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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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weiß.« Er stand auf. »Iss zu Ende, gönne dir
eine Rast. Morgen brichst du mit dem ersten Sonnenstrahl auf. Doch vergiss
nicht, dass du mich niemals in Dsôn gesehen hast, solltest du gefragt werden!
Kein anderer außer Caphalor darf davon wissen!«
    Â»Ich
weiß, Nostàroi«, entgegnete der Alb und deutete eine Verbeugung an. »Ich habe
es bei meinem Leben geschworen.«
    Sinthoras
verließ die Gesindeküche und ging zurück in Timānris’ Schlafgemach. Rasch
erklärte er ihr, dass Caphalor seine Rückkehr ins Graue Gebirge verlangte.
    Â»Solltest
du nicht besser gleich abreisen? Je länger du bei mir bist, desto
wahrscheinlicher ist es, dass man dich erkennt«, gab sie zu bedenken. »Es wird
ein schlechtes Licht auf dich werfen.«
    Sinthoras
grübelte. Er hatte eigentlich aus dem Verborgenen heraus Polòtains Reaktion
abwarten und Zeit mit seiner Gefährtin verbringen wollen. Doch
sie hat recht. Falls man mich durch einen Zufall erkennt, wird man mich
sogleich mit dem Mord an Itáni in Verbindung bringen. Er gab Timānris einen Kuss auf den Hals. »Wie weise du bist. Ich breche
morgen Nacht auf, damit ich den Tag mit dir verbringen kann.« Er klopfte gegen
das Bett. »Hier drin.«
    Timānris
lachte.

    Aus
den lustvollen Plänen wurde nichts.
    Schon
in den Morgenstunden eilte eine Dienerin in die Schlafgemächer, um die beiden
zu wecken und sie auf Timānsors Geheiß hin unverzüglich in den Wohnraum zu
bitten.
    Das bedeutet nichts Gutes.
    Bald
darauf erschienen sie vor Timānsor, der einen weiten weißen Mantel mit schwarzen
Stickereien über dem Nachtgewand trug. Er hatte keinen Splitter der
Unendlichkeit verloren, sie aus dem Bett zu holen. »Wie kannst du es wagen«,
fuhr er Sinthoras an, als wäre er ein Gewöhnlicher, »mein Vertrauen und das
meiner Tochter dermaßen zu missbrauchen?«
    Â»Vater,
er wollte mich sehen …«, setzte Timānris zu einer Verteidigung an, doch er
schnitt ihr mit einem Blick das Wort ab.
    Â»Er
kam nur aus einem Grund nach Dsôn!«, herrschte er sie an und zeigte auf
Sinthoras. »Um Rache zu üben für die Schmach, die ihm Polòtain zugefügt hat!
Dafür brauchte er eine sichere Unterkunft, wo ihn niemand verraten würde. So
kroch er in deinen Schoß! In der vergangenen Nacht hat er Itáni umgebracht!
Erschlagen, als wäre sie Abschaum! Danach ging er zu Polòtains Haus und kratzte
eine Botschaft in sein Tor, damit alle wissen, was seinen Gegnern droht!«
    Â»Vater,
er war die ganze Nacht bei mir!«, rief Timānris empört. »Wie kannst du sicher
sein, dass er es war, der Itáni tötete?«
    Sinthoras
schloss für zwei Herzschläge die Augen und ärgerte sich über seine
Unbeherrschtheit und sein aufbrausendes Temperament. Ich
hätte es gestern bei der Zerstörung der Statue belassen sollen.
    Timānsor
sah an ihr vorbei und starrte den Nostàroi finster an. »Weil er sie mit einer
Keule erschlug, deren Beschreibung auf eine Waffe passt, die ich in meiner
Sammlung hatte.«
    Â»Keulen
gibt es doch viele«, versuchte es Timānris erneut.
    Â» HATTE, SAGTE ICH! «,
schrie er seine Tochter an, die erschrocken zusammenfuhr. Schwarze Linien
schnellten von seinen Augen in alle Richtungen über sein Gesicht. »Als ich von
der Tat erfuhr, prüfte ich meine Sammlung, und siehe: Die Keule ist
verschwunden! Jemand nahm sie heraus und ging damit auf die Jagd. Und jetzt
sage mir nicht«, er richtete den Zeigefinger auf sie, »dass die Sklaven sie
gestohlen hätten. Verstricke dich nicht in Lügen gegen deinen Vater, weil es
dir dein liebendes Herz einflüstert.«
    Ich kann sie nicht länger leiden sehen. Sinthoras öffnete
den Mund, um etwas zu erwidern.
    Â»Nein. Ich habe sie genommen, Vater«, sagte Timānris bebend.
»Sie war schmutzig. Ein Teil des Eisens hatte Rost angesetzt, daher brachte
ich sie zu einem Schmied nach Ocizûr, von dem ich hörte, dass er sehr gut sei.«
    Timānsor
schaute sie überrumpelt an. »Du?«
    Â»Es
sollte eine Überraschung sein, Vater.« Timānris schlug die Augen nieder. »Sie
ist leider keine mehr, aber ich kann nicht zulassen, dass du den Alb
beschuldigst, dem ich mein Herz geschenkt habe.«
    Sinthoras
überspielte seine Verwunderung mit einem Lächeln. »Damit bin ich wohl nicht
länger der Verdächtige bei diesem

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