Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
befanden sich
bereits im Geborgenen Land, aber kleinere Einheiten waren zurückgeblieben, um
das eroberte Gebirge zu sichern.
    Das
Zeitgefühl kam ihm ohne die Sonne recht schnell abhanden. Er rastete, sobald er
Müdigkeit verspürte, und setzte seine Suche fort, sobald er erwachte.
    In
vielen der tiefer gelegenen Bereiche des untergegangenen Zwergenreichs
herrschten angenehm warme Temperaturen. Erfrieren würde er nicht. Verhungern
ebenso wenig, denn er stockte seinen Vorrat durch Diebstähle auf, und das Essen
der fremden Menschen war nicht schlecht, auch wenn es zumeist nur gemahlenes,
ihm unbekanntes Getreide war, das er mit Wasser vermengte. Das Trockenfleisch
hatte er nicht angerührt.
    Ich war doch schon hier! Er blieb stehen und hörte
Schritte, die ihm entgegenkamen.
    Rasch
erklomm er die Wand, zog sich an Reliefen hoch und presste sich in eine schmale
Felsspalte, die ihn vor Blicken schützte.
    Es
dauerte nicht lange, und eine Abteilung der unbekannten Menschenkrieger zog
unter ihm vorbei. Sie trugen Waffen und Rucksäcke, auf ihren Fellmänteln lag
ein dünner Schneefilm.
    Noch mehr Heimkehrer. SimÄ«n hatte bereits bemerkt, dass
einige der Eroberer aus dem Geborgenen Land zurückkehrten. Er verstand Brocken
von dem, was sie sagten, da er ihre Sprache eher schlecht beherrschte. Aber es
war genug, um sich daraus zusammenzureimen, dass sich verschiedene Stämme nicht
ganz freiwillig unter einem einzigen Herrscher zusammengeschlossen hatten. Nun
versagten ihm immer mehr von ihnen die Gefolgschaft, zumal sie vom Geborgenen
Land enttäuscht waren, das so gar nicht ihren Erwartungen entsprach. Zu denen gehören diese Burschen auch.
    SimÄ«n
wartete, bis sie sich weit genug entfernt hatten, ehe er sein Versteck verließ.
    Er
wischte sich die verschmutzten Hände an seiner dreckigen Kleidung ab. Ich habe auch schon besser gerochen , befand er und tröstete
sich mit dem Gedanken, dass der Duft nach Seife in dieser Umgebung schnell
aufgefallen wäre.
    Seufzend
verharrte er im Gang. Ich habe mir zu viel vorgenommen. Ich
werde den Dämon so nicht finden.
    Die
Menschen redeten nicht über den Dämon, die Orks und anderen Bestien verstand er
nicht, und sich einen der Fremden zu schnappen, um ihn zu verhören, wagte er
nicht. Die Befragung wäre ein zu gefährliches Unterfangen.
    Er
trottete weiter, zerbrach sich den Kopf darüber, wie er vorgehen wollte. Die
Zwerge hatten Famenia von Untoten erzählt. Ich muss weiter
nach Norden, zum Steinernen Torweg, entschied er.
    SimÄ«n
war an eine neuerliche Kreuzung gelangt. Wie finde ich nach
Norden?
    Es
würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als seine unterirdische Wanderung
gelegentlich zu unterbrechen und nach oben zu steigen, um nach dem Taggestirn
zu sehen. Beschwerlich, doch unvermeidbar.
    Er
wandte sich nach rechts und nahm fortan stets den Gang, der nach oben verlief,
oder wählte eine Treppe aufwärts. Dass es dabei kälter wurde, sah er als
Zeichen, dass er sich der Oberfläche näherte.
    Unvermittelt
roch es nach Essen.
    Leckerem
Essen.
    Nach
Fleisch, das in einer Suppe garte.
    SimÄ«ns
Magen knurrte. Hoffentlich habe ich eine Küche der Menschen
gefunden. Alles andere werde ich nicht anrühren.
    Nach
einer weiteren Reihe von Stufen gelangte er an eine Tür, die nur angelehnt war.
Aus dem breiten Spalt zog das lockende Aroma von Gulasch!
    SimÄ«n
pirschte näher, hörte viele Stimmen, deren Sprache er nicht verstand. Doch als
er einen Blick in den hell erleuchteten Saal warf, packte ihn das Grauen.
    Er
hatte eine alte Schmiede entdeckt. In den großen Behältnissen, in denen einst
Metalle oder Erz geschmolzen worden war, köchelten zahlreiche Gebeine in einem
schäumenden schwarzgrauen Sud. Verschieden große Häute waren zum Trocknen über
die glühenden Essen gespannt. Gesteinsmühlen waren zu Knochenmühlen
umfunktioniert und spien ratternd fingerkuppengroße Kügelchen aus, die in Säcke
abgefüllt wurden. Was das für Knochen waren, konnte sich Simīn ausmalen.
    Ihr Götter! SimÄ«n rang mit der Übelkeit . Was … tun sie mit den Körpern der Zwerge? Das ist … mehr als
widerlich! Dafür gibt es keine Bezeichnung!
    Albae
in langen Lederschürzen standen umher, hielten ausgekochte Knochen in den
behandschuhten Fingern und schienen sich über deren Beschaffenheit
auszutauschen; andere saßen an langen Tischen, schnitten

Weitere Kostenlose Bücher