Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass
Kerzenflämmchen, zogen sich zusammen und zerquetschten sie. So jedenfalls
sah es für ihn aus, doch die Barbaren würden die nebelhaften Schattenfinger
nicht bemerken.
»Was
ist mit den �« Parilis schaute sich aufgeregt um.
»Die
Dochte müssen von schlechter Qualität sein.« Drumann suchte bereits nach einem
Span, um ihn im sterbenden Herdfeuer zu entzünden. Da erloschen die kleinen
Flammen gänzlich. »Nanu!«
Dunkelheit
hatte den Raum ergriffen.
Als
Nächstes lieà Carmondai Angst in die Gemüter der Menschen strömen, die sie
verharren lieÃ.
Parilis
atmete laut ein. »Ihr Götter, ich fürchte mich so sehr!«, flüsterte sie mit
piepsiger Stimme. »Mein Herz! Es klopft rasend!«
Carmondai
steckte das Amulett weg und betrat geräuschlos die Kammer.
Seine
flachen Stiefel trafen auf den Boden, ohne dass die Dielen warnend knarzten.
Drumanns breiter Rücken erschien vor ihm. »Du kannst Famenia glauben«, hauchte
der Alb ins Ohr des Menschen. »Sie sprach die Wahrheit.« Er durchtrennte
Drumann die Kehle mit einem raschen Schnitt und sprang zu Olfson, während sein
erstes Opfer gurgelnd zu Boden fiel und das Blut plätschernd aus dem Hals
strömte; im Todeskampf zuckte er, scharrend rutschten die Schuhe über das Holz.
»Sitalia,
hilf mir!«, wimmerte Parilis und sank auf die Knie, kroch in eine Ecke und
hielt die Arme schützend über sich. »Die Albae!«
»Famenia,
lauf!« Olfson hob einen Stuhl und wollte blind um sich schlagen.
»Du
bleibst!« Carmondai trat zu, die Lehne zerbarst. Bruchstücke flogen zwischen
die Beine der Famula, die losgerannt war, und brachten sie zu Fall. »Dein Tod
heiÃt Carmondai«, sagte der Alb und tötete Olfson mit einem raschen Stich ins
Herz. »Zu euch geführt hat mich Famenia.« Im Vorbeigehen lieà er die Klinge von
oben durch Parilisâ Schlüsselbein fahren, kappte Adern und traf die Lunge,
sodass sie qualvoll an ihrem eigenen Blut erstickte. »Bedankt euch bei eurer
Nichte.«
Er
hatte die umhertastende Famula erreicht, griff in ihr helles Haar und zog sie
auf die FüÃe.
Sie
schrie auf und versuchte, sich zu befreien. Aber ihren Fäusten fehlte es an
Kraft, um etwas gegen ihn auszurichten.
Er
legte die blutige Schneide an ihre entblöÃte Kehle. »Bist du dir deiner Bedeutung
bewusst, Barbarin? Hättest du den König erreicht und ihn vor uns gewarnt, wäre
unser Plan â¦Â« Carmondai spürte den Ruck an seiner Tasche. Das
Amulett! Sie hat es mir â¦
GleiÃendes
Licht überschüttete ihn urplötzlich und stach in seine Augen. Der Schmerz zwang
ihn dazu, Famenia loszulassen und einen Arm vors Gesicht zu halten. Er schlug
zu und traf etwas, die Famula schrie auf.
Ein
lautes Knistern erfüllte die Luft, es roch nach einem unbekannten Gas, und
Hitze traf gegen Carmondais Brust.
Er
wurde angehoben, nach hinten geschleudert. Krachend flog er durch das
geschlossene Fenster, durchbrach die dicke Scheibe mitsamt der Läden und
überschlug sich mehrmals auf der StraÃe, bis er zum Liegen kam.
Magie ⦠Er konnte sich nicht bewegen. Jeder Körperteil
schmerzte und schien zu brennen. Warme Flüssigkeit rann ihm aus den
Augenhöhlen, über die Wangen, und es war, als würden sich seine Augen auflösen.
Er brauchte mehrere Anläufe, bis er sich in die Höhe stemmen konnte. An einer
Mauerecke zog er sich empor, lehnte sich gegen die Wand.
Mein Schädel ⦠Was genau geschehen war, wusste er nicht.
Famenia hatte ihn mit einem Zauber auÃer Gefecht gesetzt und ergriff die Flucht
vor ihm â das war für ihn sicher.
Behutsam
betastete er sein Gesicht. Meine Augen sind noch da! Doch
das Sehen gelang ihm nicht. Die Angst, dass er dauerhaft geblendet war, sprang
ihn an. Wie konnte er dann noch Meister in Wort und Bild sein? Ruhig. Zuerst muss ich von hier fort, bevor sie die Wachen
alarmiert. Blind torkelte er voran.
Starker
Wind kam auf, der an seiner Kleidung zerrte und noch weiter zunahm.
Es
dauerte nicht lange, und ein lautes Hornsignal wurde gegeben.
Carmondai
vernahm Türen- und Fensterklappern, viele Stimmen wurden in den StraÃen hörbar.
Er drückte sich in eine Nische und breitete Dunkelheit um sich herum, damit ihn
niemand entdeckte. Verfluchte Famula!
Nach
und nach kehrte sein Sehvermögen zurück. Vor seinen Augen tanzten dazu feurige,
glühende
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