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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Jujulo«, sagte der Alb aus seiner
Deckung heraus. Sehen konnte sie ihn nicht. Das helle Licht, die kleine Sonne,
die in der Mitte des Raums schwebte, flackerte. Er griff sie mit seinen
angeborenen Kräften an und schien Erfolg zu haben! »Er versuchte, mich mit
einem Windstoß zu besiegen.« Der Alb lachte. »Immerhin gebietest du über die
Macht des Feuers.«
    Â»Warum
willst du mich umbringen?« Hianna speiste das Licht mit neuer Kraft, die sie
unaufhörlich aus dem Magiefeld ihres Zauberreiches bezog, doch es verlor
beständig an Intensität. Vermag auch er die Energie nutzen? »Dein
Volk braucht meine Kunst. Wer sonst könnte den Dämon führen, während Sinthoras
in eurer Heimat weilt?«
    Â»Ich
hatte den Auftrag von den Nostàroi erhalten, alle Magi und Magae von Tark Draan
vor Beginn des offenen Feldzugs zu töten, damit sie uns nicht schaden«, sprach
er milde wie ein warmer Regen, als wäre er ihr bester Freund, der ihr eine
schöne Geschichte erzählte. »Jujulo machte den Anfang, und eine Zauberin wurde
in der Nähe des Grauen Gebirges getötet, wie ich hörte; ich bin sicher, sie
wird ein ausgesuchtes Kunstwerk der Unterwerfung abgeben. Und du, Hianna,
standest bereits mit einem Bein im Jenseits. Dein Tod trug schon meinen Namen,
als Morana auftauchte und dich vor meinen Klingen bewahrte.«
    Hianna
blickte sich um – und sah ihn neben dem Schreibtisch stehen, die erste
Botschaft an Grok-Tmai, die ihr misslungen war und die sie zerrissen hatte, in
der Rechten.
    Â»Du
vermagst eine Albin wie sie zu täuschen«, fuhr er fort. »Sie ist nicht mehr als
eine Leibwächterin, die mit dir als Verbündete einen Erfolg vorweisen möchte,
um sich hervorzutun.« Er tippte sich gegen den dicken Harnisch. »Ich bin ein
Virtuose des Tötens, und ich zelebriere den Tod, indem ich ihm neue Werkzeuge
ersinne: raffinierte Waffen, geschmiedet von meiner Hand. Mit ihnen breche ich
den Willen meiner stärksten Feinde, um die Wahrheit zu ergründen.« Er ließ die
zerrissenen Blätter fallen. »Dich habe ich gleich durchschaut. Du lügst nicht
oft. Oder besser gesagt: nicht gut.«
    Â»Du
irrst dich!«
    Â»So?«,
fragte er gedehnt, und um seine Lippen zuckte es vergnügt. »Und wenn ich
Beweise für deinen Verrat habe?« Er stellte einen Fuß auf die beschriebenen
Papierfetzen. »Nachdem ich den lächerlichen Jujulo und seine untaugliche Bande
ausgelöscht hatte, nahm ich mir die Zeit, mich ein wenig umzuschauen. Wusstest
du, dass sich Jujulo die Verschlüsselung nicht merken konnte, die ihr in euren
scheinbar unverfänglichen Briefen benutztet, um geheime Botschaften
auszutauschen? Ich fand seine Aufzeichnungen. Warum ihr es so kompliziert anstellt,
weiß ich nicht.« Er lächelte, als ihre Miene erschrockenes Begreifen zeigte.
»Ah, du verstehst, was ich sagen möchte?«
    Hianna
sandte eine weitere Feuerlanze gegen ihn, der er durch einen Sprung zur Seite
entkam.
    Ihre
Sphäre gab einen schrillen Ton von sich und flirrte kurz. Der Alb hatte
ungesehen von ihr versucht, sie mit einem Schwerthieb zu durchdringen, war
jedoch an der Barriere gescheitert.
    Â»Du
hast weder Ahnung von Dämonen, noch vor, dich uns anzuschließen«, rief er und
machte einen Schritt zurück. Im gleichen Moment erlosch das magische Licht im
Turmzimmer. Lediglich das Abendschimmern der Gestirne sorgte für ein wenig
Helligkeit. Der unheimliche Besuch verschmolz mit den Schatten. »Ich weiß deine
Zeilen zu lesen, Hianna. Deine richtige Nachricht besagte, dass du unser
Vertrauen erlangen willst und Neuigkeiten aus dem Grauen Gebirge hättest.
Famenia, die Famula und Nachfolgerin von Jujulo, hat dich noch vor Morana
erreicht und dich über uns in Kenntnis gesetzt. Du wolltest nur zum Schein auf
unsere Seite wechseln.«
    Hianna
unterdrückte den Fluch, der sich für eine Vollendete nicht schickte. Jujulo, du Verrückter! Wieso hast du die Verschlüsselung nicht
besser verborgen? Sie ließ das Licht wieder heller leuchten, doch der
Alb blieb verschwunden. Sie sah, dass die Tür zum Flur einen Spalt offen stand. Wohin ist er gegangen?
    Â»Dein
Tod heißt Virssagòn«, kam es von draußen. »Aber dich hole ich zum Schluss, Zauberin. Zuerst sind deine süßen Famulae an der Reihe,
und auch ihr Tod wird meinen Namen tragen. Jujulo starb mit dem Wissen, den Tod
seiner

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