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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sich auf die Automatik, riß sie Drew weg und richtete sich auf, gab zwei Schüsse ab, als Lennox sich zuerst nach rechts und dann links wälzte, so
daß seine Füße die Beine des neuen Führers zu beiden Seiten blockierten. Dann schmetterte er den Fuß mit aller Gewalt gegen das Knie des Nazis. Jäger stieß einen Schmerzensschrei aus, taumelte nach hinten und gab zwei weitere Schüsse ab, die sich in die Wände bohrten, Karin warf sich mit einem Satz auf Drews Automatik, die sie vorher auf Jägers Befehl fallengelassen hatte. Dann richtete sie sich auf und schrie: »Halt, Frederik! Ich bring dich um!«
    »Das bringst du nicht fertig!« brüllte Günter Jäger, der Lennox’ Schläge abwehrte und gleichzeitig immer wieder versuchte, seine Pistole auf Drews Brust zu richten, während der sein Handgelenk neben der quadratischen Öffnung im Boden festpreßte. »Du bewunderst mich! Alle bewundern mich. Sie vergöttern mich!« Der Nazi riß den rechten Arm nach hinten, so weit, daß Drew ihn nicht erreichen konnte. Er drehte die Hand nach links, dann nach rechts; sie war jetzt frei, er konnte schießen.
    Karin feuerte.
     
    Die Ranger rannten durch die offene Tür, Witkowski dicht hinter ihnen. Sie blieben abrupt stehen und starrten auf das Schauspiel, das sich im Licht des Scheinwerfers darbot, der immer noch den hier völlig deplazierten Altar anstrahlte. Ein paar Sekunden lang war das einzige Geräusch das Prasseln des Regens draußen und der schwere Atem der fünf Mitglieder der N-2-Einheit.
    »Wahrscheinlich mußten Sie das tun, chlopak «, sagte der Colonel schließlich und starrte Jägers Leiche und seine zerschmetterte Stirn an.
    »Das war nicht er, das war ich!« rief Karin.
    »Es war meine Schuld, Stanley«, korrigierte sie Lennox und starrte den alten G-2-Spezialisten an. Beide wußten, daß der Tod Günter Jägers ungeahnte Folgen haben konnte. »Ich habe die Kontrolle über mich verloren, und er hat seinen Vorteil ausgenutzt. Er war gerade dabei, mich mit meiner eigenen Waffe zu töten.«
    »Ihrer eigenen Waffe?«
    »Ich wollte damit nach ihm schlagen. Das hätte ich nicht tun dürfen, das weiß ich auch.«

    »Es war überhaupt nicht seine Schuld, Stanley!« rief Karin aus. »Selbst, wenn die Umstände anders gewesen wären, hätte ich ihn erschossen! Er hat versucht, mich zu vergewaltigen - und das wäre ihm gelungen, wenn Drew nicht aufgetaucht wäre, und anschließend hätte er mich umgebracht. Das hat er gesagt.«
    »Dann wird es so in unserem Bericht stehen«, sagte der Colonel. »Manchmal klappt nicht alles so, wie es soll, und ich hätte auch keine große Lust, zu Agent Lennox’ Beerdigung zu gehen. Haben Sie etwas erfahren, Karin?«
    »Hauptsächlich wie er das geworden ist, was er ist - sein Deal mit der Stasi, seine neue Identität, seine Entdeckung durch Hans Traupmann. Was Wasserblitz betrifft, so hat er behauptet, das könne niemand mehr aufhalten, nicht einmal er, weil er die technischen Einzelheiten überhaupt nicht kennt. Aber andererseits war er immer schon ein meisterhafter Lügner.«
    »Was ist mit den deutschen Beamten draußen?« fragte Christian Dietz. »Die könnten uns vielleicht behilflich sein.«
    »Das glaube ich nicht, Captain«, sagte Karin schnell. »Es besteht die Möglichkeit, daß die Neonazis auch die deutschen Behörden infiltriert haben. Ich schlage vor, wir suchen selbst.«
    »Das wird eine lange Nacht«, fügte Lieutenant Anthony hinzu. »Fangen wir an.«
    »Sie knöpfen sich den Rest des Hauses vor, wir konzentrieren uns auf den Wohnbereich«, befahl der Colonel. »Es gibt drei Räume und ein Bad hier, ein Büro, ein Schlafzimmer und dieses unheilige Heiligtum. Also kommt auf jeden von uns ein Raum.«
    »Und wonach suchen wir, Sir?« wollte Gerald Anthony wissen.
    »Alles, was irgendeinen Bezug zu Wasserblitz haben könnte - und sonst alles mit Nummern oder Namen … und dann sollte einer von Ihnen sich nach einer Decke umsehen und die Leiche damit zudecken.«
    Sie überließen nichts dem Zufall, und als der Morgen über dem östlichen Rheinufer dämmerte, war eine größere Anzahl Kartons aus einem Lagerraum mit Material gefüllt und wurde in die Kapelle gebracht. Der größte Teil ihres Inhalts war vermutlich wertlos, aber dafür gab es Experten mit viel mehr Erfahrung,
als irgend jemand in der N-2-Einheit hatte, mit Ausnahme vielleicht von Karin de Vries.
    » Flugzeug … gebaut - sonst steht hier nichts, der Rest ist abgerissen«, sagte Karin, die einen in der

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