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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zeigen, dass Lystern und Dordover gemeinsam Xetesk besiegen können. Ihr müsste es ihnen so beschreiben, dass sie es glauben.«
    Blackthorne lächelte. »Ich kann sehr überzeugend sein.«
    »Wir alle zählen auf Euch«, sagte Darrick. »Unterdessen, je eher wir nach Xetesk hinein- und wieder herauskommen, desto besser stehen unsere Chancen. Ich schlage vor, dass wir keine Zeit verschwenden.«
    »Die TaiGethen werden dir sicherlich beipflichten. Also gut, sind wir fertig und bereit?« Der Unbekannte sah sich am Feuer um, und alle nickten. »Baron, Izack, Ihr tut, was Ihr könnt. Darrick, wir brechen auf.«
    Die vier erhoben sich und gaben sich die Hände, um sich gegenseitig Glück und Kraft zu wünschen. Der Unbekannte kehrte zu den übrigen Rabenkriegern zurück, die am Rand des Feuerscheins saßen. Alle hatten aufmerksam zugesehen und zugehört.
    Hirad stand sofort auf und legte den Schwertgurt an. Das Reden und Ausruhen und der frustrierende Anblick der Schlacht am Tage, all das war jetzt vorbei.
    »Jetzt sind wir am Zug«, sagte er.
    Der Unbekannte nickte. Den ganzen Tag über hatte er sich gefühlt wie ein Tier im Käfig. Er wollte so schnell wie möglich zu den Mauern hinüber, doch er musste den richtigen Augenblick abwarten, wenn er seine Familie schützen
wollte, die sich hunderte Meilen entfernt auf der anderen Seite des Südmeeres auf einer Insel befand.
    »Ich hoffe, jedem ist klar, was er zu tun hat«, sagte er.
    »Allerdings«, antwortete Denser. »Doch so gut unser Plan auch ist, ich kann nicht oft genug betonen, wie gefährlich es im Kolleg ist. Dystran ist kein Dummkopf. Die Protektoren mögen alle draußen sein, aber er dürfte immer noch über eine beachtliche Verteidigung verfügen.«
    Die Gruppe versammelte sich, als die Abenddämmerung in die Nacht überging. Die TaiGethen hatten ausgeruht und den ganzen Tag gebetet. Vier Zellen der Elitekrieger wollten mitkommen, außerdem Rebraal und sechs Magier der Al-Arynaar, die den Überfall mit Schilden und Offensivsprüchen unterstützen sollten. Krallenjägerpaare näherten sich bereits der Stadt, um die Stärke der Besatzung auf den Wällen zu erkunden. Sie nutzten die dunklen Wolken als Deckung, die den Himmel verfinstert hatten. Sie würden die Elfenkrieger zu den Stellen leiten, an denen sie die Wände erklimmen konnten, und sie würden, wenn nötig, für Ablenkung sorgen.
    »Noch etwas«, sagte Denser, »auch wenn ich bei den TaiGethen auf taube Ohren stoßen werde. Wir haben nicht die Absicht, Xetesk und seine Magier zu vernichten. Wir brauchen sie in der Zukunft, damit das Gleichgewicht weiter existiert.«
    »Ich gehe da nicht rein, um ohnmächtig mit den Fäusten herumzufuchteln«, sagte Hirad.
    »Davon redet auch niemand«, sagte Denser. »Ich werde niemanden verschonen, der unser Leben bedroht. Ich bitte nur darum, dass wir nicht blindlings um uns schlagen. Xetesk ist immer noch mein Kolleg.«
    »Ein Kolleg, das dich im Handumdrehen umbringen würde«, sagte der unbekannte Krieger. »Sie würden uns alle
auf der Stelle umbringen.« Sein Gesicht war grimmig im Feuerschein. Erwarte keine Nachsicht von mir.«
    Der große Mann überprüfte noch einmal die Schneide seines großen Schwerts und seine Dolche und ging langsam zu Thraun und Erienne, während er die Waffen wieder in die Scheiden steckte. »Erienne? Du bist so still. Sag mir, was los ist.«
    »Ich fürchte mich«, sagte sie, und ihre Augen bestätigten es.
    »Das kann ich verstehen. Immerhin werden wir ins Dunkle Kolleg eindringen.«
    »Nein, das ist es nicht … nun ja, teilweise schon, aber das ist eine Angst, mit der ich leben kann. Ich fürchte das, was in mir ist. Tag für Tag muss ich kämpfen, damit es mich nicht überwältigt, und das ermüdet mich. Es frisst mich auf. Eines Tages könnten meine Kräfte versagen.«
    »Aber die Al-Drechar helfen dir doch, oder?«
    »Ohne sie würde mich die Kraft überfluten«, gab Erienne zu. »Doch sie sind geschwächt. Nur immer eine kann mir helfen, diese Kraft abzublocken, während die andere ausruht. Was, wenn eine von ihnen stirbt? Oder beide?« Sie schauderte.
    Der Unbekannte runzelte die Stirn. »Wird es denn nicht mit der Zeit leichter?«
    »Es fällt mir immer schwerer, das zu glauben«, erwiderte Erienne. »Im Moment ist die Eine Magie eine kaum zu bändigende Kraft in einem schlecht ausgebildeten Geist und Körper. Ich muss noch so viel lernen. Dordover hat das Eine viel zu früh in meiner Tochter geweckt, und möglicherweise

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