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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ich möchte Euch raten, meinem Beispiel zu folgen. Morgen werde ich aufbrechen und nach Lystern zurückkehren, dann wird die Verantwortung auf Euren Schultern ruhen. Wir werden die Wahrheit herausfinden, aber im Augenblick will ich nur sagen, dass wir den Einsatz unserer Truppen beschleunigen müssen. Verdammt, Darrick, wo seid Ihr, wenn ich Euch am dringendsten brauche?«

Drittes Kapitel
    »Au, verdammt!«, rief Darrick und riss sein Bein zurück. »Das hat wehgetan.«
    »Tut mir Leid, Darrick, aber mit freundlichen Worten lassen sie sich nicht entfernen«, sagte Ilkar. »Halte jetzt ruhig, du hast meine Konzentration gestört.«
    »Es hat sich angefühlt, als hättest du mir das Bein gebrochen.«
    »Tja, ich kann sie ja drin lassen, wenn dir das lieber ist«, sagte Ilkar und sah den Lysternier im Feuerschein fragend an.
    Darrick schüttelte den Kopf. »Was, um alles in der Welt, ist nur über mich gekommen, als ich mich eurem Haufen angeschlossen habe?«
    »Die Aussicht auf Ruhm und Abwechslung«, meinte der Unbekannte.
    »Das muss es gewesen sein.«
    Die Rabenkrieger hatten über Nacht eine Rast eingelegt, bevor sie am nächsten Morgen zum Tempel gingen. Zwei Tage hatte der dichte Regenwald ihre Nerven und ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt. Die drückende
Hitze wechselte mit sintflutartigen Regengüssen, und anscheinend hatte es jedes Insekt, das hüpfen, kriechen, fliegen oder sich eingraben konnte, auf ihre Haut abgesehen. Eine Meute wilder Hunde hatte sie verfolgt, sie hatten ihr Lager verlegen müssen, als es einer Armee von Ameisen im Weg war, und sie hatten eine riesige Würgeschlange gestört, die einen jungen, ausgewachsenen Affen verschlingen wollte.
    Es war schwer zu entscheiden, welches Ereignis das beunruhigendste gewesen war, und Darrick schenkte sich den Versuch, darüber nachzudenken. Er beobachtete lieber Ilkar, der ihn versorgte. Auch wenn er nichts sehen konnte, wusste er, was der Magier tat – er stach ihm Nadeln aus Mana-Energie in die Beine, um die Insekten, die sich in die Haut eingegraben hatten, und deren Eier abzutöten. Jede kleine Wunde wurde sofort kauterisiert, und nachdem er vom Fußgelenk bis zu den Schenkeln Dutzende solcher Stiche ertragen hatte, fühlte Darrick sich, als hätte er mit glühenden Kohlen geduscht.
    Außerdem war er ein wenig verstimmt. Bei den abendlichen Überprüfungen durch die Magier, auf denen Ilkar bestand, stellte sich heraus, dass die anderen kaum unter den sich eingrabenden Insekten litten und meist nur die üblichen Stiche und Blasen davongetragen hatten. Es hatte hauptsächlich Darrick getroffen, und Hirad empfand, was wenig überraschend war, dessen Schmerzen als Quelle der Belustigung.
    Rebraal hatte mit einem wissenden, irgendwie zufriedenen Ausdruck zugeschaut. Er hatte einen Trank gebraut, der die Insekten abwehren sollte, der aber anscheinend nur bei den Elfen und aus irgendeinem unerfindlichen Grund wohl auch bei Thraun wirkte. Die anderen Menschen waren auf magische Hilfe angewiesen, und inzwischen
wurden alle drei Magier müde, weil sie ihre Mana-Reserven stark beansprucht hatten.
    »Ist das denn wirklich nötig?«, fragte Darrick.
    »Darrick, du hast keine Ahnung, was dieses Land dir antun kann und wie krank du wirst, wenn die Insekten aus diesen Eiern schlüpfen. Sie werden sich von dir ernähren, bis sie groß genug sind, um sich nach draußen zu graben. Rebraal ist immun. Fragst du dich, warum sie dich auffressen? Ganz einfach – weil du es nicht bist.«
    »Was ist mit den anderen, sind die auch immun?«
    »Nein, aber du bist ein leichteres Ziel. Wenigstens hast du keine Furunkel in den Kniekehlen wie Hirad. Nimm die Kräuter, die wir dir geben, und vergiss nicht, dass wir nicht mehr lange hier ausharren müssen.«
    Natürlich wusste Darrick, dass Ilkar Recht hatte. Er hatte Denser und Erienne beobachtet, die unter Ilkars Aufsicht Schnittwunden, Blasen und Stiche versorgten, und er hatte seinen Anteil der Kräuter, die Rebraal ihnen gab, auf die Haut gerieben und den Sud getrunken. Rebraal ließ sich von Erienne die Schulter behandeln, aber weitere Heilsitzungen nahm er nicht in Anspruch. Er war hier zu Hause, ganz im Gegensatz zum Raben.
    Nicht zum ersten Mal vermisste Darrick schmerzlich die Kameradschaft seiner Offiziere, den Gehorsam und die Achtung seiner Männer und das geordnete Leben als lysternischer Soldat. Das Problem war nur, dass der Rabe ihn mit unwiderstehlicher Kraft angezogen hatte. Ihre Tatkraft, ihre Freude an

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