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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gar nicht weggefahren, er wartet noch unten an der Straße. Kommt, Jungs, jeder von uns nimmt sich einen von diesen Kartons hier.«
    Während die beiden Ranger sich nach den Kartons bückten, entdeckte Lieutenant Gerald Anthony einen zerknüllten Papierfetzen auf dem Boden neben dem Altar. Er griff instinktiv danach und strich ihn glatt. Es standen nur ein paar Worte in Deutsch darauf, aber er stopfte ihn sich trotzdem in die Tasche.
     
    Die Düsenmaschine nach London näherte sich der Küste von England. Witkowski hatte während des ganzen Fluges telefoniert, zuerst mit Wesley Sorenson, dann mit Knox Talbot, dem Direktor der Central Intelligence Agency, Claude Moreau vom Deuxième und schließlich, zu seiner großen Überraschung, mit dem Präsidenten.
    »Witkowski«, sagte der Oberbefehlshaber, »Sie haben jetzt das Kommando über die Operation in London. Der Premierminister hat dem uneingeschränkt zugestimmt. Wenn Sie sagen ›Spring‹, werden die fragen ›Wie hoch?‹«
    »Ja, Sir. Das ist es, was ich hören wollte. Für einen Armycolonel kann es ein wenig peinlich sein, Zivilisten von hohem Rang Befehle zu erteilen. Die mögen das gewöhnlich nicht.«
    »Das wird hier nicht der Fall sein, Sie werden nur Dankbarkeit erleben, glauben Sie mir. Übrigens, die Zentrale im Weißen Haus hat Anweisung, Sie jederzeit zu mir durchzustellen, wenn Sie anrufen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir in Abständen von einer Stunde Bericht erstatten würden, falls sich das einrichten läßt.«

    »Ich werde mich bemühen, Sir.«
    »Viel Glück, Colonel. Ein paar hunderttausend Menschen verlassen sich jetzt auf Sie, auch wenn sie das jetzt noch nicht wissen.«
    »Das ist mir bewußt. Ich werde mein Bestes tun, Sir.«
    »Außerdem haben unsere Fachleute gesagt, daß man im Reservoir auf jeden möglichen Angriff vorbereitet ist. Die glauben nicht, daß so etwas wie Wasserblitz tatsächlich passieren kann.«
    »Da kann ich nur hoffen, daß die Fachleute recht haben, Mr. President.«
    »Ja, das kann ich denen nur raten, Colonel.«
     
    Zwanzig Minuten nach dem Start erhielt Lennox einen Anruf von Claude Moreau. »Sie werden auf einem Privatflughafen im Distrikt Beauvais landen; das ist zwölf Meilen vom Hauptreservoir von Paris entfernt. Mein Stellvertreter, Jacques Bergeron, wird Sie erwarten. Ich hoffe, Sie erinnern sich an ihn.«
    »Ja, das tue ich. Und?«
    »Er wird Sie zum Wasserturm und dem mit seiner Verteidigung beauftragten Militärbefehlshaber bringen. Man wird alle Ihre Fragen beantworten und Ihnen die Sicherheitsmaßnahmen erklären.«
    »Und was machen Sie ?«
    »Ich koordiniere eine ganze Armee von Agenten, Soldaten und Polizisten, die jeden Quadratmeter im Umkreis von fünfzehn Kilometern um die Wasserwerke absuchen. Wir wissen nicht, was Sie suchen, aber einige unserer Analytiker haben vorgeschlagen, nach Abschußrampen oder Raketen zu suchen.«
    »Keine schlechte Idee -«
    »Andere sagen, daß es verrückt ist. Startrampen mit der erforderlichen Zielgenauigkeit seien ein paar Tonnen schwer und bräuchten so viel elektrische Energie, daß man damit eine Kleinstadt beleuchten kann. Außerdem müssen sie die Rampen ja irgendwo plazieren, und wir haben jeden Zentimeter von Satelliten aus fotografiert.«
    »Unterirdische Abschußrampen?«
    »Genau davor haben wir Angst. Aber wir haben über zweitausend ›Beauftragte‹ ausgeschickt, die fragen sollen, ob jemand
ungewöhnliche Bauarbeiten gesichtet hat. Haben Sie eine Ahnung, wie viel Beton für eine einzige Abschußrampe benötigt wird? Oder wieviel Kilometer Kabel?«
    »Sie sind jedenfalls beschäftigt, das muß man Ihnen lassen.«
    »Nicht genug, mon ami. Ich weiß, Sie sind überzeugt, daß diese Schweine irgendeine Methode ausgetüftelt haben, und ich schließe mich Ihnen an. Ich habe das unangenehme Gefühl, daß wir irgend etwas übersehen haben, das ziemlich offenkundig ist, aber ich komme einfach nicht drauf.«
    »Wie wäre es mit etwas ganz Einfachem, wie zum Beispiel Panzerfäuste mit Kanistern?«
    »Das war eine der ersten Möglichkeiten, die wir in Betracht gezogen haben, aber der Einsatz solcher Waffen würde Hunderte von Leuten erfordern und alle mit freiem Schußfeld. In den Wäldern rings um das Wasser kann man keine zwanzig Schritte gehen, ohne auf einen Soldaten zu stoßen. Ein Dutzend solcher Raketenwerfer, geschweige denn hunderte, würden sofort entdeckt werden.«
    »Könnte das Ganze ein großer Schwindel sein?« fragte Drew.
    »Wer sollte

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