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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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grauenvollen Mord.«
    Man
sah Timānsor an, wie sein Verstand arbeitete. Seine Tochter konnte und wollte
er keiner Lüge bezichtigen. Trotzdem glaubte er ihr nicht. »Sende einen Sklaven
und lass sie zurückbringen. Bevor ich hören muss, dass ihm die Keule abhanden
gekommen ist«, sagte er milder und schüttelte dabei den Kopf. Die Geste sagte
alles. Ohne den beiden noch einen weiteren Blick zu schenken, verließ er den
Raum.
    Kaum
war die Tür ins Schloss gefallen, fuhr Timānris herum. »Du hast mich zu einer
Lügnerin gemacht!«, flüsterte sie. »Und du hast mich selbst angelogen. Du bist
nicht in der Küche gewesen und hast nach Essen gesucht. Es war so, wie es mein
Vater vermutet.«
    Â»Ich
…« Sinthoras wusste nicht, was er sagen sollte. Er kam sich Timānris gegenüber
schäbig vor, die ihn bravourös vor allen kommenden Anschuldigungen gerettet
hatte.
    Â»Wir
haben keine Gewürzhonignüsse mehr. Sie gingen gestern schon aus«, sagte sie
frostig. »Wenn du denkst, unehrlich sein zu müssen, dann vergewissere dich,
dass deine Lügen etwas taugen.« Sie blitzte ihn an. »Sage nichts! Steige auf
deinen Nachtmahr und verlasse Dsôn. Es wird gut sein, wenn wir uns eine Zeit
lang nicht sehen.« Timānris schritt an ihm vorbei und schüttelte seine Finger
ab, die nach ihr griffen. »Nein, Sinthoras. Gehe und vollbringe Heldentaten in
Tark Draan. Hier sind dir keine gelungen.« Sie verließ den Raum und schloss die
Tür sehr leise. Ausdruck ihrer Enttäuschung.
    Es war gut, was ich getan habe, dachte Sinthoras trotzig. Es mag keine Heldentat gewesen sein, aber es war notwendig, um die
Mäuler meiner Feinde zu stopfen.
    Wie
sie ihm geraten hatte, bereitete er seine Abreise vor und verließ das Anwesen
bei Sonnenaufgang und ohne den Boten. Er wollte keine Gesellschaft.
    Gemächlich
ritt er durch das Schwarze Herz des Albae-Reichs und konnte es sich nicht
verkneifen, über den Marktplatz zu reiten.
    Dort
lagen noch immer die Überreste der Statue, Sklaven sammelten die Reste zusammen
und wuchteten sie auf den Sockel.
    Was tun sie denn? Die Neugier brachte ihn dazu, zu ihnen zu
reiten, Kinn und Wangen mit einem Schal verhüllt. »Ah, ich sehe, die Familie
Polòtain muss traurige Arbeit verrichten lassen. Was geschieht mit dem
zerschlagenen Helden?«
    Â»Herr,
er bleibt, wo er ist«, antwortete ihm ein Sklave, ohne ihn anzublicken, wie es
sich für fremde Leibeigene schickte. »Wir haben den Auftrag, die Trümmer
aufzustapeln und liegen zu lassen.«
    Â»Wieso
denn das?«
    Â»Unser
Herr meinte, es gäbe keine bessere Anklage gegen den Nostàroi. Er sagt: Man
kann Abbilder zerschmettern, aber nicht die Wahrheit.«
    Ich hätte den Alten gestern doch umbringen sollen! Sinthoras
ließ den Nachtmahr wütend angaloppieren und fegte durch Dsôn. Er ist ein viel zu schlauer Kerl, um ihn am Leben zu lassen. Am
liebsten wäre er entgegen aller Vernunft und Vorbehalte geblieben, um Polòtains
verleumderischem Treiben Einhalt zu gebieten.
    Aber
das Heer wartete auf ihn.
    Da
auf den Herbst unverrückbar der Winter folgte, musste die Invasion beginnen.
Ohne die Nostàroi würden die Verbündeten und die eigenen Truppen erst gar nicht
marschieren oder in den Schlachten mit halber Kraft kämpfen, was zur Niederlage
geführt hätte.
    Doch deshalb ist Polòtain nicht vor mir in Sicherheit. Mein Arm
wird aus dem Grauen Gebirge bis nach Dsôn reichen. Sinthoras dachte an
seine Leibgarde. Und vor allem an Morana, eine ausgewiesene, erfahrene
Kriegerin. Ich werde sie senden und den Stänkerer töten
lassen.
    Er
ging fest davon aus, dass sich die Albin nicht weigern würde, den Mordauftrag
für ihn auszuführen. Die Gunst eines Nostàroi ist viel wert,
das weiß sie: Ländereien in Tark Draan, Reichtümer. Alles, was sie sich
wünscht, soll sie bekommen, wenn sie den Alten für mich umbringt!
    Sinthoras
erstand bei einem Händler zwei Dutzend Flaschen besten Weins und ritt nach
Südosten, um schnellstmöglich ins Graue Gebirge zu gelangen.
    Er
verließ Dsôn so unerkannt, wie er es betreten hatte, und erreichte nach
pfeilschnellem Ritt durch das Reich jenen Verteidigungsposten, an dem er auch
bei seinen Ritt nach Dsônvorbeigekommen war.
    Die
Wachsoldaten der Inselfestung freuten sich über seine Gabe und versicherten ihm
erneut ihre absolute

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