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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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bergen. Deshalb hat er überhaupt nichts gegen eine ausgedehnte Belagerung. Wir werden ihn unter Zugzwang setzen, und er wird uns verfolgen, da bin ich ganz sicher. Sobald wir nach Julatsa eilen, wird er versuchen, uns zu schlagen, bevor wir eine Verteidigung aufgebaut haben. Das schafft er aber nicht, wenn er erst zwei Tage nach uns kommt. Falls die TaiGethen richtig liegen, haben wir aber vielleicht nur ein paar Stunden Vorsprung, wenn wir nach Norden gehen.«
    »Dann bekommen die verbündeten Streitkräfte ein Problem.« Blackthorne streckte die Beine aus.
    »Welches denn?«
    »Wir sind unterschiedlicher Meinung, was die Positionen angeht, an denen wir Xetesks Angriff erwarten sollen.«
    »Was gibt es denn da für Meinungsverschiedenheiten? Wir sind doch gut aufgestellt, oder nicht?« Darrick ließ die Schultern sinken. »Erklärt Euch.«
    »Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass sich der Baron den lysternischen Kräften angeschlossen hat«, sagte Izack. »Wir debattieren jetzt seit Tagen mit dem dordovanischen Oberkommando, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Es hängt alles davon ab, wo Xetesk durchbrechen will.«
    »Vermutlich am Nordtor«, sagte der Unbekannte.
    »Genau. Es wird, genau wie das Westtor, von den Dordovanern gedeckt. Bisher ist dort übrigens wenig passiert – keine Vorstöße zur Erkundung, keine Versuche, Späher nach draußen zu bringen. Die Dordovaner glauben, ihre Kräfte am Nordtor würden schwer dezimiert oder gar aufgerieben, wenn Xetesk nach Julatsa aufbrechen will, und in diesem Punkt kann man ihnen kaum widersprechen.«
    »Was schlagen sie denn vor?«, fragte Darrick müde.
    »Sie wollen die Belagerung aufheben und sich nördlich
von Xetesk auf eine Schlacht vorbereiten. Dort sollen wir uns alle gemeinsam gegen sie stellen.«
    Darrick schüttelte den Kopf. »Wann?«
    »General?«, fragte Izack, der unwillkürlich wieder mit Darrick sprach, als sei er noch sein Vorgesetzter.
    »Wann wollen sie die Lager abbrechen und ihre Kräfte auf dieses Schlachtfeld verlegen? Vielleicht würden mir sogar ein paar Stellen einfallen, an denen wir unsere möglicherweise  – und ich sage ausdrücklich möglicherweise – überlegenen Kräfte vorteilhaft einsetzen können.«
    Izack rutschte unbehaglich hin und her. »Sobald wir ihnen mitteilen, dass die Elfen hineingehen und mit dem Überfall beginnen.«
    »Bei den brennenden Göttern, die sind noch dümmer, als ich dachte«, sagte Darrick.
    »Am Nordtor könnten sie tatsächlich abgeschlachtet werden«, wandte Izack ein.
    »Na und?«, fauchte Darrick. »Dies ist ein Krieg, und wenn man seine Ziele erreichen will, muss man manchmal etwas opfern. Wir dürfen nicht riskieren, dass Julatsa untergeht. Wenn wir Julatsa verlieren, ist das Gleichgewicht endgültig zerstört. Begreifen sie das denn nicht?«
    »Sie sehen nur, dass sie an vorderster Front stehen«, sagte Blackthorne. »Sie sind auch nur Menschen.«
    »Im Krieg ist niemand einfach nur ein Mensch«, widersprach Darrick. »Jeder kann größer sein, als er es sich je erträumte, oder er kann zum passiven Opfer des Konflikts werden.« Er legte dem Unbekannten eine Hand auf den Arm. »Du verstehst das.«
    »Und ob«, erwiderte der Unbekannte. »Allerdings haben wir es hier nicht mit erfahrenen Berufssoldaten zu tun, sondern mit blutigen Anfängern.«
    »Das ist mir klar.«

    »Wirklich, Darrick?« Der Unbekannte zog die Augenbrauen hoch. »Ich glaube nicht, dass du es verstehst. Den meisten Männern da draußen wurden die Spaten, Harken und Besen weggenommen, und man hat ihnen dafür Schwerter in die Hand gedrückt. Sie sind keine Soldaten. Sie werden kämpfen, aber sie werden sich fürchten. Sie sind nicht wie wir. Wir sind für den Kampf geboren. Diese Männer werden morgen wieder dein Brot backen. Siehst du das nicht?«
    »Ich sehe, dass sie ihre Freiheit verteidigen.«
    »Ihr müsst begreifen, dass sie es mit anderen Augen betrachten als Ihr«, wandte Blackthorne ein. »Ihr könnt über sie urteilen, wie Ihr wollt, aber einer von zwei Männern, die es da draußen am Nordtor mit Höllenfeuer und Protektoren zu tun bekommen, war vor einer Jahreszeit noch kein Soldat.«
    Darrick schwieg eine Weile. Unter den Strähnen und Locken legte er das Gesicht in Falten und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Es war klar, dass er mit sich rang.
    »Das ändert nichts«, sagte er schließlich. »Sie haben eine Aufgabe zu erfüllen, und diese Aufgabe ist, Xetesk so lange wie möglich daran zu hindern, eine Armee

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