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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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schnell.«
    »Noch etwas«, sagte Sharyr. »Wenn wir in den Kaltraum eindringen, werden sich die Schattenschwingen schlagartig auflösen. Es wird eine unsanfte Landung.«
    »Ich werde es mir merken.« Suarav seufzte wieder und schüttelte den Kopf. »Wisst ihr, ich bin zu alt für so was.«
    »Du bist nie zu alt zum Fliegen«, sagte Sharyr.
    »Also gut, dann lasst es uns tun. Aber wenn ich abstürze, dann kehrt nicht um. Ich bekleide einen höheren Rang als ihr, und das ist ein Befehl.«
    Die Magier nickten. Brynel wandte sich an Sharyr. »Bereit für den Spruch?«
    »Bereit. Hauptmann, halte dich jetzt fest. Sobald wir den Spruch wirken, werden die Dämonen auf uns aufmerksam. Dann müssen wir uns beeilen.«
    Die Magier stellten sich nebeneinander, Suarav kniete zwischen und etwas hinter ihnen nieder, griff zwischen ihren Beinen hindurch und packte ihre Gürtel von vorn.
    »Wirkt eure Sprüche«, sagte Suarav.
    Das Spektrum änderte sich sofort, und die Dämonen stimmten ein mächtiges Geheul an.
     
    In aller Eile hatten sie ihre Anweisungen gegeben, und Darrick konnte nur hoffen, dass alle wussten, was sie zu tun hatten. Wenn es funktionierte, würden sie die Linie der Dämonen durchbrechen, daran hatte er keinen Zweifel. Wenn nicht, würden sie große Schwierigkeiten bekommen und nur noch beten können, dass ihnen ein Wunder aus Xetesk zu Hilfe käme.

    Vierzig Magier der Al-Arynaar standen jetzt vor den beiden führenden Wagen. Sie wurden von einer gleichgroßen Anzahl von Kriegern beschützt, die anderen gingen weiterhin ihren Aufgaben in den Wagen nach. Das vordere Ende des Schutzschilds lag fünfzig Schritt vor ihnen. Dort drängten sich die Karron, die Seelenfresser und Drohnen. An den Flanken und hinten warteten geflügelte Dämonen auf den Angriffsbefehl. Die meisten hockten seit der Morgendämmerung auf dem Boden.
    Die Pferde waren nicht abgespannt worden, hatten sich aber etwas ausruhen können. Darrick hatte die Zügel einem anderen menschlichen Fahrer überlassen, einem Mann namens Brynn, der nach Rebraals Ansicht dem Druck an vorderster Front gewachsen war. Darrick konnte die Wahl des Elfen nur gutheißen. Brynn war über und über mit Kratzern und Verbänden bedeckt, aber trotz der Schauder, die durch seinen Körper liefen, voll ungebrochenen Mutes.
    Jetzt stand Darrick mit dem Raben und den TaiGethen direkt hinter den Magiern. Nur Erienne und Thraun fehlten. Hirad hatte sich durchgesetzt und seinen Platz rechts neben dem Unbekannten eingenommen. Er war nicht in bester Verfassung, aber Darrick hatte lieber einen angeschlagenen Hirad in der Kampfreihe als überhaupt keinen. Dem Unbekannten war anzusehen, dass er trotz seiner Bedenken ganz ähnlich dachte.
    Der Augenblick war fast gekommen. Immer noch näherten sich Karron dem Rand des Schutzschirms und stellten sich in dichten Reihen auf. Über ihnen schwebten zwei Meister. Einer hatte Tentakel, der andere war ein recht gewöhnlich aussehender blauer Dämon. Klein, aber offenbar sehr wichtig, wenn man seine Position berücksichtigte. Pheone trat vor ihre Schutzbefohlenen, Dila’heth
stand bei den Elfen. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Alle Magier hatten Anweisungen für die Sprüche bekommen. Unvorstellbar, dass sie scheitern sollten.
    Auf einmal bemerkte Darrick rechts und ein Stück außerhalb der Schutzhülle eine Bewegung. Zuerst dachte er, dort kämen Dämonen geflogen, die sich dem Angriff anschließen wollten, doch die Bewegung war zu hektisch und sah eher nach einer Verfolgungsjagd aus. Er machte Auum darauf aufmerksam. Die Dämonen reagierten recht erschrocken auf diesen Anblick. Der Lärm, den sie machten, bekam einen zornigen Unterton. Drohnen verließen die Formation, um die Neuankömmlinge abzufangen.
    »Das sind Menschen«, berichtete Auum. »Es sind drei. Zwei tragen den dritten.«
    »Kommen sie in unsere Richtung?«
    »Ja«, sagte er.
    Darrick zog die Augenbrauen hoch. Irgendetwas würde den Angriff auslösen. Er hatte damit gerechnet, dass die Meisterdämonen den Angriffsbefehl erteilen würden, vielleicht würde es nun aber dieses zufällige Ereignis sein. Jedenfalls durften die Al-Arynaar keinesfalls abgelenkt werden.
    »Die Augen nach vorn!«, befahl er. »Wählt eure Ziele aus.«
    Rebraal übersetzte, und die Magier konzentrierten sich weiter. Auf Seiten der Dämonen sah die Sache jedoch anders aus, und es bestand einen Moment lang sogar die Möglichkeit, dass sich die Störung zugunsten der Eingekreisten auswirken würde.

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