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Die Leichenstadt

Die Leichenstadt

Titel: Die Leichenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lösten sich Gestalten.
    Es waren vier.
    Meine Augen wurden groß, die Kehle begann auszutrocknen, denn ich kannte diese Wesen.
    Schon einmal hatte ich sie gesehen und auch ihre Gefährlichkeit mitbekommen. Das war in Spanien gewesen, als die vier zu einem satanischen Horror-Rock aufspielten…
    ***
    »Sie heißt Jennifer Moore, ist Vollweise und lebt in einem Heim. Sie ist acht Jahre alt,« sagte Sir James Powell. »Kennen Sie die Kleine noch, Suko?«
    Der Chinese überlegte, während ihn der Superintendent durch die Gläser seiner Brille scharf musterte. »Ja, ich glaube mich zu erinnern, Sir.«
    »Glauben heißt nicht wissen. Sie sollten den Namen kennen, denn Jennifer Moore hat während eines Falls, den Sie erlebt haben, als einzige praktisch überlebt.«
    Suko schlug sich gegen die Stirn. »Natürlich, Sir, jetzt erinnere ich mich wieder. Darkwater, Kalifato und der geheimnisvolle Schlüssel zur Leichenstadt.«
    »Genau.«
    »Und was ist mit der Kleinen?«
    Sir James überlegte einen Augenblick, bevor er die Antwort gab. »Sie dreht durch, Suko. Etwas anderes kann man dazu nicht sagen. Das Mädchen spielt verrückt.«
    »Wieso?«
    Sir James rückte seine Brille zurecht und schaute auf die vor ihm liegenden Papiere. »Ich habe hier einen Bericht des Kinderheims vorliegen, in dem Jennifer untergebracht worden ist. Die Verantwortlichen schreiben von Anfällen, die das Kind nachts überkommen. Es schreit nach seinen Eltern, und wird es am anderen Morgen darauf angesprochen, dann sagt es immer, daß es mit ihnen Kontakt gehabt habt. Aber nicht nur das. Es berichtet auch von blauen Skeletten und seltsamen hellen Spinnen, die immer in seinen Körper krabbeln. Die Erzieher dort glauben davon kein Wort, sie legen es als Alpträume aus. Ich aber bin davon nicht so überzeugt. Sie kennen die Gründe, Suko.«
    »Natürlich, Sir.« Suko dachte an Darkwater, deren Bewohner ein so schreckliches Schicksal erlitten hatten. Der kleine Ort war durch die Magie der Leichenstadt entvölkert worden, und nur ein Mädchen hatte überlebt, nämlich Jennifer Moore. Das Kind hatte sich während des magischen Ansturms in einer Kirche aufgehalten. Wahrscheinlich war es deshalb verschont geblieben.
    »Was sagen Sie dazu?« fragte Sir James.
    »Wir sollten der Sache unbedingt nachgehen. Vor allen Dingen interessiert mich das Gerede von den Spinnen. Sie und ich wissen, daß es sie gibt. Wir haben es erlebt, als wir den Fall an der deutschen Grenze lösten und es um das Geistergrab ging. Dort krochen die Spinnen hervor, und ich erkannte die Verbindung zur Leichenstadt.« [3]
    »Wie war das denn genau mit den Spinnen?« wollte der Superintendent wissen.
    »Sie und die magischen Skelette gehörten zusammen. Die beiden bildeten eine Einheit. Die Skelette sind die Herren der Spinnen, und die Spinnen wiederum sorgen dafür, daß die Menschen, die in ihre Gewalt geraten, zu Skeletten werden. Die Skelette haben sich als Vorboten der Großen Alten bezeichnet. Sie wollten für sie praktisch das Terrain sondieren. Wir haben die Skelette damals vernichten können, aber die Spinnen nicht. Ich schätzte, daß es Tausende, wenn nicht noch mehr von ihnen gibt.«
    »In der Leichenstadt?«
    »Ach ja, Sir.«
    Der Superintendent spielte mit einem Füllfederhalter. »Wenn ich Ihre Antwort richtig interpretiere, dann glauben Sie, daß es die Spinnen auch außerhalb der Leichenstadt geben könnte.«
    »Das wäre möglich.«
    »Und Jennifer Moore?«
    »Vielleicht haben sie Kontakt zu ihr aufgenommen. Wie ihre Eltern. Möglicherweise hat es durch die Spinnen eine Verbindung zwischen ihnen gegeben.«
    »Sie rechnen damit, daß die Familie Moore noch lebt?«
    »In diesem Falle hoffe ich es.«
    Sir James schluckte. Danach nahm er einen Schluck von seinem kohlesäurefreien Wasser. »Da ist noch etwas«, meinte er, nachdem er sich die Lippen abgetupft hatte. »Darkwater, die Spinnen, die Leichenstadt auf der einen Seite. Auf der anderen steht der Auftrag Ihres Freundes John Sinclair. Sie wissen, in welch einer Sache er unterwegs ist?«
    »Ja, Sir.« Suko lächelte nach der Antwort, und Sir James erkundigte sich nach dem Grund.
    »Unterwegs ist gut. John ist mit anderen in einem stählernen Sarg eingeschlossen.«
    »Klar, so sehe ich es auch. Aber lassen wir das einmal beiseite. Eine seltsame Stadt ist in der Tiefe des Atlantiks aufgetaucht, das wissen wir. Nach den Beschreibungen zu urteilen, kann es sich um die Leichenstadt handeln. Ich sage bewußt kann. Ob es Reste von

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