.
    Â»Elben!«,
entfuhr es Doghosh. Eine heiße Woge der Freude rann durch seinen Körper. »Es
sind Elben!«, schrie er erleichtert und reckte die Faust in die Luft. Die
Menschen auf dem Wall riefen ihr Glück laut hinaus, während von den Orks erstes
Schreckensgebrüll erklang. »Schlagt die Bestien zu unseren Füßen zurück!«, rief
er aufgepeitscht. »Treibt sie in die Lanzen der Elben!«
    Â»Panzerreiter
aus der Goldenen Ebene, wenn ich die Zeichen richtig erkenne«, befand
Endrawolt. »Die Fürstin hat sie uns gesandt! Achthundert, sagen wir tausend,
denke ich – mehr sind es nicht.«
    Â»Aber
sie reichen allemal aus!« Doghosh spürte Zuversicht in sich. »Wir vernichten
diesen Abschaum, und danach finden wir heraus, woher er gekommen ist. Wir sind
nicht die einzige Stadt, die in Gefahr ist. Das Geborgene Land muss davon
erfahren.« Er lief mit neuem Antrieb über den Wehrgang, feuerte die Verteidiger
an, half aus, wo es

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