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Die Leiden eines Chinesen in China

Die Leiden eines Chinesen in China

Titel: Die Leiden eines Chinesen in China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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der seitens der Dschonke, entrinnen konnten.
    – Sie, mein Herr, erklärte Fry, waren, seitdem wir die Ehre haben, Sie zu begleiten, noch niemals in vollkommenerer Sicherheit als jetzt hier.
    – Alle Taï-Ping der ganzen Welt…. sagte Craig.
    – Können Ihnen nichts zu Leide thun, fügte Fry hinzu.
    – Und Sie schwimmen so hübsch, meinte Craig.
    – Für einen Mann, der zweimalhunderttausend Dollars wiegt!« schloß Fry den Satz.
    Kin-Fo mußte wirklich lachen.
    »Wenn ich jetzt schwimme, so verdanke ich das nur Ihnen, meine Herren. Ohne Ihren Beistand dürfte ich wohl schon dem armen Kapitän Yin Gesellschaft leisten.
    – Wir auch, riefen Craig-Fry.
    – Und ich nicht minder, ließ sich Soun vernehmen, der gerade ein großes Stück Brot hinunterwürgte.
    – Nun, ich weiß, was ich Ihnen schuldig bin, fuhr Kin-Fo fort.
    – Sie schulden uns gar nichts, entgegnete Fry, denn Sie sind Client der »Hundertjährigen«….
    – Gesellschaft für Lebensversicherung….
    – Grundcapital 20,000.000 Dollars….
    – Und wir leben der Hoffnung….
    – Daß sie auch Ihnen nichts schuldig sein wird.«
    Im Grunde genommen war Kin-Fo sehr gerührt von der Vorsorge und Opferwilligkeit der beiden Agenten für seine Person, aus welchen Gründen jene Ergebenheit auch herzuleiten sein mochte, und er verhehlte ihnen das nicht.
    »Wir sprechen hiervon weiter, sagte er, wenn Lao-Shen mir den Brief zurückerstattet hat, den Wang boshafter Weise aus der Hand gegeben!«
    Craig und Fry wechselten einen Blick, ihre Lippen umspielte ein kaum bemerkbares Lächeln. Offenbar bewegte sie ein und derselbe Gedanke.
    »Soun! rief Kin-Fo.
    – Was steht zu Diensten?
    – Den Thee!
    – Sofort!« antwortete Fry.
    Und Fry that sehr recht daran, die Antwort zu übernehmen, denn Soun hätte doch darauf nichts zu sagen gewußt, als daß es ihm absolut unmöglich sei, diesem Verlangen zu entsprechen.
    Die beiden Agenten freilich waren nicht die Leute dazu, wegen einer solchen Bagatelle in Verlegenheit zu kommen.
    Fry entnahm seinem Sacke noch ein kleines Geräth, das Kapitän Boyton’s Apparat wesentlich vervollständigt. Dasselbe kann nämlich als Leuchte in der Nacht, als Ofen in der Kälte und als Herd dienen, wenn man ein warmes Getränk bereiten will.
    Dabei ist es ungemein einfach. Ein auf einem metallischen Behälter angebrachtes Rohr von fünf bis sechs Zoll Länge trägt oben und unten einen kleinen Hahn, das Ganze ist in einer Korkplatte befestigt, wie man das öfters mit Thermometern in Badeanstalten sieht.
    Fry setzte diesen Apparat auf die glatte Wasserfläche.
    Mit der einen Hand öffnete er hierauf erst den oberen, dann mit der anderen den unteren Hahn, der etwas in’s Wasser eintauchte.
    Sofort schlug aus dem oberen Ende der Röhre eine helle Flamme heraus, die eine ziemlich starke Hitze verbreitete.
    »Da haben wir den Herd!« sagte Fry.
    Soun konnte kaum seinen Augen trauen.
    »Sie machen mit Wasser Feuer? rief er erstaunt.
    – Ja wohl, mit Wasser und Phosphor-Calcium!« antwortete Craig.
    Der hier in Rede stehende Apparat verdankt seine Vorzüge einer merkwürdigen Eigenschaft des Phosphor-Calciums, einer Verbindung des Phosphors, welches in Berührung mit Wasser Phosphor-Wasserstoffgas bildet. An der Luft entzündet sich dieses Gas von selbst, und weder Wind noch Regen vermögen die Flamme desselben auszulöschen. Deshalb findet es jetzt zur Beleuchtung verbesserter Rettungsbaken Verwendung. Das Schwanken der Bake auf den Wellen bringt das Wasser dabei in Contact mit dem Phosphor-Calcium. Sofort entwickelt sich eine lange Flamme, bei deren Schein ein über Bord Gefallener die Bake leicht bemerken und die Mannschaft des Schiffes Jenem sichere Hilfe leisten kann. 1
    Ueber die Gasflamme am Ende der Röhre hielt Craig nun ein Kesselchen mit Süßwasser, von dem sich in seinem wasserdichten Sacke einiger Vorrath befand.
    Binnen wenigen Minuten kam die Flüssigkeit in’s Sieden. Craig goß sie nun in eine Theekanne mit einer geringen Menge der duftigen Blätter, und Kin-Fo so gut wie Soun genossen das Nationalgetränk diesmal auf amerikanische Weise, ohne einen Widerspruch laut werden zu lassen.
    Dieses warme Getränk bildete den passenden Schluß des auf der Oberfläche des Meeres unter »so und so viel« der Breite und »so und so viel« der Länge servirten Frühstücks. Es fehlte nur ein Sextant und ein Chronometer, um die Position bis auf wenige Secunden genau zu bestimmen. Gewiß dürfte man später die Boyton’schen

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