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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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während Thraun zuschaute, riss ein Schwertstreich seine Rüstung über der Brust auf. Das Leder färbte sich dunkel. Doch Hirad war alles andere als gelähmt. Die Schmerzen schienen ihn eher zu beflügeln, denn er griff sofort an und stach dem Gegner beide Waffen in die Brust.
    Hinter Thraun wachte Denser über Erienne. Sein Mana-Vorrat war erschöpft, doch er schützte sie mit dem Schwert, falls Thraun fiel. Aber Thraun würde nicht versagen.
    Er biss seinem Opfer die Nase ab, stach ihm das Messer in den Oberschenkel und legte ihm einen Arm um den Hals, um ihn an sich zu ziehen. Sosehr sich der Wächter auch wehrte, er konnte nicht entkommen. Einen Moment später stach Thraun ihm den Dolch durch die ungeschützte Schulter bis tief in den Brustkorb hinein.
    Abermals knurrte der Gestaltwandler, ließ das Opfer fallen und suchte sich den nächsten Gegner, den er töten konnte. Er roch und schmeckte das Blut und den Tod. Erinnerungen an den Wald und die Jagd stiegen in ihm auf. Die Schmerzen über seinen Verlust trieben ihn weiter. Er wollte das Rudel, mit dem er jetzt lief, nicht wieder verlieren. Nie wieder, so lange er lebte.
    Die Kämpfer vor ihm wollten zurückweichen, doch der Druck von der anderen Seite des Ganges ließ ihnen keinen
Raum. Thraun bellte, sah die Angst in ihren Augen, bleckte die blutigen Zähne und griff an.
     
    »Kommt doch her!«, rief Hirad. »Glaubt ihr Bastarde wirklich, ihr könntet mich kriegen?«
    Sein ganzer Körper war von Schweiß und Blut bedeckt. Jeder Atemzug brannte in den Lungen, die Arme und Beine zuckten vor Schmerzen, in seinem Kopf hämmerte es. Überall lagen Leichen auf dem Boden, sodass er kaum noch stehen konnte. Als er die Schnittwunde auf der Brust abbekommen hatte, war er gestrauchelt, und es hätte ihn beinahe das Leben gekostet. Er spürte die Wunde jedes Mal, wenn er zuschlug, und obwohl er schon viele Gegner erledigt hatte, rückten immer mehr nach.
    Er fing den Blick eines verängstigten blutjungen Soldaten auf und knurrte. Der Bursche wich seitlich aus und brach im nächsten Moment zusammen, gefällt vom wuchtigen Schlag des Unbekannten gegen seine Schläfe. Die Klügeren hatten inzwischen die Schwerter abgelegt und drängten sich im begrenzten Raum, um jeweils zu zweit oder gar zu dritt einen Rabenkrieger anzugreifen.
    Er und der Unbekannte wehrten sich nach Kräften und benutzten ihre Gegner als Schilde gegen die Armbrüste und Magier, die nicht schießen und keine Sprüche wirken konnten, weil sie sonst ihre eigenen Leute getroffen hätten. Er fürchtete allerdings, ein Seniormagier oder ein Meister des Kreises der Sieben könnte in den Kampf eingreifen. Sie waren durchaus fähig, individuelle Ziele zu treffen, wo auch immer sie sich befanden.
    Davon durfte er sich jedoch nicht beirren lassen. Er schlug zu, erwischte den Arm eines Wächters und spürte, wie sich das Messer tief in dessen Fleisch bohrte und Sehnen und Muskeln durchtrennte. Der Mann keuchte und ließ
die Klinge fallen. Hirad setzte nach, packte das Heft seines Dolchs fester und schlug es dem Mann auf den Mund. Zähne brachen, Blut spritzte aus der aufgeplatzten Lippe und dem zerfetzten Zahnfleisch. Gleich danach folgte seine linke Hand und jagte dem Gegner das Messer in den Schritt. Sofort drehte er das Messer noch einmal herum, ehe er es herauszog. Der Wächter ging zu Boden, presste die Hände auf die Wunde und war kampfunfähig.
    Nicht zum ersten Mal verschwamm sein Blick. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Ein Faustschlag traf seine Wange, er taumelte einen Schritt zurück. Ein Schwert näherte sich bedrohlich, und er hatte keine Verteidigungsmöglichkeit mehr. Doch die Klinge erreichte ihn nicht. Ihr Besitzer zuckte heftig und stürzte. Aus seinem Hinterkopf ragte eine gekrümmte Metallklinge.
    Hirad blickte zur Treppe hoch. Dort oben herrschte Panik, und aus gutem Grund. Die TaiGethen hatten wieder in den Kampf eingegriffen und bewegten sich so schnell, dass man kaum mit dem Auge folgen konnte. Jeder Hieb traf sein Ziel.
    »Ja!«, rief Hirad. »Ja!«
    Neue Energie durchflutete ihn. Er blickte nach rechts. Der Unbekannte drosch seinem Gegner die Faust aufs Kinn, der Schlag riss den Mann von den Beinen und warf ihn gegen die beiden Soldaten, die hinter ihm standen. Darrick rief Rebraal etwas Aufmunterndes zu. Das Blatt wendete sich zu ihren Gunsten.
    Ein Magier wich auf den Treppen vor ihnen zurück. Hirad knurrte, doch zwischen ihm und dem Mann standen noch einige Feinde. Er

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