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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ich bin Beamter bei den United States Consular
Operations. Ihr Chauffeur hält immer noch meinen Ausweis in der Hand.«
    »Um Himmels willen, geben Sie ihm das Ding zurück, Hugo«, sagte der ehemalige Priester. Man konnte ihm ansehen, daß er irgendwie beunruhigt war, denn sein Kopf zitterte. Er wandte sich Drew zu. »Und jetzt sagen Sie mir, warum Sie hier sind?«
    »Pater Manfred Neumann.«
    »Ich verstehe«, sagte Lavolette. »Führ uns in die Bibliothek, Hugo, laß dir Monsieur Lennox’ Waffe geben und behalte sie, bis wir fertig sind.«
    » Oui, patron .« Der Chauffeur hielt Lennox seinen Ausweis hin und forderte mit einer Handbewegung Drews Pistole ein. Sein Blick war dabei auf die leichte Ausbuchtung an der linken Seite seines Jacketts gerichtet. Also griff Lennox langsam in die Tasche und zog seine Automatik heraus. » Merci, monsieur «, sagte der Chauffeur, nahm die Waffe in Empfang und reichte Drew sein Ausweisetui. Dann griff er nach dem Ellbogen seines patron und führte sie durch einen Torbogen in einen von Büchern gesäumten Raum, in dem ein paar schwere Ledersessel und Marmortische standen.
    »Machen Sie es sich bequem, Monsieur Lennox«, sagte Lavolette. Er nahm auf einem der Stühle Platz und bedeutete Drew, sich ihm gegenüberzusetzen. »Möchten Sie etwas trinken? Ich nehme, glaube ich, einen Cognac.«
    »Dann nehme ich auch einen.«
    »Aus derselben Flasche natürlich«, sagte der ehemalige Priester und lächelte. »Zwei Courvoisier, Hugo.«
    »Eine gute Wahl«, sagte Lennox und sah sich in der eleganten Bibliothek um. »Ein wunderschöner Raum«, fügte er dann hinzu.
    »Ich lese gerne und viel, und deshalb entspricht er meinen Bedürfnissen«, sagte Lavolette. »Wenn Sie einmal so alt wie ich sein werden, Monsieur Lennox, werden Sie feststellen, daß Worte viel dauerhafter sind, als die flüchtigen Bilder im Fernsehen.«
    »Mag sein. Ich habe nie darüber nachgedacht.«
    »Nein, dazu hatten Sie wahrscheinlich keine Zeit. In Ihrem Alter hatte ich die auch nicht.« Die Cognacschwenker kamen,
jeder exakt einen Zoll hoch gefüllt. »Vielen Dank, Hugo«, fuhr Lavolette fort, »und wenn Sie jetzt die Türen schließen und draußen im Foyer warten würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    » Oui, patron «, sagte der Chauffeur und zog beim Hinausgehen die schweren Doppeltüren zu.
    »Also, Drew Lennox, was wissen Sie alles über mich?« fragte Lavolette mit scharfer Stimme.
    »Daß Sie Ihr Priesteramt aufgegeben haben, um zu heiraten, und daß Sie in ganz jungen Jahren ein Chiffreur für die französische Abwehr waren. Darüber hinaus praktisch nichts. Nur noch, daß Sie Manfred Neumann kennen. Er hat mir gesagt, daß Sie ihm bei seinem Problem helfen würden.«
    »Dem kann nur ein ausgebildeter Psychiater helfen, und ich habe ihn mehrfach geradezu angefleht, einen aufzusuchen.«
    »Er sagt, Sie würden ihm religiösen Rat geben, weil Sie dasselbe Problem hatten.«
    »Das ist Bullenscheiße, wie ihr Amerikaner sagt. Ich habe mich in eine Frau verliebt und bin ihr vierzig Jahre lang treu geblieben. Neumann drängt es, mit vielen Frauen Unzucht zu treiben. Ich habe ihn mehrfach gebeten, sich helfen zu lassen, ehe er sich selbst zerstört … Und Sie sind um diese Stunde hierher gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Sie wissen, daß dem nicht so ist. Sie wissen, weshalb ich hier bin, weil ich nämlich Ihren Gesichtsausdruck gesehen habe, als ich Ihnen sagte, wer ich bin. Sie haben versucht, sich Ihre Reaktion nicht anmerken zu lassen, aber es war, als ob Ihnen jemand einen Hieb in den Magen versetzt hätte. Neumann hat Ihnen von mir erzählt, und Sie haben es jemand anderem gesagt. Wem?«
    »Das verstehen Sie nicht, keiner von euch wird das je verstehen«, stieß Lavolette hervor.
    »Was verstehen?«
    »Die haben uns alle in ihrer Gewalt, mit einer Schlinge um den Hals, und nicht nur um unseren Hals. Das wäre noch zu ertragen - aber auch andere, viele, viele andere.«
    »Neumann hat Ihnen gesagt, wer Colonel Webster ist, nicht wahr? Daß sich dahinter ein Mann namens Lennox verbirgt!«

    »Nicht freiwillig. Ich habe es aus ihm herausgequetscht, weil ich die Situation kannte. Das mußte ich.«
    »Warum?«
    »Bitte, ich bin ein alter Mann und habe nicht mehr viel Zeit. Machen Sie mein Leben nicht noch komplizierter, als es schon ist.«
    »Lassen Sie sich von mir sagen, Pater, Ihr Gorilla dort draußen mag vielleicht meine Waffe haben, aber meine Hände sind genauso gut wie jede Pistole. Was, zum Teufel,

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