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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Xetesk im Krieg, und das soll auch so bleiben. Meine Soldaten werden nicht Eurem Kommando unterstellt. Ich schlage eine Aufgabenteilung vor, um Xetesk wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Genau dies werde ich auch Dystran sagen.«
    »Selbstverständlich respektiere ich Eure Wünsche«, sagte Vuldaroq, und Heryst bemerkte durchaus das zufriedene Funkeln seiner Augen.
    »Hintergeht uns nicht – ich bitte Euch um die Zusicherung, dass Ihr unseren guten Willen nicht missbrauchen werdet, um Eure Position in diesem Konflikt zu stärken.«
    Vuldaroq hob beide Hände. »Aber, aber, Heryst.«
    »Gut. Ich schlage vor, wir beenden unser Gespräch, damit unsere Mitarbeiter meine Vorschläge erörtern können. Wir können später noch einmal zusammenkommen, um etwaige Differenzen beizulegen.«
    Ein dringliches Klopfen unterbrach sie, dann stürmten zwei von Herysts Magiern herein.
    »Entschuldigt die Störung, Mylords«, sagte einer, ein junger Magier namens Darrow. »Ich habe schlimme Neuigkeiten.«
    Fragend blickte er zu Vuldaroq, doch Heryst bedeutete ihm weiterzusprechen.
    »Er wird es sowieso erfahren, also kann er es auch gleich von Euch hören.«

    »Kayvel hat mit uns Kontakt aufgenommen«, sagte Darrow. »Wie Ihr wisst, ist Rusau mit den xeteskianischen Streitkräften geritten, die an der Furt des Dord die Dordovaner angreifen wollten. Es scheint, als sei er mitten in den Konflikt geraten. Es tut mir Leid, Mylord, aber er wurde getötet.«
    Heryst schloss die Augen. Das hatte er befürchtet. Er holte tief Luft, ehe er wieder das Wort ergriff.
    »Wie ist es geschehen?«
    »Von den Dordovanern, die dabei waren, haben wir erfahren, dass er von einem xeteskianischen Pikenier getötet wurde.«
    Heryst warf sein Glas in den Kamin, der Wein zischte. Eine Weile rang er um Fassung, während seine Gedanken rasten und sein Puls heftig pochte.
    »Er war ein Diplomat, er war neutral«, sagte er schließlich mit erstickter Stimme.
    »Ja, Mylord.«
    »Und er war mein Freund.« Heryst schlug einen Moment die Hände vors Gesicht. »Seid Ihr sicher, dass die Berichte der Wahrheit entsprechen?«
    »Dass er tot ist?«, fragte Darrow.
    »Nein«, fauchte Heryst. »Dass er starb, wie Ihr es gehört habt.«
    »Wir sind recht sicher. Er geriet im Kampfgeschehen zwischen die Schlachtreihen. Er war im Weg und wurde von Xetesk beseitigt.« Darrow zuckte mit den Achseln.
    »Kann es nicht ein Unfall gewesen sein? In der Schlacht herrscht manchmal Verwirrung«, sagte Heryst. »Ihr müsst verstehen, dass ich sichergehen will. Könnte es auch eine dordovanische Pike gewesen sein?«
    Darrow schüttelte den Kopf. »Nein, Mylord. Das Bild ist recht klar. Eine xeteskianische Pike durchbohrte seinen
Körper von hinten. Die Schlacht ging weiter. Xetesk warf Dordover über den Fluss zurück, und jetzt bewacht Xetesk den ganzen Abschnitt und sendet Patrouillen aus, um die Grenze nach Dordover zu sichern.«
    Heryst blickte zu Vuldaroq, der aufrichtig bekümmert schien. Hinter dieser Maske, das wusste der Lysternier genau, frohlockte er innerlich über diese Neuigkeiten.
    »Was haben wir aus Xetesk gehört?«, fragte er.
    »Wie zu erwarten, streiten sie es ab«, sagte Darrow. »Kayvel hat sich mit den anderen Delegierten beraten. Sie sind keinerlei Druck ausgesetzt und wurden nicht verhaftet, aber die Geschichte, die sie erzählen, klingt nicht glaubwürdig.«
    »Wie lautet sie denn?« Heryst richtete sich auf.
    »Der xeteskianische Kommandant habe versucht, Rusau aus der Kampfzone zu holen, habe es aber nicht rechtzeitig geschafft, weil Rusau von seinem Pferd abgeworfen wurde. Dabei sei Rusau in eine Pike gestürzt.«
    »Ein Märchen«, murmelte Vuldaroq. »Es tut mir Leid, dass Ihr Euren Freund verloren habt, Heryst, aber dies wirft ein neues Licht auf das, was wir gerade besprochen haben, meint Ihr nicht auch?«
    Heryst hob eine Hand, um den dordovanischen Erzmagier zum Schweigen zu bringen. »Wagt es ja nicht, mich unter Druck zu setzen, Vuldaroq. Im Augenblick bin ich nicht an Euren Gedanken interessiert. Vielleicht könntet Ihr so freundlich sein und mich einen Augenblick allein lassen.«
    Vuldaroq nickte und erhob sich, Heryst sah ihm nach.
    »Was Dordover angeht, so ändert dies nichts«, sagte er zu Darrow. »Ihr werdet die Verhandlungen fortsetzen, als hätte es dieses schreckliche Ereignis nie gegeben. Habt Ihr verstanden?«

    »Ja, Mylord, aber …«
    »Kein Aber, Darrow«, sagte Heryst leise. »Ich traue Dordover nicht mehr als Xetesk, und

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