Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Augen funkelten Zwei an. »Du bist ein Denker, nicht wahr? Ich habe dich noch nie soviel reden hören, ganz besonders nicht über solche Dinge. Verbirgt sich unter deinen Worten noch etwas anderes? Vielleicht glaubst du, du solltest unsere Einheit in Paris leiten.«
    »Oh, nein, da täuschst du dich gründlich. Ich bin dafür nicht qualifiziert. Was ich vielleicht im Kopf habe, fehlt mir an praktischer Erfahrung, und außerdem bin ich zu jung.«
    »Aber da ist noch etwas anderes-«
    »Allerdings, Nummer Fünf«, unterbrach ihn Zwei und sah ihm gerade in die Augen. »Wenn unser Reich Wirklichkeit geworden ist, habe ich nicht die Absicht, wieder im Hintergrund zu verschwinden - genausowenig wie du.«
    »Dann verstehen wir einander … Komm jetzt, ich will das Team für die Rue Diane zusammenstellen. Sechs Mann. Zwei bleiben hier, um irgendwelche Notmaßnahmen durchzuführen, falls die sich als erforderlich erweisen sollten.«
    Die ausgewählten sechs Männer standen auf, und drei gingen in ihre Zimmer, um sich schwarze Hosen und Pullover anzuziehen, während die übrigen drei einen Stadtplan von Paris ausbreiteten und die Umgebung der Rue Diane studierten. Dann kamen die drei jetzt auch in Schwarz gekleideten Killer zurück, alle überprüften ihre Waffen und waren gerade dabei, die zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände, die Null Fünf ihnen zeigte, an sich zu nehmen, als das Telefon klingelte.
    »Die Situation ist jetzt unerträglich geworden«, brüllte Dr. Kröger. »Ich werde Sie alle wegen Unfähigkeit zur Meldung bringen.«
    »Damit würden Sie sich einen Bärendienst erweisen«, sagte Null Fünf ruhig. »Wir werden den Auftrag, noch ehe die Nacht vorüber ist erledigt und den Mann getötet haben, auf den Sie so großen Wert legen, und dazu noch zwei weitere Zielpersonen. Bonn wird sehr erfreut sein, daß Sie einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben.«

    »Das hat man mir vor fast vier Stunden schon einmal versichert! Was ist passiert? Lassen Sie mich mit diesem ungezogenen jungen Mann reden, der behauptet, Ihr Anführer zu sein.«
    »Ich wollte, ich könnte das, Herr Dr. Kröger«, erwiderte Null Fünf bedächtig. »Unglücklicherweise hat Null Eins, Paris, den Kontakt mit uns nicht aufrechterhalten. Er hat es vorgezogen, einem höchst fragwürdigen Hinweis nachzugehen, wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, und hat sich noch nicht zurückgemeldet. Tatsächlich ist er bereits seit über zwei Stunden überfällig.«
    »Ein ›fragwürdiger‹ Hinweis? Zu mir hat er gesagt, dort liege das größere Risiko. Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen.«
    »Im Bois de Boulogne? Höchst unwahrscheinlich.«
    »Was ist dann, um Himmels willen, am ersten Einsatzort passiert?«
    »Das war bloß eine Falle, Herr Dr. Kröger, aber mein Team, das Team von Null Fünf, ist ihr entwischt. Aber das hat uns den Hinweis auf ein drittes Ziel geliefert, das wir jetzt aufsuchen. Sie werden noch vor Sonnenaufgang den Beweis für den Tod der primären Zielperson haben, und zwar in der vorgeschriebenen Exekutionsmethode. Ich, Null Fünf, werde persönlich veranlassen, daß Ihnen die Fotos in Ihr Hotel geliefert werden.«
    »Was Sie sagen, beruhigt mich; Sie klingen wenigstens vernünftiger, als dieser verdammte grüne Junge.«
    »Er ist noch sehr jung, Herr Dr. Kröger, aber hervorragend in den physischen Aspekten unserer Arbeit ausgebildet.«
    »Ein solches Talent nützt wenig, wenn man Stroh im Kopf hat!«
    »Zu dieser Ansicht neige ich auch, aber bitte, Herr Kröger, er ist mein Vorgesetzter, also habe ich das nie gesagt, was ich gerade gesagt habe.«
    »Das haben Sie auch nicht, das war ich. Sie haben mir nur zugestimmt … Wie war Ihre Nummer? Fünf?«
    »Ja, richtig.«
    »Bringen Sie mir die Fotos, dann wird Bonn von Ihrer Tüchtigkeit erfahren.«
    »Sie sind sehr freundlich. Wir müssen jetzt gehen.«

     
    Stanley Witkowski saß im Dunkeln und spähte durch ein Fenster auf die Straße hinunter. Sein breites Gesicht wirkte reglos und starr, wenn er ab und zu durch sein Infrarotglas blickte. Sein Interesse galt einem Auto an der äußersten rechten Ecke des Häuserblocks, keine dreißig Meter vom Eingang zu seinem Gebäude entfernt. Dem erfahrenen Geheimdienstmann war im Licht einer Straßenlaterne auf dem vorderen Sitz ein Gesicht aufgefallen. Es tauchte immer wieder auf und verschwand dann wieder im Schatten, als würde der Mann auf jemanden warten oder die gegenüberliegende Straßenseite beobachten. Der leichte Druck in der

Weitere Kostenlose Bücher