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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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das ihn immer wieder in Erstaunen versetzte. Sie waren jetzt ein Liebespaar - und mehr als das. Zwischen ihnen gab es etwas, das niemand ihnen nehmen konnte. Ja, das mußte sie sein!
    Er nahm den Hörer ab, warf noch einmal einen Blick auf den Zettel und wählte. »Hallo. Ich hab’s geschafft«, sagte er, als am anderen Ende der Hörer abgenommen wurde.
    »Hey, Mann, dann bist du’s wirklich!« sagte eine Männerstimme.
    »Was? Wer sind Sie?«
    »Jetzt komm schon, Bronco, du kennst deinen alten Zimmerkumpel von den Manitoba Stars nicht mehr? Ich bin’s, Ben Lewis! Ich hab dich in der Lobby gesehen. Zuerst dachte ich, ich sehe doppelt. Aber ich wußte, daß du das bist! Und dann hast du die Mütze abgenommen, und ich dachte, ich spinne, bis ich dich zum Aufzug gehen sah.«

    »Ich … ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    »Jetzt mach keine Sachen, Bronc! Dein rechter Fuß. Weißt du noch, wie dir der Kerl von den Toronto Comets den Schläger auf den rechten Knöchel geknallt hat? Das war in ein paar Wochen verheilt, und du konntest wieder spielen, aber dein rechter Fuß saß von da an etwas schief, ein wenig nach links. Wenn einer dich nicht kennt, würde er das nie merken, aber ich hab’s gemerkt. Ich hab sofort gewußt, daß du das bist!«
    »Okay, okay, Benny, ich bin’s. Aber du darfst niemand etwas sagen. Ich arbeite jetzt für die Regierung, und du mußt den Mund halten. Wie hast du mich gefunden, Ben?«
    »Durch den Concierge. Ich hab gefragt, wo die den Koffer hinbringen.«
    »Und die haben es dir gesagt?«
    »Na klar, ich habe ihnen gesagt, daß es meiner ist.«
    »Du lieber Gott, da kommen mir alte Erinnerungen. Wenn wir zusammen in einem teuren Restaurant in Montreal gegessen haben und die Rechnung zu hoch war, hast du solange gesagt, die gehört an einen anderen Tisch, bis sie dir niedrig genug war. Was machst du in Paris?«
    »Ich bin jetzt im Fast-Food-Geschäft und vertrete einige von den großen Marken; die stellen gern ehemalige Sportgrößen ein. Stars mit Muskeln. Kannst du dir vorstellen, daß in meinem Lebenslauf steht, daß ich bei den Rangers ein Star war? Was wissen die schon hier drüben? Zweite Kategorie war ich, aber Muskeln hab’ ich schon.«
    »Die habe ich nie gehabt.«
    »Nein, du nicht. Ich weiß noch, wie der Toronto Globe mal geschrieben hat, du bestündest bloß aus ›Sehnen und Tempo‹. Ich wollte, die hätten das über mich geschrieben.«
    »Das war einmal, Ben. Aber ich muß es noch mal sagen: Du mußt vergessen, daß du mich gesehen hast! Das ist ungeheuer wichtig.«
    »Aber sicher, Kumpel.« Lewis rülpste.
    »Benny«, sagte Lennox mit fester Stimme, »du hast doch nicht wieder zu trinken angefangen, oder?«
    »Nein«, erwiderte der internationale Vertreter für Fast Food und rülpste wieder. »Aber was soll’s, Kumpel, schließlich ist das Paris.«

    »Wir unterhalten uns später, Kumpel«, sagte Lennox und legte auf. Gleich darauf klingelte es wieder. »Ja?«
    »Ich bin’s«, sagte Karin de Vries. »Ist alles gut gelaufen?«
    »Nein, verdammt. Jemand aus meiner Vergangenheit hat mich erkannt.«
    »Wer?«
    »Ein alter Hockeykumpel aus Kanada.«
    »Problem?«
    »Das glaube ich nicht, aber der Mann ist ein Trinker.«
    »Dann ist er ein Problem. Wie heißt er?«
    »Ben - Benjamin Lewis. Er ist in Zimmer 330.«
    »Wir kümmern uns darum. Wie geht’s dir, Liebling?«
    »Ich wünsche mir, daß du jetzt hier wärst, so geht’s mir.«
    »Ich habe eine Entscheidung getroffen.«
    »Was für eine Entscheidung hast du getroffen? Will ich es hören oder nicht?«
    »Das hoffe ich doch. Ich liebe dich wirklich, Drew, und wie du ganz richtig gesagt hast, das Bett ist nur ein kleiner Teil davon.«
    »Ich liebe dich so, daß mir die Worte fehlen, um dir zu sagen … Ich hätte nie für möglich gehalten, daß so etwas passieren könnte -«
    »Ich auch nicht. Ich hoffe nur, daß wir keinen Fehler machen.«
    »Was wir empfinden, kann kein Fehler sein. Wir haben in ein paar Tagen mehr durchgemacht, als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben. Und dabei haben wir einander gefunden.«
    »Die Europäerin in mir könnte das als nicht überzeugend bezeichnen, aber ich weiß, was du empfindest, weil es mir genauso geht und ich dasselbe empfinde. Ich sehne mich nach dir.«
    »Dann komm ins Hotel. Mit deiner blonden Perücke.«
    »Nicht heute, mein Liebling. Der Colonel würde uns beide vor ein Kriegsgericht stellen. Morgen vielleicht.«
     
    Keine Stunde später, während es in New

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