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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Vorschlag für einen Bannspruch, den er erarbeitet hatte. Seinen!
    Sie
schwiegen, lasen, schrieben eigene Gedanken auf ein zweites Papier, blätterten
in ihren eigenen Büchern und räusperten sich zwischendurch.
    Famenia
gab als Erste auf und bat mit Blicken um Entschuldigung. Als sehr früh berufene
Nachfolgerin von Jujulo dem Fröhlichen war sie nicht in der Lage, mit dieser
Form von Magie umzugehen. Er lächelte sie nachsichtig an.
    Der
Nachmittag verstrich.
    Hianna
legte als Nächste ihren Federkiel beiseite, ihr folgte Grok-Tmai, und
schließlich beendete auch Fensa ihre Tätigkeit.
    Â»Nun?«,
fragte Simīn, weil er es nicht länger aushielt. »Und du, Famenia, musst nichts
sagen.«
    Sie
nickte dankbar, erleichtert darüber, sich nicht weiter blamieren zu müssen.
    Â»Dann
möchte ich beginnen«, sagte Grok-Tmai bedeutsam. »Vom Ansatz her ist die Formel
nicht schlecht. Meines Erachtens liegt jedoch ein fataler Fehler bereits in der
ersten Zeile.«
    Aus
dem mürrisch vorgebrachten Einwand ergab sich eine angeregte Unterhaltung
zwischen den Magi und Magae, bei der viel gesprochen und noch mehr vorgeschlagen
und verworfen wurde.
    SimÄ«n
musste einräumen, dass er einiges falsch bedacht hatte, aber manche der
vorgebrachten Bedenken hielt er schlicht für unsinnig. Doch nicht nur
Grok-Tmai, auch Hianna und Fensa steuerten vor allem wertvolle Hinweise bei.
Nur Famenia saß verloren zwischen ihnen und verstand offenkundig kaum etwas von
dem, was gesprochen wurde.
    Der
Abend zog herauf, doch das Disputieren ging weiter. Erst mitten in der Nacht
wurde die Müdigkeit zu groß, und so brach man die Unterredung ab.
    SimÄ«n
hatte zumindest ein paar neue Ansatzpunkte erhalten, um die Bannformel gegen
den Dämon noch einmal zu überdenken und zu erweitern. »Mein Dank an euch. Es
gibt so viel zu beachten, dass ich froh bin, auch auf euer Wissen zugreifen zu
können. Wir schaffen es, dieses Wesen aus dem Geborgenen Land fernzuhalten und
dauerhaft in die Schranken zu weisen. Gehen wir nun zu Bett und machen uns bei
Sonnenaufgang erneut an die Arbeit. Wir sind auf einem guten Weg.«
    Sie
applaudierten ihm; einer nach dem anderen erhob sich, und sie verschwanden in
die Zimmer, die er ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
    Nur
Famenia blieb sitzen. Sie sah traurig aus, wie Simīn fand, während sie mit dem
Federkiel spielte.
    Sie kommt sich nutzlos vor. »Gräme dich nicht. Jujulo
konnte nicht wissen, welche Herausforderung sich eines Umlaufs seiner Famula
stellen würde.« Er kam zu ihr und strich ihr väterlich übers Haar.
    Â»Was
tauge ich denn?«, sagte sie niedergeschlagen. »Ich kann Windstöße erzeugen,
Feuerwerk, Illusionen.«
    Â»Ohne
sie wäre Mühlenstadt nicht gerettet worden«, erinnerte er sie. »Es erfordert
Talent und Geschick, einen Musikzauber derart auszuweiten, dass er einem als
Schild dient.«
    Â»Es
war dämlich. Meine Ohren klingelten noch vier Umläufe.« Famenia zeigte ein
verkniffenes Lächeln.
    SimÄ«n
nahm sie in den Arm. »Famenia, was du vollbracht hast, war ungeheuerlich! Im
Vertrauen«, er sah sich verschwörerisch um, »keiner meiner Famuli hätte das
gewagt. Die Heiterkeit, die dir Jujulo zeigte, ist eine gute Waffe gegen
Verzagtheit. Wir werden sie noch oft brauchen. Und ansonsten: Es kommt nur
darauf an, wie du einen Zauber einsetzt. Das hast du bereits begriffen.« Er
drückte sie aufmunternd an sich. »Du wirst eine gute Maga werden. Und die Dinge
im Geborgenen Land kommen wieder ins Lot, du wirst sehen. Die Pakte der Könige
mit den Albae sind bereits zerbrochen. Auf unseren Druck hin und auch in deinem
Namen. Du bist die Befreierin von Mühlenstadt. Niemand legt sich mit einer
solchen Zauberkundigen an. Wir schlagen die Elbenschlächter und ihre Horden der
Nacht!«
    Â»Wenn
Ihr das sagt, Meister.«
    Ganz gelungen ist es mir nicht, sie aufzumuntern. Aber sie wirkt
schon wieder ein bisschen zuversichtlicher. »Sag nicht Meister zu mir. Du bist keine Famula mehr.« Er wollte
gehen, da fiel ihm noch eine Sache ein. »Möchtest du mir verraten, woran Jujulo
forschte? Wir haben uns immer gefragt, ob er sich wirklich nur auf die
Unterhaltung und Erbauung der Menschen konzentriert.«
    Famenia
dachte kurz nach, bevor sie Antwort gab. »Da gibt es kein Geheimnis. Weder trachtete
er danach, Blei in Gold zu verwandeln, noch die Abgründe von

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