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Die Leichenstadt

Die Leichenstadt

Titel: Die Leichenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.«
    »Vielleicht finden wir dort dann auch John Sinclair.«
    »Wieso? Ist er da?« Diese Frage stellte Myxin.
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Suko. »Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß.« Dann berichtete er von dem Auftrag, der John gezwungen hatte, die Fahrt mit dem U-Boot zu unternehmen.
    Kara hatte sehr genau zugehört und nickte heftig. »So muß es gewesen sein. John Sinclair und die Männer auf dem U-Boot werden das Pech gehabt haben, genau in die magische Konstellation gelangt zu sein, als sich die Leichenstadt aus dem Unsichtbaren materialisierte. Wenn es so ist, dann kann man John als einen Gefangenen der Dimension bezeichnen oder als einen Gefangenen der Leichenstadt.«
    Als Kara das sagte, warf Suko einen Blick auf den grünen Tunnel. Noch war der Weg nicht geschlossen, wahrscheinlich hatte Jennifer ihre Eltern nicht erreicht und mußte so den Kontakt aufrechterhalten.
    »Wir müssen es wagen!« stieß Suko hervor und zuckte im gleichen Moment zusammen. »Da, seht doch, der Mann im Hintergrund! Mein Gott, das ist er. Das ist John!«
    ***
    Sollte es ein Schicksal sein, daß mein Kreuz auch indirekt zu meinem Mörder wurde? Denn dadurch, daß es die Magie der Platte aufgehoben hatte, konnte diese sich nicht in der Luft halten. Trotzdem wurde ich nicht zerquetscht.
    Die Schuld daran trug Doreen Delano. Diesmal rettete sie mir allerdings unfreiwillig das Leben.
    Ich hörte hinter mir ihr kurzes scharfes Lachen, das noch einen schadenfrohen Klang besaß, und dies war für mich die große Warnung. Ich wuchtete mich zurück, das Kreuz in meiner Hand wurde plötzlich heiß, dann fiel ich zu Boden und sah einen Schatten, der haarscharf an meinem Gesicht vorbeifuhr.
    Die Platte!
    Der folgende Krach war ohrenbetäubend, als die schwere Steinplatte auf das Unterteil des Sargs dröhnte. Staub wallte in die Höhe, ich wartete darauf, daß der Stein brechen würde, doch nichts von dem geschah. Er blieb liegen und verschloß das Unterteil, in dessen unauslotbarer Tiefe einer der unheimlichen Alten lauerte, den Doreen Delano als den Namenlosen bezeichnet hatte.
    Mein Kreuz hatte dafür gesorgt, daß ich nicht mehr von den Großen Alten mitbekam. Der blaue Kristall und das Kruzifix waren Feinde. Zwei Magien standen sich gegenüber, und das Kreuz hatte sich als Gegenstand mit der stärkeren Kraft erwiesen. Ich war gerettet. Vorläufig jedenfalls. Langsam drehte ich mich um und schaute auf Doreen Delano.
    Ihr Gesicht zeigte nicht mehr die Glätte wie noch auf der Fahrt über den Blutstrom. Jetzt wirkte es verzerrt, die Entwicklung hatte ihr nicht gepaßt.
    »Pech«, sagte ich. »Aber die Platte hat es nicht geschafft. Ich lebe noch.«
    Sie bewegte ihre Lippen. Auch die Augen blieben nicht ruhig, denn sie schielten auf den blauen Kristall, der einen Teil der Farbe verloren hatte. Daran trug auch mein Kreuz die Schuld. Was mir damals am Todessee nicht gelungen war, entpuppte sich hier als Kinderspiel. Doreen war verunsichert, solche Situationen mußte man eigentlich immer ausnutzen. Bevor sie sich versah, hatte ich ihr mit einem einzigen Griff den Schlüssel aus der Hand gerissen und hielt ihn nun selbst fest. Ihr Wutschrei zitterte mir entgegen. Sie streckte den Arm aus, wollte an den Kristall, doch ich brachte selbst meinen Arm vor. Und in der Hand hielt ich das Kreuz.
    »Vorsicht!« warnte ich sie. »Immer hübsch vorsichtig, das kann ich dir sagen.« Ihre Bewegung erstarrte.
    Die Hand, schon zur Kralle geöffnet, schloß sich wieder. Das Gesicht zeigte Wut und Enttäuschung, die Lippen zitterten. Ich hatte ihr etwas sehr Wichtiges genommen.
    Den Kristall hielt ich in der linken Hand. Auch von ihm ging eine gewisse Wärme aus, die sich auf meine Handfläche übertrug. Als ich ihn näher betrachtete, da stellte ich fest, daß er so durchsichtig gar nicht war. In seinem Innern waren seltsame Schlieren eingeschlossen, die wie gefroren wirkten.
    »So«, sagte ich. »Diesmal bin ich an der Reihe. Wir werden die Gräber jetzt der Reihe nach öffnen und dann…«
    »Nein«, unterbrach sie mich mit lauter Stimme, so daß die Antwort durch die unübersehbare Felsenhalle tief unter der Erde schallte.
    »Was sollte mich abhalten?«
    »Die Magie!«
    »Sie ist vorhanden.«
    Da kicherte sie schrill. »Nicht mehr, John Sinclair, nicht mehr. Du hast mit deinem Kreuz den Schlüssel zur Leichenstadt zerstört.«
    »Ich will an die Gräber!«
    »Auch dazu hat der Schlüssel nicht mehr die Kraft. Der Kristall ist leer. Seine

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