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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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die Elfen sehr aktiv gewesen. Die winzigen
Markierungen waren auf Gebäuden und Kohlenbecken, an Fenstern und in der Rinde von Bäumen zu sehen.
    Sie folgten einer Kurve, die, wie Auum vermutete, direkt vor dem Kolleg am Eingang eines Tunnels enden würde. Er widerstand der Versuchung, einfach loszurennen, so schwer es auch war. Nicht nur der allgegenwärtige Geruch der menschlichen Zivilisation beleidigte seine Nase, sondern auch der heimtückische, alles durchdringende Gestank der cursyrd , der sogar die Atemluft verpestete.
    Er führte sie durch ein Gewirr dicht stehender Häuser, bis er vor sich auf der linken Seite ein leises Kratzen hörte. Auum hob die Hand. Seine Leute blieben hinter ihm stehen, es war jetzt völlig still. Ohne sich umzudrehen, hätte nicht einmal er bemerkt, dass mehrere Elfen hinter ihm standen. Er hob die linke Hand, zeigte den Gefährten die Handfläche und streckte den Zeigefinger aus. Einen Moment später spürte er Dueles Atem im Nacken.
    Das Kratzen hallte leise zwischen den eng stehenden Häusern. Stellenweise waren die Gassen, durch die sie sich bewegt hatten, so schmal, dass ihre Schultern auf beiden Seiten die feuchten, mit Moos bewachsenen Steine und Balken streiften. In der Haltung des geborenen Jägers schlich er vorsichtig zu der links abzweigenden Gasse. Er schob sich langsam vorwärts, das Kurzschwert in einer Hand, bei jedem Schritt den Boden abtastend.
    In dieser Stadt der Schatten und des Schweigens war es vielleicht nur eine Ratte, doch sein Instinkt hatte ihn gewarnt. Das Geräusch klang zu zielstrebig. Vorsichtig schob er den Kopf um die Ecke. Gebückt und zur rechten Wand gedreht, kratzte ein cursyrd mit einem Stück Feuerstein immer wieder über einen Abschnitt der Steinmauer, der etwa einen halben Schritt breit war. Er war völlig in seine Aufgabe vertieft und bemerkte nicht, was um ihn her vorging.

    Auum runzelte die Stirn. Ihm fiel sofort ein, was dies zu bedeuten hatte, und es musste unterbunden werden. Auum langte hinter sich und berührte Duele, ohne die Augen von dem schlanken, flügellosen Wesen zu wenden, das aufrecht stehend ungefähr so groß gewesen wäre wie er selbst. Es hatte einen kleinen Kopf auf schmächtigen Schultern und war mit dünnem Haar bedeckt. Kaum erkennbare Muskeln und die durchgängige dunkle Färbung waren eher untypisch für die cursyrd . Wahrscheinlich ein Wesen aus den unteren Rängen der Hierarchie.
    Jetzt konnte auch Duele den cursyrd sehen. Auum deutete auf sich selbst, dann auf das Ziel. Er tippte auf sein Bein, deutete noch einmal auf das Ziel, dann auf Duele. Der Tai nickte, er hatte verstanden.
    Im nächsten Augenblick sprang Auum los, landete auf dem cursyrd , drückte ihn mit seinem Gesicht flach auf den Boden und legte ihm eine Hand auf den Mund. Einen Herzschlag später hatte Duele die Beine gepackt. Das Wesen versuchte zu beißen, zu rufen und zu kratzen. Mit seinem schmächtigen Körper, der ständig die Farbe wechselte, entwickelte es erstaunliche Kräfte.
    Auum hielt die Bestie fest, bis die Gegenwehr etwas nachließ. Dann brachte er die Lippen dicht vor einen der flachen Schlitze, die dem Wesen als Ohren dienten, und sprach in reiner Elfensprache.
    »Du kennst mich. Du kennst meine Herkunft. Du kannst mich nicht nehmen«, flüsterte er. Der cursyrd unterwarf sich sofort. »Sich zu wehren, heißt Schmerzen empfinden.« Nur der Oberkörper bewegte sich noch. »Gut. Stelle mich nicht auf die Probe.« Auum drehte den Kopf ein wenig herum. »Duele, lass ihn los und pass auf.«
    Er zog das Wesen hoch, die Hand an den Mund gelegt, das Kurzschwert am Auge. Beide wussten, dass die Waffe
das Wesen nicht töten konnte, aber die Schmerzen würden entsetzlich sein.
    »Geh.«
    Auum trieb den gefangenen cursyrd weiter und folgte den Symbolen, die ihnen den Weg wiesen. Immer wieder bogen sie ab, tief hinein in die Elendsviertel von Julatsa, wo auch die Zeit den Gestank nicht hatte auslöschen können. Duele hatte die Führung übernommen, und als er anhielt, um eine kompliziertere Markierung zu entziffern, wusste Auum, dass sie ihrem Ziel nahe waren.
    Die TaiGethen schritten weiter, bogen nach rechts ab und standen in einer feuchten Sackgasse. Sie war kahl bis auf etwas Unkraut und Gras und die Abfälle der Menschen, die schon lange nicht mehr hier lebten. Der Zugang war mit einem komplizierten Muster im rissigen Schlamm markiert, der zur Hälfte mit Gras bewachsen war. Er kniete nieder, zog ihn auf und sprach leise in das Loch

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