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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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mit diesen Männern zusammen zu sein.
    »Aber jetzt seid ihr alle bei mir, oder? Ihr alle.«
    »Wir haben dich nie verlassen«, sagte der Unbekannte.
    »Ich sehe es, wenn ich bei euch bin«, versuchte sie zu erklären.
    »Deshalb musstest du die Insel verlassen. Wir waren auch dort bei dir, aber du hast uns nicht gesehen.«
    »Sie war mein Leben.«
    »Beinahe wäre sie dein Tod gewesen«, wandte er ein.
    Die Worte taten weh, doch sie wusste, dass er Recht hatte. Von Denser hätte sie es sich allerdings nicht gefallen lassen.

    »Ich werde sie nie vergessen.«
    »Niemand erwartet das von dir, Erienne.« Er legte seine Hände um die ihren. »Niemand wird das jemals von dir verlangen. Du musstest aber Herendeneth verlassen, du musstest aufhören, deinem Kummer immer neue Nahrung zu geben.«
    »Und deshalb bin ich jetzt hier?« Erienne erschrak, auch wenn sie nicht genau verstand, was er ihr sagen wollte.
    »Nein«, erwiderte der Unbekannte. »Nicht deshalb. Du bist hier, weil du zum Raben gehörst, und weil Ilkar dich braucht. Der Rabe braucht dich. Aber niemand leugnet, dass es ein glückliches Zusammentreffen war.«
    Erienne lachte. »So etwas nennst du glücklich? Ist das dein Ernst? Glaubst du, ich hätte mich darauf eingelassen, wenn ich gewusst hätte, dass es unter meiner Hängematte vor Schlangen nur so wimmelt?«
    »Kannst du dir vorstellen, diese Bemerkung vor zehn Tagen gemacht zu haben?«
    »Nein«, gab Erienne zu. »Bei den Göttern, was habt ihr nur an euch?«
    Der Unbekannte drückte ihre Hände. »Das ist ganz einfach. Wir lieben dich und wollten nicht, dass dir etwas Schlimmes geschieht, wie es dir auf Herendeneth drohte. Wir verstehen deinen Kummer, und wir wissen auch, dass du stärker bist als er. Und wir wissen, was du in dir trägst.«
    Unfähig zu sprechen, starrte Erienne ins Feuer.
    »Auch auf die Gefahr hin, dass ich rede wie Hirad, aber genau darauf kommt es beim Raben an«, fuhr der Unbekannte fort. »Niemand sonst hat das, was wir haben. Erklären kann man es nicht, aber deshalb habe ich meine Frau und mein Kind verlassen, um mit dem Raben das zu tun, was ich tun muss; und deshalb kann Diera es auch verstehen. Ich bin nicht gern hochtrabend, aber wir sind einzigartig. Du
hast im Augenblick Schmerzen, also solltest du Gebrauch von uns machen. Das erwarten wir, das wollen wir.«
    Erienne warf dem Unbekannten die Arme um den Hals und schluchzte an seiner Brust. Seine Arme schienen sie beinahe zu erdrücken, doch innerlich fühlte sie sich befreit. Sie weinte eine Weile und wollte die Sicherheit seiner Umarmung nicht verlassen.
    »Danke«, sagte sie schließlich.
    »Es muss nicht ständig in dir brennen.« Der Unbekannte schob sie ein Stück von sich weg, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Lass uns dir einen Teil der Bürde abnehmen.«
    Sie nickte, war sich aber trotz aller Dankbarkeit über ihre Einsamkeit im Klaren, da niemand ihr die Bürde des Einen abnehmen konnte.
    »Ich glaube, du solltest jetzt schlafen, falls es deine Kopfschmerzen zulassen. Du hast kaum noch Mana-Reserven, nicht wahr?«
    »Das wird bald ein Problem werden«, gab sie zu.
    Sie küsste ihn auf die Wange, stand auf und klopfte sich ab. Es begann wieder zu regnen, doch sie achtete kaum darauf.
    »Erienne?«
    »Ja?«
    »Du musst sie an dich heranlassen. Das Eine wird nicht ewig schlafen. Nur die Al-Drechar können dir dabei helfen. Sprich noch einmal mit Denser, ja?«
    Es war, als hätte er ihre Gedanken gelesen und sofort den Punkt gefunden, der ihr die größten Sorgen bereitete. Sie lächelte müde. »Ich überleg’s mir.«
    »Um mehr bitte ich dich nicht.«
    »Gute Nacht, Unbekannter.«
    »Schlaf gut.«

     
    Stundenlang fiel der Regen, bis kurz vor der Dämmerung, doch als die Rabenkrieger ein leichtes Mahl aus Pilzen und hartem Brot zu sich genommen hatten, war ihre Kleidung wieder so trocken, wie sie es in dieser Umgebung überhaupt werden konnte. An diesem dritten Morgen ging Hirad mit dem Unbekannten Krieger ganz vorn, direkt hinter Rebraal und Ilkar. Zwischen den beiden Brüdern hatte es eine Meinungsverschiedenheit gegeben, ihre angespannten Körper sprachen Bände. Mehrmals verzichtete Rebraal darauf, für Ilkar die Zweige zurückzuhalten, als sie durch ein Waldgebiet marschierten, in dem der Bewuchs dichter war als alles, was sie bisher gesehen hatten.
    In den Bäumen über ihnen brüllten Affen und sangen Vögel. Unzählige Stimmen vermischten sich zu einem magischen Chor.
    »Wenigstens hört uns

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