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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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mehr unbesiegbar. Warum hatte der Drache nicht auf ihn gehört?
    Hirad rannte zum Hof und dann den breiten Weg hinauf, der sich durch das ganze Kolleg zog und im Zentrum auch die Grube mit dem Herzen berührte. Die Magier der Al-Arynaar und aus Julatsa versammelten sich gerade für den zweiten und hoffentlich letzten Versuch, das Herz zu bergen. Denser und Erienne waren bei ihnen, und alle blickten in den Himmel zum getroffenen Drachen, der seinen Sturz zu kontrollieren versuchte.
    »Macht Platz da«, rief er im Rennen. »Räumt diesen Bereich, bewegt euch! Verschwindet!«
    Er wedelte hektisch mit den Armen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie ihn sahen, und als sie endlich auf ihn aufmerksam wurden, rannten sie weg und brachten sich im Refektorium, in der Krankenstation oder im Vortragsaal in Sicherheit.
Als er sah, dass Denser auch Erienne wegführte, atmete er erleichtert auf und rannte mit unvermindertem Tempo weiter.
    Sha-Kaan fegte das Dach vom Vortragssaal, seine Hinterbeine bohrten sich durch Stein, Holz und Schiefer, bis das halbe Gebäude einstürzte. Die Wucht des Aufpralls trug ihn noch ein Stück weiter, bis er die Flügel zusammenfaltete und auf den Boden prallte. Dann gaben seine Beine nach, und er rollte und taumelte über die Grube mit dem Herzen hinweg. Sein Schwanz fegte über die Wände des Refektoriums und der Krankenstation und schlug Steine heraus, sein Hals war stark gekrümmt, um den Kopf zu schützen, als er sich überschlug, und kurz bevor er endlich still lag, prallte er mit dem Rücken gegen ein Gebäude, dass die Erde bebte und die Mauer sich nach innen wölbte.
    Hinter ihm wallte Staub hoch in die Luft, sodass Hirad sich im Rennen eine Hand vor den Mund halten und mit der zweiten die Augen vor dem Sand schützen musste. Er war halb blind, konnte aber schließlich sehen, dass sich Sha-Kaans riesiger Körper und der Hals noch bewegten. Der Kopf kam herum, bis sich die Augen auf den Drachenmann richteten.
    Hirad blieb schlitternd stehen und blickte in ein langsam blinzelndes Auge. Er musste nicht fragen, in welcher Verfassung der Drache war, er konnte es fühlen. Sha-Kaan konnte ihm nicht verheimlichen, wie sehr er litt. Der Spruch hatte ihn schwer getroffen, der kalte Hagel hatte Schuppen aufgebrochen, die beim Aufprall endgültig abgerissen worden waren. Er blutete aus unzähligen Wunden.
    Hirad legte eine Hand an den Kopf des Drachen und kämpfte seine Panik nieder. Ringsum hörte er Menschen rennen, und einige, die sich am falschen Ort versteckt hatten, schrien. Er sprach ein stummes Stoßgebet, dass hoffentlich
niemand schwer verletzt worden war, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das leidende Tier.
    »Das war keine besonders gute Landung.« Sha-Kaans Stimme klang erstickt und gequält. »So landen Drachen, wenn sie flügge werden.«
    »Dies ist nicht der richtige Augenblick zum Scherzen«, wandte Hirad ein. »Du musst jetzt durchhalten.«
    »Du selbst hast mir gesagt, es sei immer Zeit für einen Scherz«, erwiderte Sha-Kaan.
    »Nicht jetzt, nicht jetzt«, sagte Hirad. »Ich will tun, was ich kann, aber bei den Göttern, es steht schlimm um dich.«
    Das erstaunliche blaue Auge blinzelte sehr langsam, als hätte das Augenlid Mühe, den Weg nach oben zu schaffen. »Du kannst nicht viel tun«, sagte er. »Ich habe mich viel zu lange in deiner Dimension aufgehalten.«
    »Dann werden wir dich jetzt sofort nach Hause schicken. Jetzt gleich.« Hirad drehte sich um. »Denser! Denser, komm hier rüber!«
    »Hirad, ich habe nicht einmal die Kraft, auf meinen Beinen zu stehen, ganz zu schweigen vom Flug durch den interdimensionalen Raum bis Beshara. Lass deinem Magier seine Kräfte, du brauchst sie dringender als ich.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Hirad. »Das kommt nicht in Frage. Halte durch.«
    Er spürte die Schmerzen, die durch Sha-Kaans Körper liefen, am eigenen Leib. Rippen waren gebrochen, die Flügelmembran war gerissen, der Hals verrenkt und der Schwanz abgeknickt. Er drehte sich um und wollte durch die Staubwolke hindurchrufen, die noch um die Grube mit dem Herzen wallte.
    »Den …«
    »Ich bin da«, sagte Denser. Er kam gerannt und brachte Erienne mit. »Bei den Göttern, wie geht es ihm?«

    »Du siehst doch, wie schlecht es ihm geht, verdammt. Er stirbt.« Hirad schluckte. »Bitte, Denser, es muss jetzt sofort sein. Eine weitere Chance bekommen wir nicht, ehe die Xeteskianer sich neu formieren. Bitte.«
    Doch die Xeteskianer griffen schon wieder an. Darrick gab

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