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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nicht.«
    Â»Das
wäre eine erste Genugtuung für den Untergang der Goldenen Ebene.« Narósil
wirkte äußerlich ruhig, doch seine Augen verrieten, wie sehr er sich den Tod
der Feinde wünschte.
    Famenia
nickte.
    Ein
aufregender Umlauf lag hinter ihr. Sie war mit ins Lager der Panzerreiter
gegangen und hatte tatsächlich gewartet, bis sich die Sonne erhob, um dem Elben
in die Augen zu schauen und zu erkennen, wessen Geschöpf er war: der Dunkelheit
oder des Lichts. Die Erleichterung wuchs ins Unermessliche, als sie sah, dass
sich das Weiße in seinen Augen ebenso wie in denen seiner Leute in den
entlarvenden Sonnenstrahlen nicht schwarz färbte. Erst danach hatte sie die
kleine Ossandra vom Baum geholt.
    Nun
saßen sie im kargen Zelt des Anführers. Narósil war ein Adliger und Verwandter
der Fürstin, wie er ihr gesagt hatte. Die Einheit bestand bis auf ihn
ausschließlich aus Elbinnen, eine Ehrengarde der Herrscherin.
    Die
Elben hatten es Famenia nicht übel genommen, dass sie bis zum Sonnenaufgang
beharrlich schwieg, doch dann ließ sie sich von ihnen berichten, was in der
Goldenen Ebene geschehen war und wie die Albae das Heer von Fürstin Veïnsa
vernichtet hatten. Famenia stiegen die Tränen in die Augen, da dies viel mehr
als den Untergang eines edlen, bewundernswerten Volkes bedeutete: Das Böse
hatte unverrückbar Einzug gehalten und eilte von Sieg zu Sieg.
    Narósil
und seine Kriegerinnen waren aus dem Kessel des Todes ausgebrochen, um in den
anderen Elbenreichen Unterstützung zu erbitten und zurückzuschlagen. Aber sie
stießen überall auf die Truppen der Albae oder deren Verbündete und mussten
nach Süden ausweichen. Die Schlingen um Lesinteïl und Âlandur zogen sich enger.
Gegen Gwandalur hegten sie eine unbestimmbare Abneigung, wie Famenia aus ihren
Worten heraushörte. Dorthin wollten sie nicht gehen. Narósil hatte daher
beschlossen, dass sie sich einem Menschenheer anschlossen, das in Hiannorum
aufgestellt werden sollte, um sich im Frühjahr gegen die Bestien zu stellen.
    Doch vorher müssen wir Mühlenstadt befreien, sonst sind diese
Menschen die nächsten Opfer. Famenia hatte von Horgàta und ihrer Armee
erzählt, die sich in der Kaverne verbargen und die Kinder und Gebrechlichen als
Geisel gefangen hielten. »Wir brauchen einen ausgeklügelten Plan, um sie zu bezwingen,
ohne die Stadtbewohner damit in Gefahr zu bringen.« Sie sah den Elben an. »Es
ist wenig Platz in den Höhlen, schon gar nicht für Eure schwer gepanzerten
Elbinnen«, sagte sie vorsichtig.
    Narósil
pochte gegen die Rüstung. »Lass dich nicht täuschen. Wir können ebenso leise
sein und ohne Pferde kämpfen, wenn es sein muss. Was könnt ihr beiden mir
Genaueres erzählen?« Er nahm sich Papier und zeichnete nach Ossandras Vorgaben
eine Skizze von Mühlenstadt, der Umgebung und der Höhle, um sich einen besseren
Eindruck zu verschaffen. Famenia ergänzte die Schilderungen. Ossandra wusste
gar von zwei weiteren Eingängen in die Kaverne, die man von außen nicht sah.
Einer befand sich oben auf der Kuppe.
    Â»Ich
gehe nicht davon aus, dass die Bewohner den Albae von den Eingängen verraten
haben«, sagte Narósil zuversichtlich. »Mein Vorschlag wäre: Ich schicke etwa
einhundert meiner Leute durch die Eingänge, und wir nehmen Brandsätze mit, die
keinem anderen Zweck dienen, als beißenden Qualm zu erzeugen. Die Albae müssen
ins Freie, wenn sie nicht ersticken wollen.« Er zeigte auf die freie Fläche um
die Stadt. »Wie ist die Beschaffenheit des Geländes? Ist der Boden sehr weich,
oder können Pferde dort galoppieren?«
    Ossandra
hob die Schultern. »Die Wiesen sind meistens nass.«
    Â»Also
schwerer Boden. Nicht das Beste für Panzerreiter.« Narósil betrachtete seine
Skizze.
    Â»Weglocken
können wir sie nicht?«, sagte Famenia nachdenklich.
    Â»Eher
nein. Die Albae sind alles andere als dumm, wie ihre Taktik in der Goldenen
Ebene bewiesen hat. Wir können von Glück reden, wenn sie den Hinterhalt nicht
ahnen und sich aus dem Versteck treiben lassen.« Narósil fuhr mit dem schlanken,
beringten Finger über das Papier, wo die Wiese war. »Dann muss es so gehen. Wir
werden nicht so schnell sein wie sonst, doch es wird für einen harten
Zusammenprall reichen, um mehr als die Hälfte von ihnen niederzuwerfen. Die
Schlacht hat gezeigt,

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