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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Konzentration wieder aufzubauen.
    Hirad, Darrick, Rebraal und Auums Tai überwachten den Verteiler, den sie gerade verlassen hatten, und warteten auf den Angriff. Sie konnten die Gegner bereits hören.
    Alles war bereit. Der Unbekannte stand mit Denser vor der Tür des Forschungsraumes. Denser bemühte sich, die Falle zu entschärfen, die nur wenige Schritte entfernt den Zugang schützte. Der ehemalige Protektor hätte nie geglaubt, diesen Ort noch einmal zu sehen, doch jetzt würde es geschehen. Der Seelenverband.
    »Beeil dich, Denser«, sagte er. »Es ist unerträglich. Sie kommen näher. Ich will nicht, dass noch mehr sterben.«
    »Es ist kompliziert«, flüsterte Denser. »Ich kann die Lösung noch nicht sehen.«
    »Verdammt, wir haben keine Zeit«, knurrte der Unbekannte. Er ging zum Kartenraum hinüber und winkte Auum zu sich. »Rebraal!«, zischte er. Der Al-Arynaar rannte durch den Gang zurück. »Kommen sie näher?«
    Rebraal nickte. »Sie können jederzeit hier sein. Unsere Magierin ist bereit.«
    »Gut. Wir kommen hier nicht recht weiter. Diese Tür da muss geöffnet werden, wobei die Falle ausgelöst wird. Ist Auum schnell genug? Denser sagt, der Kontakt mit der Haut löst die Falle aus.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    Die Unterhaltung dauerte nicht lange. Auum betrachtete die Tür, gab Rebraal seine Stiefel und rannte ungefähr zwanzig Schritte.
    »Denser, weg da. Wir können nicht länger warten.«
    Der Unbekannte winkte alle im Gefahrenbereich zur Seite. Denser sah Auum kommen, murmelte ein paar halblaute
Worte und wich gewandt aus. Der Anführer der TaiGethen näherte sich der Tür mit einem Tempo, das der Unbekannte nie für möglich gehalten hätte; die Bewegungen seiner Beine waren mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Vor der Tür drehte er sich, setzte zu einem Überschlag an und stieß im Flug seitlich einen Fuß gegen die massive Tür.
    Er war schon vorbei, als der Spruch aktiv wurde. Ein rechteckiger Feuerstoß fuhr aus der Tür bis zur gegenüberliegenden Wand. Die Hitze wallte durch den Gang.
    »Bei den brennenden Göttern!« Der Unbekannte schlug sich einen Augenblick die Hände vors Gesicht, dann marschierte er zur Tür. »Ist sie jetzt ungesichert? Gut.«
    Er drehte den Ring herum, der als Türgriff diente, und stieß sie mit einem Tritt auf, trat hindurch, ohne innezuhalten und lief um den langen Tisch herum, der den größten Teil der freien Fläche einnahm. Zwei Magier, die an einer Wandtafel gearbeitet hatten, drehten sich mit verblüfften Gesichtern um.
    »Wer von euch Schweinehunden ist Kestys?«, fragte der Unbekannte, während er sich ihnen näherte.
    Einer deutete auf seinen Kollegen, der mutig genug war, auf sich selbst zu deuten.
    »Gut für Euch«, fauchte der Rabenkrieger.
    Er packte den anderen und stieß ihm das Schwert durch den Bauch. Knirschend traf die Klinge die Wirbelsäule. Dann ließ er den Toten zu Boden sinken, dessen Blut auf seine Stiefel spritzte. Im nächsten Moment lag die Klinge an Kestys’ Kehle.
    »Ihr tut genau, was ich sage und sobald ich es sage. Vielleicht könnte Denser mich dann überzeugen, Euch am Leben zu lassen.«
    »Wer …«

    »Betet, dass Ihr tun könnt, was wir erwarten, sonst kann man auch Euch vom Boden aufwischen.«
    »Unbekannter!«, rief Hirad. »Wir bekommen Gesellschaft.«
    Der Unbekannte Krieger lächelte Keystys humorlos an, als er die Urinpfütze sah, die sich um seine Schuhe bildete.
    »Die Zeit läuft. Ich hoffe, Ihr seid wirklich gut, denn Ihr habt noch weniger Zeit als wir.«

Zweiundzwanzigstes Kapitel
    Mit lautem Knallen, regelmäßig und unerbittlich, gingen die Sprüche auf den Kraftkegel nieder, den die Al-Arynaar-Magierin am Ende des Ganges gesetzt hatte.
    »Ich brauche hier noch einen Magier«, rief Hirad. »Rebraal, schick einen rüber. Sian schafft das nicht allein.«
    Ein Ruf in der Elfensprache, und dann tappten eilige Füße vorbei. Der Unbekannte hob kaum eine Augenbraue. Er war am Ziel. Ein schmuckloser Raum, dessen Wände mit dunkelblauen Vorhängen bedeckt waren. Kein Muster durchbrach die dunklen Flächen, nur ein sanftes blaues Licht erhellte sie. Es war kaum mehr als eine Zelle, an jeder Seite fünfzehn Fuß lang mit einem hüfthohen Podest aus Stein in der Mitte. Auf diesem Podest befand sich ein mit Gravuren verzierter Steinblock, der höchstens zwei Handspannen hoch und doppelt so lang war. Äußerlich unscheinbar, doch die alte xeteskianische Schrift und die kreischenden Gesichter, die in die Oberfläche

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