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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sodass es einen Alb zum Schluss hin regelrecht zerreißt. Das war es,
was du beobachtet hast. Doch mit dem Ende der Südgötter gerieten auch die
Purpurnen Phaiu Su in Vergessenheit.«
    Wie alt ist er, wenn er sich an diese Kriegszüge erinnert? »Gibt
es kein Mittel dagegen?«
    Bolcatòn
zeigte auf sein Mahl. »Die Phaiu Su mögen die Kombination dieses Essens nicht.
Es bildet einen Schutz gegen sie, insbesondere der Sud aus Loffran; sie dringen
dann erst gar nicht in einen ein. Ist man bereits von ihnen befallen, verlassen
sie den Wirt, aber sind die Innereien schon zu sehr geschädigt, zieht der Alb
dennoch in die Endlichkeit ein.«
    Das muss ich Timānris sofort berichten! Sinthoras sah den
Ratsvorsteher an. »Aber … sollten das nicht alle Albae in Dsôn erfahren? Man
muss den Sud töpfeweise in den Straßen verteilen.«
    Â»Man
müsste die Stadt damit tränken, um die Würmer zu vernichten«, verbesserte ihn
Bolcatòn. »Die Knochenkügelchen bilden einen hervorragenden Schutz für die
Phaiu Su. Auch das habe ich das Herrscherpaar wissen lassen. Aber es gibt eine
Schwierigkeit.«
    Â»Welche?«
    Â»Loffran
ist nicht gut in Dsôn Faïmon gelitten. Keiner der Gehöfte in Shiimāl baut die
Pflanze an. Die Knolle wächst wild, in den Landstrichen zwischen Wèlèron und
Avaris. Ich habe sie dort sammeln lassen, nun aber haben die Dorón Ashont in
den Gegenden Aufstände angezettelt. Die Hälfte der Felder wurde niedergebrannt,
auf den verbliebenen kann nicht geerntet werden, weil sie in
Katapultreichweite der Wandelnden Türme liegen.«
    Furcht
griff nach Sinthoras’ Herzen. »Was bleibt dann noch?«
    Bolcatòn
nahm einen Schluck von dem trüben Sud aus dem Kelch. »Die Stadt niederbrennen
und neu errichten. Die Phaiu Su werden sich außerhalb von Dsôn kaum vermehren,
die Umgebung ist für sie nicht geeignet; sie sind den Süden Ishím Voróos
gewohnt. Aber das Schwarze Herz wird unter ihrem Wirken aufhören zu schlagen.«
    Sinthoras
sah auf die Karaffe, in der sich die Würmchen kringelten. Sie vergingen in den
letzten Tröpfchen des Loffran--gebräus. Es wäre so leicht
gewesen, Dsôn zu retten. Verdammte Dorón Ashont! »Woher hast du die Knollen?«
    Â»Vor
den Aufständen habe ich eine gute Ernte eingefahren, sie trocknen und mahlen
lassen. Das Pulver wirkt ebenso wie der frische Sud. Doch unsere Vorräte
reichen nicht aus, um Dsôn zu bewahren, wenn das deine nächste Frage wäre.«
Bolcatòn wischte sich über die Mundwinkel. »Man könnte fast meinen, die Zeit
der Gelehrten sei angebrochen, nicht wahr? Während die Kometen und Gestirne , die sich für mächtig und einflussreich
hielten, völlig ahnungslos sind und Würmer sie von innen her zerfressen,
wussten wir uns zu schützen.« Leise lachend pochte er sich mit zwei Fingern
gegen die Stirn. »Wissen ist Macht. Und da ich mehr weiß als du, bin ich
offenbar auch mächtiger als du. Da wirst du mir zustimmen.«
    Ich brauche dieses Pulver für Timānris und mich. »Wie viel
kann ich dir abkaufen?«
    Bolcatòn
lächelte gönnerhaft und breitete die Arme aus. »Du warst Nostàroi und Held des
Reiches. Und du hast Geistesgegenwärtigkeit bewiesen, als du mir die Würmer
brachtest. Deswegen schenke ich dir ein kleines Kistchen voll. Gib drei Löffel
von dem Pulver auf eine Kanne, das genügt. Oder du isst einen Löffel einmal an
einem Moment der Unendlichkeit. Kein Purpurner Phaiu Su wird dir zu nahe
kommen.« Er winkte ihn zu sich und schob die Karaffe an die Tischkante.
»Schau.«
    Sinthoras
trat näher und sah, dass die Würmer tot auf dem Glasboden lagen. »So einfach«,
murmelte er.
    Â»So
einfach.« Bolcatòn schickte einen Bediensteten, der bald darauf mit dem
erwähnten Kistchen zurückkehrte und es Sinthoras übergab. »Ich wünsche dir viel
Glück bei der Anhörung. Wenn Samusin mit dir ist, hat er deinen Anklägern ein
paar Würmer geschickt, und es wird keine Stimme mehr geben, die sich gegen dich
erheben kann.«
    Kein schlechter Gedanke! Er verbeugte sich vor dem
Ratsvorsitzenden und zog sich zurück, das unscheinbare Kästchen in den Händen,
dessen Inhalt wertvoller war als die Goldschätze von Tark Draan oder die
einstige Macht, die er besessen hatte. Bedanken wollte er sich nicht, dafür
hatte er

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