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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gefühl in der Körpermitte, wenn sie ihn betrachtete. Mach dir keine Hoffnungen, sagte sie sich. Er sieht gewiss Enoïla in dir. Er sucht einen Ersatz für sie,
keine neue Gefährtin. Bei diesem Treffen ging es um den Kriegszug gegen
Tark Draan und die Elben und um nichts anderes. Deswegen trugen sie ihre
Rüstungen, und nicht schön anzusehende Gewänder wie bei einem
gesellschaftlichen oder vertraulichen Anlass.
    Â»Gut.«
Er wirkte gefasster und strich sich die langen schwarzen Haare zurück. »Ich
werde unserer Armee morgen den Befehl geben, in das Elbenreich einzumarschieren
und bis zum Krater vorzudringen«, überlegte er laut. »Jede Siedlung, auf die
wir auf unserem Weg dorthin stoßen, werden wir niederbrennen.«
    Â»Was
machen wir am Krater?«
    Â»Den
Elben ein Ziel bieten. Sie werden kommen, um uns zu vertreiben, damit wir uns
dort nicht festsetzen.« Caphalor schob ihre Skizzen zur Seite und brachte die
Karte von Tark Draan darunter zum Vorschein. Bis zur Mitte hin war das Land
genauestens kartografiert, aber dahinter begannen die blinden Flecken. Die Späher
befanden sich nach wie vor auf Erkundung. »Wir zwingen sie, ein Heer gegen uns
zu senden. Wir wählen einen Ort, den wir ihnen als Schlachtfeld auferlegen, und
der uns möglichst viele Vorteile bietet.«
    Morana
las die Zahlen, die er sich aufgeschrieben hatte.
    Auf
einer Liste mit der Überschrift Bei Abmarsch waren
einhunderttausend Barbaren aus verschiedenen Stämmen notiert, zwanzigtausend
Kraggash-Óarcos, vierzigtausend Óarcos, viertausend Gnome, fünftausend Oger,
siebentausend Halbtrolle, siebzigtausend sonstige Kreaturen und Barbaren ohne
feste Zugehörigkeit, die den Abteilungen der Scheusale zugewiesen worden waren,
und dreißigtausend albische Krieger.
    Danach
waren Korrekturen erfolgt. Das Heer verzeichnete Ausfälle in Höhe des zehnten
Teils. Nicht betroffen waren Mitglieder ihres eigenen Volkes. Die Albae hatten
die Bestien am Steinernen Torweg die Arbeit erledigen lassen und ihr eigenes
kostbares Blut geschont. Auch die Barbaren waren weniger hart getroffen worden,
weil sie den Óarcos nachgefolgt waren. Ihnen war vom Nostàroi zu Beginn des
Einmarsches in Tark Draan befohlen worden, sich als Bestien zu verkleiden,
damit sie bei ihrem Auftauchen größeren Schrecken unter der Bevölkerung
verursachten.
    Â»Das
sind viele Soldaten«, fand Morana.
    Â»Auf
den ersten Blick. Ich musste sie in kleinere Gruppen aufteilen, damit wir
rascher vorankommen. Zehntausend unserer Krieger werden diese kleineren
Einheiten der Verbündeten leiten und im Zaum halten.«
    Morana
beugte sich vor, nahm einen Maßstock und deutete auf einen Punkt nördlich des
Kraters. »Verbessere mich, wenn ich mich irre: Es bleiben für den Angriff auf
die Goldene Ebene zwanzigtausend albische Krieger.«
    Â»Davon
sind gut die Hälfte reine Bogenschützen, deren Geschosse etwa eintausend
Schritt tragen, bei Rückenwind sogar mehr«, fügte er hinzu und fragte sie dann
voller Neugier: »Was schlägst du vor?«
    Â»Unsere
Soldaten reiten ausnahmslos Nachtmahre. Damit sind wir in der Ebene nahezu
mustergültig aufgestellt.« Das Ende des Maßstocks umkreiste eine kleine
Markierung. »Hier liegt ein schmales Tal. Es sieht zwar aus, als könnte man es
gegen ein anrückendes Heer gut und verlustfrei verteidigen, weil es eine
Engstelle bildet, aber mit ein wenig Vorbereitung …« Sie bemerkte, dass
Caphalor sie erstaunt ansah. War ich zu forsch?
    Â»Du
klingst wie eine Strategin?«
    Â»Ich
… spiele mit meinen Brüdern gerne Tharc. Es schult das Denken und bringt mich
dazu, nach Möglichkeiten zu suchen, ein Miniaturenheer zu schlagen, sobald ich
eine Landkarte auch nur betrachte.« Morana legte den Maßstock zurück auf den
Tisch. »Verzeih mir. Ich bin zu weit gegangen.«
    Er
lachte freundlich. »Nein, bist du nicht! Ich freue mich darüber, dass du
mitdenkst. Ich kenne Tharc und gestehe, dass ich nie gut darin war.« Caphalor
legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Du kommst mir wie gerufen.« Er ließ die
Hand, wo sie war. »Das Tal. Gut. Erklär mir, was du tun würdest.«
    Â»Das
hängt davon ab, wo sich die Elben aufstellen. Wir müssen so tun, als wollten wir unbedingt …« Sie hielt inne, da sie verwundert
war. »Hast du dafür nicht bessere Krieger? Echte Strategen, die ihr

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