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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Du sollst es allein
lesen.«
    Â»Ich
stelle mir vor, es wäre sonst niemand hier.« Ungeachtet der Bogenschützen um ihn
herum, öffnete er die Verschlusskappe und nahm das Blatt heraus.
    Er
überflog die Zeilen, machte doch einige Schritte zur Seite. Es war wirklich
keine Botschaft, die ein anderer lesen sollte!
    Â 
    Â 
    Geschätzter und von uns gesegneter Caphalor,
    Â 
    Du hast Dich in vielen Teilen der Unendlichkeit als
aufrechter, treuer Alb erwiesen, der seine Aufgaben ohne Murren anging und auch
nicht mit Uns haderte, als Wir Dich abberiefen. Sieh diese Zeit als Prüfung.
    Diejenigen, welche sich berufen fühlten, sich in die Belange
unseres Volkes einzumischen, irrten. Sie täuschten sich und damit Uns und alle
Albae in Dsôn Faïmon!
    Eine neue Zeit ist angebrochen.
    Eine Zeit voller Herausforderungen. Die Zeit einer neuen
Generation von Albae und eines neuen Reiches namens Dsôn Balsur.
    Und so wie Wir Dich brauchen, als ein Krieger mit Weitsicht,
mit Umsicht, mit Verstand und harter Faust, so benötigen Wir auch Albae vom
Schlag eines Sinthoras.
    Die Verbannung schien unabwendbar. Aber Wir haben ebenso
erkennen müssen, dass er von Uns aufgrund falscher Aussagen und erkaufter
Zeugen in die Verbannung geschickt wurde. Polòtain verging in den Fluten, er
ist seiner gerechten Strafe somit zuvorgekommen.
    Dir befehlen Wir: Mache Dich in aller Heimlichkeit auf nach
Ishím Voróo und suche Sinthoras für Uns. Finde ihn und bring ihn zurück, damit
er zusammen mit Dir die Züge gegen die Elben in Lesinteïl und Âlandur führen
kann. Nicht als Nostàroi, doch als angesehener Benàmoi.
    Unser Volk ist geschwächt, und so hat es Helden nötig, zu
denen es aufschauen kann. Du und Sinthoras, Ihr seid solche Helden! Man spricht
noch immer von der Schlacht in der Goldenen Ebene!
    Ziehe los, Caphalor!
    Ziehe los und bringe Uns den Helden!
    Diese Nachricht soll die Erlaubnis sein, nach Tark Draan
einzureisen.
    Â 
    Darunter
prangte das Siegel der Unauslöschlichen.
    Man könnte meinen, sie wollten mir wieder das Amt des Nostàroi
antragen. Ich würde es nicht noch einmal annehmen. Caphalor hob den Kopf
und sah über die Zinnen und die Lager zum Torweg. Nach Ishím
Voróo. Sofort kehrten die Erinnerungen an seine Reise zurück, als er von
den Herrschern zusammen mit Sinthoras ausgesandt worden war, um den Nebeldämon
zum Verbündeten zu gewinnen.
    Es
waren keine guten Erinnerungen.
    Auf
den Verbleib des Nebeldämons gab es keinen Hinweis mehr. Er
hat uns verlassen.
    Caphalor
beschlich der Verdacht, dass die Unauslöschlichen Sinthoras deswegen
zurückholen wollten, weil sie den Nebeldämon und dessen Fähigkeiten aufgrund
der geringen Anzahl der überlebenden Albae brauchten, wollten sie in Tark Draan
erfolgreich sein.
    Sie ziehen nicht einmal in Betracht, dass er an der Seuche
erkrankt ist. Oder dass ich daran erkranken könnte. Caphalor blickte auf
das Lager. Ich werde in der Nacht aufbrechen.
    Rasch
verließ er den Turm, um seinen Stellvertreter in die wichtigsten Dinge
einzuweisen, danach würde er einen Brief an Imàndaris schreiben. Sie musste
wissen, welche neue Aufgabe ihm anvertraut war und warum er erneut in die
Wildnis aufbrechen musste.

    Mitten
in der Nacht, als Caphalor sicher war, dass die meisten Albae in den Lagern
schliefen, ritt er durch eine Lücke in der Barriere. Dichter Schnee fiel.
    Sein
Nachtmahr Sardaî trug nur die nötigsten Dinge für die Mission. Es ging nicht um
Bequemlichkeit; Schnelligkeit war wichtig. Ansonsten verzichtete er auf jede
Art von Insignien, er verbarg gar seine Rüstung unter dem Mantel. Niemand
wusste, wer in der Nacht freiwillig durch die Zeltstadt preschte, in der die
unheilbare Krankheit lauerte, und nordwärts strebte.
    Caphalor
setzte auf Sardaîs Rücken über die kleinen Gräben hinweg, vorbei an den
Lagerfeuern der Wachen. Niemand sprach ihn an, niemand rief ihm etwas
hinterher. Die Wartenden kümmerten sich nicht um den einsamen Reiter – bis sich
ihm plötzlich eine Gestalt am Ende der Zeltstadt für die Neuankömmlinge in den
Weg stellte.
    Parasitenland. »Aus dem Weg!«, herrschte Caphalor den
Vermummten an und lenkte Sardaî zur Seite.
    Der
Alb folgte der Bewegung, als wollte er sich absichtlich niederreiten lassen.
    Caphalor
kannte kein Mitleid und ließ den Nachtmahr unbeirrt weiterlaufen.
    Kurz
vor dem Zusammenprall

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