Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass
Tions Welten zu
ergründen oder Allmacht zu erlangen. Er wollte die Leute in seinem Zauberreich
lachen hören und glücklich machen. Am besten alle im Geborgenen Land. Dazu
bildete er mich aus.«
Das dachte ich mir. Ein alter Kindskopf mit dem Schalk im Nacken.
Ich vermisse ihn. Simīn wusste, dass Jujulo seine besten Famuli und
Famulae stets auf Reisen geschickt hatte. Als Prüfung und zum Vergnügen derer,
die unterwegs auf sie trafen; diese waren mit Illusionssprüchen und dergleichen
köstlich unterhalten worden. »Wie ich schon sagte: Wir werden Aufmunterung bald
brauchen. Das ist ein kostbares Gut!« Er warf ihr einen Apfel zu, den sie nicht
unbedingt geschickt auffing. »Oh, verzeih mir. Ich dachte, es wäre keine
Schwierigkeit für dich.«
»Warum?«
»Nun,
weil du bestimmt ⦠jonglieren kannst. Als Jujulos Erbin.«
»Nein,
kann ich nicht.«
»Aber
wie habt ihr das auf der Reise gemacht?«
»Wir
haben einfach nicht jongliert.« Famenia grinste. »Wir zauberten.«
»Nein,
ich meinte, wenn ihr unterwegs wart. Auf der Prüfung. AuÃerhalb der Zauberreiche
und abseits jeglicher magischer Energie im Boden.« Simīn war gespannt. »Ich
nehme an, ihr habt heitere Geschichten erzählt, um die Leute im Wirtshaus zu
unterhalten.«
Famenia
hüstelte und nahm ihr Amulett hervor. »Damit.«
»Ich
verstehe nicht.«
»Damit
lässt sich die Kraft, die man zum Zaubern benötigt, speichern. Es ist nicht
viel, aber â¦Â«
Ist das die Möglichkeit? Simīn kam mit langen Schritten
zurück zu ihr und berührte den Talisman. Seine Kuppen kribbelten, er fühlte die
Kraft, die in dem Amulett ruhte. »Jujulo hat einen Weg gefunden«, wisperte er.
»Der Narr erlangte höchstes Wissen!«, rief er dann fröhlich. »Famenia! Wie
viele Amulette fertigte er an?«
»Eines
wie dieses«, antwortete sie.
»Nur
eines? Oh.« Zu früh gefreut. Er hatte gedacht, dass
sie mit den Amuletten nahe ans Graue Gebirge gelangen und dem Dämon unmittelbar
vor dem Ausgang Einhalt gebieten könnten, indem sie magische Reserven aus den Talismanen
bezogen. »Schade. Aber vielleicht weiÃt du, wie er es hergestellt hat?«
»Nein.«
Simīns
Hochstimmung verebbte so schnell, wie sie gekommen war.
»Aber
es gibt kleinere, die weniger speichern können«, erklärte Famenia und grinste
dabei, weil sie ihn absichtlich auf die Folter gespannt hatte. »Insgesamt hat
Jujulo vierzig hergestellt. Für alle, die auf Wanderschaft gehen. Die Amulette
und Ringe halten nicht ewig und zerbröckeln irgendwann, aber man kann sie noch
oft benutzen. Denke ich.«
»Ich
preise deinen Meister. Der Narr war der Weiseste von uns.« Simīn nahm ihr
Gesicht zwischen beide Hände und gab ihr einen dicken Schmatzer auf die Stirn.
»Er gab uns die Möglichkeit, den Dämon aufzuhalten. Er und du. Wir sehen uns â¦
später.«
Dann
rannte er in sein Arbeitszimmer. Schlafen konnte er später noch. Er musste
zunächst seine Formel verbessern.
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⦠So habt ihr gelesen von den Helden von Tark Draan.
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Nicht alles ward berichtet, denn sie erlebten zu viel.
Von manchem ward nicht berichtet, weil ich es nicht erfuhr.
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An einem Splitter der Unendlichkeit mag ich mich hinsetzen und die
Zeit finden, auch die letzte Geschichte zu erzählen und das Epos zu vervollständigen
oder die Legenden der Albae fortzuführen.
Wenn Dsôn Balsur errichtet ist und sich ein neuer Beinturm über
dem Schwarzen Herzen des Albae-Reichs erhebt, erst dann! Erst dann!
Aber ich kann euch sagen,
dass Virssagòn sich Waffen von solcher Einzigartigkeit ersann,
dass alle Völker Tark Draans vor Neid und Scham erbleichten. Viele
Elbenfestungen fielen letztendlich durch ihn, und Arviû, für den er die
tödlichsten Wurfklingen schuf, wurde zu seinem besten Freund.
dass Arviû seine Rache wieder und wieder für das verlorene
Augenlicht bekam. Seine Elbenhatzen waren die blutigsten, die man kannte, und
wenn er nicht mehr als vierzig eigenhändig töten durfte, war für ihn der Moment
der Unendlichkeit unerfüllt.
dass Morana sich den Barbaren zugeneigt fühlte, und das mehr, als
gut für sie war. Sie zog auf eigene Faust durch Tark Draan, um sie zu
erforschen, um sie zu verstehen, und ging sogar so weit, sich mit manchen von
ihnen in Liebe zu verbinden â oder das,
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