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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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überprüfen. Bei aller Kunst von Durùston und seinen
mechanisierten Unterirdischen wird es nicht lange dauern, bis sie erkennen,
dass Famenia die Wahrheit sprach.« Er ließ das Wasser in seinem Kelch kreisen.
Und schwieg.
    Carmondai
trank und sah auf die Köstlichkeiten, die vor ihm standen und mit ihrem Duft
lockten. Aber er verspürte keinen Hunger. Die Unruhe ließ nicht zu, dass er
sich den Magen vollschlug. Er goss sich Wasser nach, setzte den Becher an die
Lippen.
    Â»Wie
gut kennst du Sinthoras?«, fragte Caphalor unvermittelt.
    Carmondai
setzte den Kelch ab. »Als Freund würde ich ihn nicht bezeichnen …«
    Caphalor
hatte den Blick fest auf ihn gerichtet. »Das meine ich nicht. Ich will wissen:
Wie sehr kannst du dich in ihn hineinversetzen? Hast du ein Gefühl für seinen
Gestus, seinen Habitus, seine Betonung?«
    Â»Ich
könnte ihn recht gut charakterisieren, wenn du das meinst. Weswegen?«
    Caphalor
lehnte sich zurück, die Hände ruhten auf der Tischplatte. »Ich muss den Befehl
zum Aufbruch geben, bevor der Winter hereinbricht oder die Barbaren ein eigenes
Heer aufgestellt haben. Dann wären wir im Reich der Untergründigen eingesperrt
und hätten ebenso vor dem Steinernen Torweg bleiben können. Aber das Heer und
der Dämon werden nicht ohne zwei Nostàroi ins Gefecht ziehen.«
    Carmondai
hatte verstanden. Ihm wurde schlecht, und das letzte bisschen Appetit war ihm
schlagartig vergangen. »Du verlangst, dass ich …«
    Caphalor
schüttelte den Kopf. »Nein. Ich befehle es dir, damit
du später sagen kannst, ich hätte dich zu diesem Schauspiel gezwungen, sodass
die Schuld für die Täuschung allein mir zufällt – falls wir auffliegen. Bist du gut genug, wird niemand merken, dass Sinthoras
zumindest nicht von Anfang an anwesend war.«
    Daraufhin
langte Carmondai nach dem schweren Rotwein und goss sich sein Gefäß randvoll,
trank es fast in einem Zug leer. Ich hätte in Dsôn bleiben
sollen.
    Â»Du
bist der Einzige, dem ich die Bürde auferlegen kann. Das Geheimnis ist zu
groß«, fuhr Caphalor fort. »Lasse ich das Heer in den kommenden Momenten der
Unendlichkeit nicht in Tark Draan einmarschieren, gefährde ich die erfolgreiche
Eroberung. Die Verteidiger hätten den gesamten Winter Zeit, sich etwas gegen
uns einfallen zu lassen. Die Magi würden gewarnt und damit unangreifbar sein.«
    Â»Nostàroi,
ich …«
    Caphalor
beugte sich vor. Sein Blick war hart und eiskalt. »Du hast keine Wahl,
Carmondai: Ich mache dich zu Sinthoras. Ob du willst oder nicht.«

 

    Noch vor Einbruch des Winters gaben die
Nostàroi den Befehl, dem das Heer so sehnsüchtig entgegenfieberte.
    Â 
    Und ein Strom der Vernichtung ergoss sich
nach Tark Draan!
    Die Óarcos, Trolle und Oger, die ganzen
schrecklichen Hässlichkeiten, walzten vornweg, um Furcht in die Herzen der
Menschen zu säen, und die Barbarenstämme aus Ishím Voróo folgten hinterdrein.
Unsere Truppen marschierten dazwischen und waren zugleich überall, um für
Ordnung zu sorgen. Kleinere Einheiten unseres Volkes gaben sich als Elben aus
und eroberten durch List ganze Festungen und Städte in weniger als einer halben
Nacht.
    Â 
    So ritten und rannten sie, nach Süden,
Osten und Westen.
    Keine Siedlung, keine Befestigung hielt
ihnen stand, denn die Späher hatten ganze Arbeit geleistet und erkundet, was
dem Heer gefährlich hätte werden können. Es gab keinerlei Geheimnisse vor den
Nostàroi, die Tark Draan Meile um Meile zu Ehren der Unauslöschlichen eroberten.
    Â 
    Das Hauptheer der Albae zog vor jenes
Reich, in dem die Elben der Goldenen Ebene lebten.
    Die Rache war zum Greifen nah!
    Â 
    Aus dem
Epos »Die Helden von Tark Draan«,
    aufgezeichnet
von Carmondai, dem Meister in Bildnis und Wort

 
    Ishím Voróo (Jenseitiges
Land), Dsôn Faïmon, Dsôn, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus),
Spätsommer
    Sinthoras
erhob sich, verließ das Bett und damit Timānris, die nach dem ausgiebigen
Liebesspiel eingeschlafen war. Er hatte eine weitere Verabredung, die weitaus
weniger romantisch sein würde.
    Im
Vorzimmer kleidete er sich an, legte den unauffälligen Mantel über die
schlichte Rüstung und achtete darauf, dass die Kapuze sein Antlitz verhüllte. Niemand darf mich erkennen.
    Sinthoras
kam an Timānsors Waffensammlung vorbei und

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