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Die Leichenstadt

Die Leichenstadt

Titel: Die Leichenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Atlantis sind, weiß ich nicht. Aber gehen wir davon aus, daß es sich um die Leichenstadt handelt. Nun spinnen wir den Faden mal weiter. Weshalb meldet sich Jennifer Moore ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, wo sich John Sinclair um die Leichenstadt kümmert? Kennen Sie den Grund?«
    »Nein.«
    »Dann finden Sie ihn heraus.«
    »Sie meinen, Sir, ich soll dem Kinderheim einen Besuch abstatten?«
    »So ist es.«
    »Und die Adresse?«
    »Habe ich.« Sir James reichte Suko einen Zettel, auf dem er die Anschrift notiert hatte.
    Suko schaute nach. Die Straße kannte er nicht, aber Sir James hatte den Stadtteil hinzugeschrieben. Das Heim lag in Paddington, wo London ein bißchen ländlicher wirkte.
    »Gut, ich fahre hin«, sagte der Inspektor.
    »Nehmen Sie die Harley?«
    »Klar.«
    Sir James lächelte. »Die werden sich wundern, einen Yard-Beamten auf einem Motorrad zu sehen.«
    »Öfter mal was Neues, Sir. Wo kämen wir hin, wenn alle immer nur gleich wären?«
    »Das stimmt.«
    Der Chinese verließ das Büro seines Chefs und ging zurück in sein eigenes.
    Glenda hörte auf zu tippen, als Suko in das Vorzimmer trat. »Na, was hat es gegeben?«
    »Ich muß in ein Kinderheim.«
    »Weihnachtsmann spielen?«
    »Wieso?«
    »Wir haben doch bald Weihnachten, und manche Polizisten verkleiden sich als Weihnachtsmänner. Wäre doch möglich, daß auf dich das Los gefallen ist.«
    »Um Himmels willen, damit habe ich nichts am Hut. Es geht um ein Mädchen, das eventuell eine Verbindung zur Geisterstadt haben könnte.«
    Glendas Augen wurden groß. »Wirklich?«
    »Das möchte ich ja erst herausfinden.«
    »John ist im gleichen Fall unterwegs, nicht?«
    »Genau. Vielleicht entdecken wir da sogar einige Parallelen. Wäre auf jeden Fall nicht schlecht.«
    Der Meinung schloß sich Glenda an. Suko holte seinen Helm, zog die warme Kluft über und nickte der schwarzhaarigen Glenda zum Abschied zu. Dann fuhr er nach unten.
    Über London lag ein blasser Winterhimmel. Die Temperaturen waren in den letzten beiden Tagen nach unten gerutscht, und es hatte den ersten Frost gegeben. Rauhreif bedeckte morgens die Straßen, erste Glatteisfallen bildeten sich, doch gegen Mittag waren sie längst von der Sonne weggetaut worden.
    Ihre Strahlen legten einen blassen Schleier über das Häusermeer, und es sah seltsam aus, daß die Leute so winterlich gekleidet waren. Mit der Harley kam Suko besser voran als mit dem Wagen. Er hätte auch den Bentley nehmen können, doch die frische, wenn auch kalte Luft gefiel ihm besser.
    In Paddington fuhr er am Bahnhof vorbei. Soviel er wußte, mußte das Kinderheim nicht weit davon entfernt liegen. Als er die Harrow Road weiter nach Norden fuhr und den Komplex des Paddington Hospitals sah, mußte er rechts ab.
    Die Straße war schmal, und er entdeckte auch das Hinweisschild auf das Kinderheim.
    Bäume säumten die Fahrbahn. Der Weg führte bergauf, beschrieb eine Kurve, und Suko sah das Gebäude vor sich.
    Man hatte die Umgebung nett gestaltet. Rasenflächen umgaben das Haus. Die Grenzen des Grundstücks wurden durch sorgfältig gestutzte Hecken markiert. Es gab auch einen Parkplatz, den Suko mit seiner Harley ansteuerte.
    Das Heim war im Bungalowstil erbaut worden. Zwei Kästen standen praktisch aufeinander, wobei der untere sich in der Größe von dem oberen deutlich unterschied. Eine sehr breite Treppe führte zu den Glastüren des Eingangs hoch, hinter dem Suko eine Frau in Schwesterntracht erkannte.
    Auch die Frau hatte ihn gesehen, drehte sich um, öffnete die Tür, lächelte und schaute den Chinesen dabei fragend an. Suko stellte sich vor.
    »Ah, Sie sind der Mann von der Polizei.«
    »Sehr richtig.«
    »Ich bin Schwester Bonifatia. Bitte, treten sie doch näher.«
    Suko putzte sich die Schuhe ab, betrat den Vorraum, wo ein Weihnachtsbaum stand, und fragte: »Leitet Ihr Orden das Heim hier?«
    »Ja und nein. Wir würden es ohne Hilfe nicht schaffen, denn wir sind einfach zu wenige Schwestern. Wir haben junge Leute, die uns als Erzieher unterstützen.«
    »Ich finde es gut, daß es so etwas gibt.«
    »Ja, in der heutigen Zeit denken die Menschen zu sehr an sich. Aber Sie wollen sicherlich die kleine Jennifer sehen. Bitte, kommen sie mit, Mr. Suko.«
    In den Empfangsraum mündete ein Gang. Er führte auch um die Ecke. Seine Wände waren mit den Bildern geschmückt, die die Kinder gezeichnet hatten. Suko wunderte sich darüber, daß er keinen Lärm hörte. Als er die Schwester darauf ansprach, da lachte sie. »Wissen

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