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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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würden uns einfach wieder hinter die Blackthorne-Berge zurückziehen, wenn die Kollegien niedergeworfen sind.«
    Wieder lief es Devun kalt den Rücken herunter. Er hatte die Konsequenzen nicht bis zum bitteren Ende durchdacht,
und nun war Tessaya über die Schwäche des östlichen Balaia bestens informiert. Es war zu spät, um den Geist wieder in die Flasche zurückzuschicken.
    »Die Schwarzen Schwingen, die ich anführe, haben das Volk hinter sich. Wenn die Magie verschwunden ist, können der Osten und der Westen Seite an Seite leben. Wir können Balaia in eine Zukunft führen, in der wir alle im Wohlstand leben können. Das wird natürlich eine Weile dauern. Die Menschen werden misstrauisch sein, und selbst meine Worte reichen möglicherweise nicht aus, falls andere beschließen, die Lage zu ihrem Vorteil zu nutzen.«
    »So ist es.« Tessaya lächelte breit. »Jetzt trinkt aus und redet mit Euren Männern. Ich muss Pläne schmieden, den Rat einberufen und die Armee mobilisieren, und das alles muss sehr schnell vor sich gehen. Ich rufe Euch heute Abend wieder zu mir. Dann werdet Ihr mir sagen, was Ihr den Wesmen anbietet, und ich werde Euch erklären, welche Garantien wir Euch geben. Enttäuscht mich nicht.«
    »Davor braucht Ihr keine Angst zu haben.« Devun stand auf, sein Herz pochte heftig, und sein Magen machte Bocksprünge. Er versuchte, nicht weiter über das nachzudenken, was er gerade in Gang gesetzt hatte.
    »Oh, noch eins, wenn Ihr so freundlich sein wollt«, sagte Tessaya. »Ihr habt den Raben erwähnt. Was ist eigentlich aus ihm geworden?«
    Zorn verdrängte das flaue Gefühl, als Devun alles erzählte, was er wusste.

Zwölftes Kapitel
    Es war früh am Abend, und am Himmel zogen Wolken auf. Glückerweise sollte es eine dunkle Nacht werden. Der Unbekannte Krieger, Izack, Darrick und Baron Blackthorne saßen am Lagerfeuer. Letzterer hatte eine widerstrebende, aber willkommene Verstärkung für die Belagerungsarmee mitgebracht. Sein ohnehin schon strenges, dunkles Gesicht wirkte nach der erzwungenen Entscheidung noch düsterer als sonst.
    Ringsum summte das Elfenlager vor Aktivität. Die Al-Arynaar bereiteten sich vor, die TaiGethen beteten, und einige Krallenjägerpaare hielten Wache, während andere Gefährten bereits bis Xetesk vorstießen und mögliche Zugänge erkundeten.
    Auch die Rabenkrieger machten sich bereit, schnürten die Riemen ihrer Rüstungen und steckten schweigend die Schwerter in die Scheiden. Tuchstreifen wurden um Schnallen und Gurte gelegt, Waffengriffe festgebunden, Scheiden mit Polstern umwickelt, Kettenglieder gefettet und mit dunkler Farbe eingerieben.
    »Es war noch nie leicht, sich auszurechnen, was Xetesk
plant«, meinte Blackthorne, während er mit einer Hand seinen makellos getrimmten, grau durchwirkten Bart glättete.
    »Das ist wahr, aber wir haben keine andere Möglichkeit als anzunehmen, dass ein erfolgreicher Überfall in dieser Nacht sie bewegen wird, schneller als geplant einen Ausbruchsversuch zu unternehmen«, sagte der Unbekannte.
    »Wie weit mögen ihre Vorbereitungen gediehen sein?«, fragte Darrick.
    »Unserer Ansicht nach können sie zuschlagen, wann immer sie wollen«, sagte Izack. »Die TaiGethen dringen seit zehn Tagen jede Nacht nach Xetesk ein. Sie haben gesehen, wie Soldaten und Magier einander reihum ablösen, und wie frische Einheiten in den Straßen üben. Sie haben berichtet, dass die Schmieden mit Hochdruck neue Waffen herstellen, die möglicherweise zum Angriff auf die Belagerer benutzt werden können, und Xetesk hortet Vorräte. Verdammt will ich sein, wenn ich wüsste, woher der Proviant kommt, aber irgendwie schaffen sie ihn hinein. Noch wichtiger ist, dass wir vor allem nach dem Versagen des julatsanischen Mana verstärkte Aktivitäten beobachtet haben.«
    »Also nehmen wir an, dass sie die Belagerung durchbrechen werden, sobald wir mit den Schriften geflohen sind?«, fragte der Unbekannte.
    »Ich bewundere Eure Zuversicht«, warf Blackthorne ein.
    »Bisher haben wir uns noch nie geirrt«, erwiderte der Unbekannte.
    »Ich glaube, Dystran wird sehr bald schon seine Truppen mobilisieren«, sagte Darrick. »Wir wissen, dass er zuerst Julatsa zerstören will. Dies zu verhindern, war ja der Hauptgrund, mit der Belagerung zu beginnen. Zweitens weiß er, dass die Elfen hier nicht weggehen werden, solange sie nicht ihre heiligen Schriften zurückgeholt haben. Drittens ist ihm
bekannt, dass wir die Elfenmagier brauchen, um das Herz von Julatsa zu

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