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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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stand er ihm
beruflich sehr nahe. Fallan nützte sich selbst auch nicht viel, indem er
behauptete, Goldie Baker gar nicht gekannt zu haben, obwohl sie zwei Jahre lang
in der Wohnung unter der seinen gehaust hatte.«
    »Ich habe nicht nach Jeff
gefragt«, sagte sie kalt, »sondern nach mir.«
    »Du hast dir ein paarmal zuviel Mühe gegeben, Helen«, sagte ich. »Zum Beispiel der
Trick, als du im Augenblick äußerster Ekstase den Namen deines Mannes schriest.
Wenn ich danach noch geglaubt hätte, du wärest seine Schwester, so hätte ich
euch beiden eine seltsame Beziehung unterschoben.«
    »Das sehe ich jetzt ein. Aber
damals schien es okay zu sein. Der Höhepunkt als ein Augenblick der Wahrheit.«
    »Außerdem warst du die einzige
Person, die in der Lage war, sozusagen auf beiden Seiten des Netzes zu spielen.
Der einzige Grund, weshalb ich dir einredete, du solltest Marco erzählen, ich
sei am Morgen in seinem Büro gewesen und hätte nach Kendricks Blut gegiert,
war, weil ich sehen wollte, wie du reagieren würdest.« Ich schüttelte
verwundert den Kopf. »Deine kleine Abhörwanze in Marcos direkter Leitung nach
außen war ein absurder Gedanke, und alles paßte zu gut zum Ganzen.«
    »An das Tonband hast du nicht
geglaubt?«
    »Ich war überzeugt, du würdest
mich Kendrick ausliefern, damit er mich erledigen würde«, knurrte ich. »Und
zwar permanent, am besten durch einen Schuß zwischen die Augen.«
    »Das ist nicht wahr!« sagte sie
hitzig. »Mir war alles egal.«
    »Wie bitte?« murmelte ich.
    »Wenn Kendrick dich umgebracht
hätte, so hätte er danach nur noch auf Ewigkeiten fliehen können — und Marco
wäre nichts anderes übriggeblieben, als mit ihm zu gehen. Und wenn du Kendrick
umbrachtest, so dachte ich, würdest du überzeugt sein, einen Doppelmörder
getötet zu haben. So oder so wären Jeff und ich frei gewesen, unbesorgt unser
eigenes Leben zu führen. Aber du mußtest natürlich den Gerissenen spielen und
alles verderben.«
    »Ich glaube, ich brauche noch
was zu trinken«, sagte ich. »Wie steht’s mit dir?«
    »Nein, danke«, sagte sie mit
zaghafter Stimme.
    Ich nahm mein leeres Glas in
die Küche hinaus und goß mir einen frischen Drink ein. Im Augenblick wollte ich
nicht mehr über Helen nachdenken, denn wenn ich das tat, würde ich womöglich
ein vages Gefühl des Bedauerns für sie empfinden, und die Dinge waren sowieso
schon ausreichend kompliziert. Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, stand sie
am Fenster und starrte auf die Straße hinab.
    »Al?« Sie drehte sich langsam
zu mir um. »Was geschieht nun? Mit mir, meine ich?«
    »Ich nehme an, wir müssen ins
Büro des Sheriffs fahren«, sagte ich.
    »Und was geschieht dort?«
    »Man wird dich wegen Goldies
Ermordung festnehmen.«
    »Also wegen Mordes verhaften.«
    »Zumindest wegen Totschlags. Es
war nicht geplant, und du wurdest heftig provoziert. Ein smarter Anwalt müßte
eigentlich in der Lage sein, mit dem Distriktsstaatsanwalt zu einer
Vereinbarung zu kommen. Du erklärst dich schuldig, und dadurch wird das Urteil
milder ausfallen.«
    »Ich werde ins Gefängnis
kommen«, sagte sie, fast zu sich selbst. »Für wie lange, Liebster?«
    »Das hängt von den Geschworenen
ab.«
    Ihre schönen saphirblauen Augen
flammten plötzlich auf. »Da ist etwas, Al. Für kurze Zeit war zwischen uns
etwas Besonderes, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich wahrheitsgemäß.
»Das stimmt.«
    »Aber im Grund bist du mehr
Polyp als Liebhaber.« Sie lächelte. »Aber so ist es nun mal. Es kommt, was
kommen muß. Aber, wenn du nichts dagegen hast, könnte ich dann erst meine
Unterwäsche anziehen! Ich möchte im Büro des Sheriffs niemand schockieren.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Als sie an mir vorüberkam,
hielt sie inne und legte die Hände auf meine Schultern. »Entschuldige«,
murmelte sie. »Aber das wird für lange Zeit vorhalten müssen.«
    Sie küßte mich mit ihren
Lippen, ihrem Körper und ihrem ganzen Wesen. Das Ganze dauerte nur ein paar
Sekunden, aber die wilde Intensität ihres Verhaltens erschütterte mich, und ich
begann mich bereits selbst zu hassen. Dann ging Helen ins Schlafzimmer und
schloß sittsam die Tür hinter sich.
    Ich ließ mich auf die Couch
fallen und trank ohne Eile mein Glas aus. Um mich auf andere Gedanken zu
bringen, überlegte ich, daß ich Lavers alles erklären müsse, und mir wurde
klar, daß das eine Lebensaufgabe sein würde. Es war ein Gedanke, der mich in
die Küche trieb, um mir einen frischen Drink einzuschenken. Als

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