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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Vielleicht wurde der Angriff noch abgeblasen. Die drei Menschen flogen knapp über den Baumwipfeln, stiegen hoch und sanken abrupt, um den wachsenden Schwarm der Verfolger abzuschütteln. Rasch näherten sie sich der schützenden Hülle. Hoch
droben eilten die Meister hinter ihre Hauptstreitmacht. Der Lärm schwoll zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie an. Die Karron machten sich bereit.
    »Aufpassen!«, rief Darrick. »Denkt an eure Aufgaben. Lasst euch nicht beirren, lasst euch nicht einschüchtern. Dila’heth, wirkt eure Sprüche, sobald ihr bereit seid.« Er wandte sich an einen Flaggenmann. »Jetzt. Das Signal zum Auflösen.«
    Auf den Dächern der führenden Wagen wurden Flaggen geschwenkt. Die Magier im rechten Wagen ließen den Kaltraum fallen. Die Dämonen heulten auf, da sie ihren Sieg vor Augen sahen, und machten Anstalten anzugreifen. Sobald das Flaggensignal bemerkt wurde, setzte sich die hinteren Wagen in Bewegung, und die übrigen Kalträume rückten näher heran.
    »Komm schon, komm schon«, murmelte Darrick.
    Die vorderste Linie der Al-Arynaar blieb in tiefer Konzentration reglos stehen. Der General blickte besorgt hinauf. Der Himmel war voller Dämonen, die voller Vorfreude nach den Seelen der Menschen schrien. Die Karron beschleunigten, trotteten über den festgestampften Boden, schwenkten die Arme mit den Waffen, die sie anstelle von Händen besaßen. Hinter ihnen kamen die Seelenfresser, auf beiden Flanken trieben sich Schwärme von Drohnen herum. Es wurde knapp.
    Wie ein Mann hoben die Elfenmagier die Köpfe. Pheone rief einen Befehl, und das Sperrfeuer der Sprüche setzte ein. Kraftkegel rasten los und zersprengten die heranstürmenden fliegenden Dämonen, die erschrocken kreischten. Sie waren für den Augenblick sogar die Glücklicheren. Direkt nach den Kraftkegeln flammte helles gelbes Licht am Morgenhimmel auf. Feuerkugeln flogen. Mindestens fünfzig radgroße brennende Bälle rasten zischend
durch die feuchte Luft und zogen eine Dampfspur hinter sich her.
    Die Karron sahen sie kommen und stießen laute Schreie aus, konnten aber nichts mehr tun, um sich vor dem Angriff zu schützen. Das magische Feuer fegte durch die Linien der Dämonen. Die Karron, die direkt mit den Feuerkugeln in Berührung kamen, explodierten auf der Stelle. Flammen sprühten in alle Richtungen und ließen ungeschützte Dämonenkörper schmelzen. Immer neue Feuerkugeln flogen durch den Himmel und trafen auch drei Seelenfresser, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten. Schwarzer Rauch stieg von den Kadavern und den abstürzenden Dämonen auf.
    Am Boden prallten die geblendeten und vor Schmerzen fast verrückten Karron gegeneinander, und der geordnete Angriff löste sich im Chaos auf. Es stank nach verkohltem Fell und Fleisch, überall schrien Ungeheuer, die bei lebendigem Leibe verbrannten. Doch die Elfen hatten gerade erst angefangen.
    Wieder rief Dila’heth einen Befehl, und jetzt richtete Eiswind in den noch vorrückenden Flanken entsetzliche Schäden an. Dämonenfleisch wurde von den Knochen gerissen, Augen gefroren, Schreie erstickten, bevor sie die Kehlen verlassen konnten. Karron stürzten zu Dutzenden auf den Boden, die Kälte hatte sämtliche Haare von den dunklen Körpern geätzt. Drohnen fielen wie reifes Obst im Sturm und zersprangen in tausend Stücke, sobald sie aufschlugen. Ein schreckliches Wehklagen erhob sich auf dem Schlachtfeld. Die Dämonen machten ihrer Wut und Angst Luft.
    Darrick drehte sich um. Das zweite Wagenpaar kam gerade in Reichweite, schloss zu den ersten beiden auf und deckte sie mit seinem eigenen Kaltraum.

    »Vorstoßen!«, rief er.
    Dila’heth und Pheone zogen ihre Magier aus dem Manaspektrum zurück. Die Magier verteilten sich links und rechts und rannten zu ihren Wagen. Die Al-Arynaar und Rabenkrieger rückten in Richtung der Dämonen vor. Sie befanden sich jetzt wieder im Schutz eines Kaltraums.
    Es war ein vernichtender Schlag gewesen, und Darrick spielte mit dem Gedanken, die Magier noch einmal angreifen zu lassen. Doch ihre Reserven waren begrenzt, und die Götter allein mochten wissen, wann sie ihre Energien das nächste Mal auffrischen konnten. Ein Blick nach vorn verriet ihm, dass sie große Lücken in die Reihen der Dämonen gerissen hatten. Doch schon formierten sich die Gegner neu, und wenn der Treck durchbrechen und Xetesk erreichen wollte, dann musste es jetzt sofort geschehen.

Zehntes Kapitel
    Ich kann das nicht, Cleress. Ich kann es einfach

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