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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Fingern schlurften langsam zum Gebäude, ihnen folgten die Mana-Gleiter. An den Rändern schwebten Meisterdämonen auf den Tentakeln und lenkten den erbarmungslosen Strom.
    Allerdings machte sich nun Entsetzen in den Reihen der Feinde breit. Nicht alle Dämonen waren ausschließlich auf ihr Ziel konzentriert, viele blickten hinter sich, wo
ohne Vorwarnung eine Gefahr entstanden war. Einige Abteilungen von Karron rannten sogar schon die Anhöhe herauf, auf der die Rabenkrieger standen. Große Schwärme von Seelenfressern versammelten sich schnatternd und stiegen hoch hinauf, um die Lage einzuschätzen, während die Drohnen sich an einer anderen Position zusammenrotteten.
    »Bei den guten Göttern«, sagte Erienne. »Wenigstens wird es bald vorüber sein.«
    Über ihnen verdunkelte sich der Himmel, und ein Wind wehte von oben auf sie herab. Ein Blick zurück, und Hirad begann breit zu lächeln. Da waren sie, sie kamen auf zwei Ebenen in ihren eingeübten Formationen herbei. In der Vorhut erkannte er Kaan, flankiert von roten Naik. Etwas höher sah er die blauen Veret, dazwischen hellgelbe und dunkelgrüne Drachen aus Bruten, die er nicht kannte. Der Angriff stand unmittelbar bevor.
    »Jetzt oder nie«, sagte er. »Der Rabe, jetzt kommt es darauf an. Wir müssen bereit sein, jederzeit loszulaufen. Aber zuerst sollten wir niederkauern, weil wir sonst weggeweht werden.«
    Die Drachen griffen an. Sha-Kaans Bellen hallte laut und verlor sich doch zwischen dem Rauschen von dreitausend Flügeln. Hunderte Drachen stürzten herab und strichen knapp über ihren Köpfen vorbei. Nach links und nach rechts, aber immer nach unten gerichtet spien sie Feuer. Die Karron, die den Hügel herauf gekommen waren, wurden im Handumdrehen vernichtet, doch damit war der Angriff keineswegs beendet. Sha-Kaan führte seine Legionen auf die Ebene, und vor ihnen verstreuten sich die Dämonen.
    Wieder und wieder spien die Drachen Feuer. Aus allen Mäulern brach tödliche Hitze hervor, schmolz die Haut
auf den Rücken der Dämonen, warf sie zu hunderten um und schlug eine Schneise bis zum Gebäude. Etwas höher setzte nun auch die zweite Welle zum Angriff an. Sie stießen nicht herab, sondern bekämpften die Seelenfresser und Drohnen am Himmel. Tote Dämonen prasselten wie ein Regenschauer auf die Erde herab.
    Hirad konnte nur dastehen und die außerordentlichen Gewalten anstarren, die über ihm tobten. Flammen vertrieben die Dunkelheit, die orangefarbenen Blitze blieben noch lange vor seinen geblendeten Augen stehen. Der Himmel war voller Drachen, tausend Mäuler brüllten, Dämonen kreischten voller Panik, da sie in ihrer Heimat niedergemacht wurden. Soweit er es im Zwielicht erkennen konnte, wurde jetzt überall am Himmel gekämpft. Der Gestank von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase.
    Am Boden wurde das Dämonenheer aufgerieben, bis die Wesen in alle Richtungen flohen. Auf dem Hügel standen der Rabe und eine Handvoll Elfen. Schrecklich wenige, die einen Weg über das Schlachtfeld der alten Feinde suchten. Zwei Völker, seit Jahrhunderten in einen Krieg zwischen den Dimensionen verwickelt, standen einander zum ersten Mal in einem großen Kampf gegenüber.
    Hirad fühlte sich unbeschreiblich klein. Trotz der Hitze inmitten des Drachenfeuers schauderte er. Er riss sich aus seinen Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Situation. Aus allen Himmelsrichtungen kamen jetzt Seelenfresser herbei, die aus Verstecken rings um die Ebene aufgestiegen waren. So beeindruckend die Macht der Drachen auch war, der Brennstoff für ihre Flammen war begrenzt. Die Gefährten mussten sich sofort in Bewegung setzen.

    »Los! Los!«
    Der Rabe und die TaiGethen rannten so schnell sie konnten den Hügel hinab. Über ihnen hatten die Drachen gerade den ersten Angriff abgeschlossen, und schon strömten die Dämonen ins Zentrum der Ebene zurück und eilten zum einzigen Ort, der ihnen Sicherheit zu verheißen schien. Die Kaan führten das Manöver an, stiegen hoch und stürzten sich erneut herab. Wieder spien die Drachen Feuer und töteten unzählige Dämonen, wieder verhallten die Schreie der Dämonen.
    Die Hitze schlug Hirad ins Gesicht. Er rannte aus Leibeskräften und hielt Ausschau nach Hindernissen, um nicht zu stolpern. Hin und wieder schaute er nach oben, und je öfter er es tat, desto stärker wurde sein Eindruck, dass der Kampf ausgeglichen war. Die Seelenfresser hatten sich organisiert und griffen in großen Gruppen die Drachen von oben und von hinten

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